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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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vom vergangenen Sonntag wieder aufnehmen
und da weitermachen konnten, wo sie aufgehört hatten.
    Allein
der Gedanke daran erregte ihn bereits. Er lehnte den Kopf zurück, schloss die
Augen und versuchte, sie sich vorzustellen, ihren Körper, ihre Leidenschaft,
ihr Stöhnen. Es gelang ihm ganz gut, stellte er fest, denn sein Verlangen nahm
unangenehme Ausmaße an. Immerhin verbot er sich konsequent jede
Selbstbedienung. Er würde abwarten, bis er mit ihr alleine war, entschied er.
Er brauchte zwar nur die Trennscheibe hochzufahren und war ungestört, aber das
reizte ihn in keiner Weise, also versuchte er ersatzweise, sich auf die
Landschaft zu konzentrieren, die draußen vorbeirauschte. Sie hatten längst das
hügelige Gelände verlassen und fuhren durch die Ebene.
    „Wie
weit noch?“
    „Nur
noch etwa vierzig Kilometer, Signor Gandolfo“, antwortete Ettore gewissenhaft.
    Er
seufzte. Na gut, eine knappe halbe Stunde, das ging, hatte er doch immerhin schon
fast eine ganze Woche geschafft!
    Schließlich
bog das Auto von der Schnellstraße ab in eine kleine Ortschaft hinein, fuhr
einen schmalen Kanal entlang und dann links. Schon von weitem erkannte Davide
den Trubel, den eine Horde Models mit dem ganzen dazugehörigen Personal
verursachte.
    Der
relativ kleine Garten vor der palladianischen Villa war vollkommen in Beschlag
genommen, überall wimmelte es von Beleuchtern, Kabelträgern, Maskenbildnern,
Friseuren und Handlangern. Berge von Kleidern wurden hin und her getragen und
Requisiten auf- und wieder abgebaut. Er wunderte sich einen Augenblick lang
darüber, dass die Firma für diese Kulisse überhaupt eine Genehmigung zum
Fotografieren bekommen hatte, aber dann fiel ihm ein, dass der frühere Besitzer,
Ernesto Masino, ja gut mit ein paar lokalen Polit-Größen bekannt gewesen war
und das erklärte einiges.
    Inmitten
des Gewühls fiel sein Blick auf ein bekanntes Gesicht. Er ließ die Scheibe
herunter und winkte die Frau heran.
    „Ciao
Gandolfo! Was zum Henker machst du denn hier?“
    Simonetta,
die Chef-Visagistin, konnte sich die flapsige Begrüßung nicht verkneifen. Sie
hatten vor Jahren mal eine flüchtige Affäre gehabt, sich aber am nächsten Tag
in bester Freundschaft wieder voneinander verabschiedet.
    „Ciao
Simonetta, wie geht’s?“
    „Gut,
danke! Und dir?“
    „Gut,
gut! Ich bin hier, weil ich jemanden suche, du könntest mir da vielleicht helfen!
Bei dem Gewimmel hier würde man ja seine eigene Mutter nicht finden!“
    „Klar,
ich schau gern mal nach für dich! Wen brauchst du?“
    „Ist
die Santini da? Heißt sie überhaupt so oder ist das ein Künstlername?“
    „Nein,
die heißt tatsächlich so und sie müsste hier auch irgendwo sein – ich seh mal
zu, was ich machen kann, okay?“
    „Tu
das, danke!“
    Sie
drehte sich um und ging mit langen Schritten davon, doch er hatte ihr Grinsen
bemerkt. Na, auch schon egal. Es war ja ohnehin auffällig genug, wenn er irgendwo
mit seiner Limousine angefahren kam und dann auch noch nach einem seiner Models
fragte, aber darüber hätte er früher nachdenken sollen. Inkognito ging da
nichts mehr!
    Ungeduldig
spähte er aus dem Fenster. Wenn sie nun doch nicht hier war? Würde er dann
weitersuchen? Oder so tun, als sei nichts geschehen und einfach Golfen gehen?
Eigentlich war es ja doch eine blöde Idee gewesen, überhaupt hierher zu kommen!
    Übellaunig
betätigte er den Knopf, der die Trennscheibe zwischen ihm und dem Chauffeur
hochfahren ließ. Wenn er schlechte Laune hatte, war er lieber mit sich alleine.
    Schließlich,
nach einer gefühlten Ewigkeit, in der er weiter mit seinem spontanen Entschluss
haderte, wurde die Wagentür von außen aufgerissen und jemand zu ihm hereingeschubst.
    „Da
will dich jemand sehen“, hörte er Simonettas ungeduldige Stimme, „du machst
jetzt eben früher Pause als die anderen, kapiert?“
    Dieser
Jemand landete zappelnd auf seinem Schoß, versuchte strampelnd, das
Gleichgewicht wieder zu finden, fasste dabei mit der Hand zwangsläufig auch auf
seinen eindeutig gewölbten Schritt und schnaubte empört.
    „Was
soll denn das, verdammt!? Das ist ja echt unverschämt! Wie …!
    Irgendwann
schaffte es das verkleidete, in Federn gehüllte Etwas dann doch noch, auf den Sitz
neben ihm zu rutschen und erkannte ihn endlich.
    „Schon
wieder du !?“
    Emma
war eindeutig nicht amüsiert.
    „Ja,
ich“, er brach in erleichtertes Gelächter aus und wollte sie sofort impulsiv an
sich ziehen, doch sie entzog sich geschickt seinen

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