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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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Armen. Der Wagen setzte sich
in Bewegung: Ettore wusste seit langem, wann er unaufgefordert losfahren sollte,
und das tat er.
    „Hab
ich dich endlich gefunden, wie schön!“
    „Schön
für wen?“, fauchte sie ungehalten und sträubte sich heftig gegen seine nach ihr
greifenden Hände, „du platzt einfach hier rein und störst und lässt mich dann
auch noch wie einen Sack alter Klamotten in dein Auto werfen! Was ist daran wohl
schön?“
    Ihre
Augen sprühten Funken, als er sie endlich am Handgelenk zu fassen bekam.
    „Ich
wollte dich treffen, was stört dich so daran?“
    „Na,
alles! Dein ganzer Auftritt hier ist so was von peinlich! Du lässt mich vor
aller Augen mitten aus dem Shooting reißen, unterbrichst einfach unsere Arbeit,
nur weil dir gerade danach ist und das soll mich nicht stören? Was glaubst du,
wer du bist?“
    Ihre
ehrliche Empörung frustrierte ihn schließlich doch. Ernüchtert ließ er sie los
und sie rutschte ans andere Ende des Rücksitzes, von wo aus sie ihn böse anglitzerte.
    „Nun
beruhige dich mal wieder, ich wollte dich nach dieser ganzen Woche einfach nur
sehen, ist das denn so schlimm? Und früher konnte ich mich nicht melden, weil
ich Termine hatte bis über beide Ohren!“
    „Ach
was - Termine? Habe ich vielleicht keine? Stören dich die Leute auch einfach so
bei der Arbeit, wie’s ihnen gerade passt, unangemeldet und ungebeten? Ein
normaler Mensch fragt erst mal höflich und wartet, bis der andere Zeit für ihn
hat! Man reißt nicht jemanden einfach so aus allem heraus, was er gerade tut,
nur weil man dazu Lust hat! Das tun nur Leute wie du, die wirklich glauben,
dass sie sich alles auf dieser Welt kaufen können! Und außerdem“, sie machte
eine eindeutige, seine Erregung betreffende Handbewegung, „was soll das? Hast
du denn kein Schamgefühl?“
    „Nicht
viel, nein! Wozu auch?“ Er fixierte sie mit vorgeschobenem Kinn.
    Warum
er sie nach dieser Standpauke nicht sofort dahin zurückbringen ließ, wo sie
eingestiegen war, und sie dort aus dem Auto warf, war ihm selber schleierhaft,
normalerweise hätte er das ohne Skrupel getan. Aber von seinem Verlangen nach
ihr mal abgesehen, schaffte er es einfach nicht, ihr das Gesagte wirklich übelzunehmen.
    Er
war der große Gandolfo und schon lange sagte ihm keiner mehr die Meinung,
ermahnte ihn oder gab ihm auch nur einen Rat. Sein Wort war Gesetz, seine
Wünsche wurden erfüllt. Mit seinem Geld konnte er alles geschehen lassen, was
ihm gefiel. Und nun stieß er ganz plötzlich an eine Grenze, an eine charmante, intelligente,
unwiderstehliche und hocherotische Grenze. Sie sagte ihm nur die Wahrheit, mehr
nicht.
    Er
hatte sich mal wieder wie ein arrogantes, selbstgefälliges Ekel benommen, so
wie er sich eben benahm, seit er es sich leisten konnte. Ehrlicherweise musste
er zugeben, dass zumindest seine Mutter seinerzeit versucht hatte, ihn anders
zu erziehen, aber es schien nicht viel genutzt zu haben. Da musste jetzt eine
kleine Angestellte kommen und ihn an die primitivsten Benimm-Regeln erinnern!
    Emma
sah inzwischen missgestimmt aus dem Fenster. Sie fuhren im Kreis, erkannte sie,
die Villa, an der sie losgefahren waren, tauchte nun von der anderen Seite
wieder auf. Sie verzog genervt das Gesicht. Je länger er schwieg, desto
unbehaglicher fühlte sie sich nun doch allmählich. Wahrscheinlich hatte sie in
ihrer unnachahmlich impulsiven Art den Bogen wieder mal überspannt, aber sie
hatte sich eben über ihn geärgert. Und warum sollte für ihn nicht gelten, woran
alle anderen sich auch halten mussten?
    Weil
er Davide Gandolfo war. Nach dieser Abfuhr würde er sie garantiert endgültig vor
die Tür setzen! Sie seufzte ergeben. Na schön, irgendwie würde es wohl auch
danach wieder weitergehen!
    Davide
schwieg noch immer und die Limousine begann eine weitere Runde zu fahren, in
genau dem Moment, als sie nach dem Türöffner greifen wollte. Sie fuhr zu ihm
herum.
    „Warum
hast du mich hier nicht aussteigen lassen“, fauchte sie ungehalten,
„offensichtlich haben wir uns ja nichts mehr zu sagen!“
    „Nein,
reden will ich auch wirklich nicht mehr“, entfuhr es ihm heiser, und sie sah
mit stockendem Atem, wie er mit der Hand hart an seinem Schritt rieb. „Ich gebe
dir recht und wenn du willst, dann werde ich mich bei dir entschuldigen, aber
erst danach!“
    Ihre
Brustwarzen richteten sich schlagartig auf, als er seine andere Hand nach ihr
ausstreckte und ihr klar wurde, dass er ihre eigene, beginnende Erregung

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