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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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Rachen geworfen hatte!
    Und
sie war verdammt noch mal tatsächlich wieder schwach geworden, so wie bereits
am Sonntag zuvor. Er brauchte ihr nur sein Verlangen nach ihr zu zeigen und
schon verging auch sie vor Erregung. Leider war er so genau ihr Typ Mann, dass
sie dem wenig entgegenzusetzen hatte. Sie wusste, dass er ihrer Eitelkeit
schmeichelte, dass sie sexuelle Entzugserscheinungen hatte und seiner schnell
überdrüssig werden würde und dass sich das alles nur auf der rein körperlichen
Ebene abspielte. Aber das musste auch er begreifen! Er musste begreifen, dass
er nicht näher als bisher an sie herankommen würde.
    Zwar
gefielen ihr auch sein Humor, sein Sarkasmus, seine Dominanz, seine ganze Art
und Weise. Wie er sprach und sich bewegte, wie er sie ansah. Wie er lächelte.
Wie finster er wirken konnte, wenn ihm etwas gegen den Strich ging. Zwar gefiel
ihr der ganze Mensch, denn der war völlig anders, als sie sich Davide Gandolfo vorgestellt
hatte. Das hätte dafür gesprochen, sich auch noch weiterhin mit ihm zu ein paar
unverbindlichen, befriedigenden Stunden im Bett oder sonst wo zu treffen.
    Aber
unter diesen Umständen?
    Sie
seufzte.
    Seine
Eifersuchtsszene hatte sie gewaltig gestört, so wie sie eigentlich auch sein
ganzer Lebenswandel abstieß, seine Arroganz und Selbstverständlichkeit, seine
Inbesitznahme ihrer Person. Er war es gewohnt, dass die ganze Welt nach seiner
Pfeife tanzte, das würde er unzweifelhaft auch von ihr erwarten und da würde er
sich an ihr wahrscheinlich eher die Zähne ausbeißen, soviel stand für sie schon
jetzt fest. Damit waren kommende Konflikte ja längst vorprogrammiert, wozu also
überhaupt weiter darüber nachdenken? Ein bisschen Sex rechtfertigte keinesfalls
all diese herannahenden Probleme. Nein, es war entschieden besser, es hier
enden zu lassen!
    Sie
holte tief Luft.
    In
ein paar Stunden würde der Fahrer kommen und sie beide von hier fortbringen. Im
Grunde war die Entscheidung ja gefallen, sie hatten sich im Streit getrennt.
Wenn man überhaupt nach ein paar gemeinsamen Stunden in der Horizontalen
bereits von einer Trennung sprechen konnte.
    Scheiße,
der Sex mit ihm hatte ihr wirklich gefallen!
    Trotzdem
musste es hier zu Ende sein! Alles hatte seinen Sinn und seine Berechtigung,
auch ihr Streit an diesem Abend, dadurch war zum Glück seine Schwachstelle früh
genug sichtbar geworden: Eifersucht.
    Emma
entschied, dem Gang der Dinge ihren Lauf zu lassen, ohne aktiv einzugreifen.
Sie würde nicht zu ihm gehen und versuchen, einzulenken, und das erwartete er zweifellos
von ihr. Und genau das würde sie nicht tun, wenn es sie auch Beherrschung
kostete. Es war einfach vernünftiger so, es hatte ohnehin keine Aussichten auf
Erfolg gehabt mit ihnen beiden und war ja von Anfang an nur als kurzes
Abenteuer geplant gewesen. Als solches sollte es nun auch enden!
    Als
sie gerade überlegte, ob es sich lohnte, noch ein wenig zu schlafen, hörte sie mit
grenzenloser Verblüffung, wie sich hinter ihr die Tür öffnete.
     
    Davide
setzte sich schweigend neben sie. Sie reagierte nicht, wandte nicht den Kopf
und sah ihn nicht an. Als das Schweigen unangenehm wurde, gab er sich einen
Ruck.
    „Du
schläfst auch nicht?“
    „Ich
warte.“
    Ihre
Stimme war leise und emotionslos, aber wenigstens sprach sie noch mit ihm.
    „Worauf?“
    „Darauf,
dass es Tag wird und das Auto kommt.“
    „Emma,
ich …
    „Davide,
ich möchte einfach nur noch nach Hause, okay?“ unterbrach sie ihn sanft.
    „Und
ich möchte mich bei dir entschuldigen, Emma, hörst du?“
    „Wozu?
Du bist Davide Gandolfo, du machst nie Fehler und du entschuldigst dich nicht, das
habe ich aber auch nicht vor!“
    „Sollst
du auch nicht. Ich habe mich wie ein Idiot benommen, es tut mir leid.“
    Sie
gab keine Antwort.
    „Ich
bitte dich um Verzeihung, kommt das bei dir an?“
    „Es ist angekommen, aber es ist vollkommen unnötig. Es war mein Fehler, ich
war naiv und hätte eigentlich ahnen müssen, was auf mich zukommt, aber ich habe
dich falsch eingeschätzt. Ich hatte dich eben für einen toleranten Menschen
gehalten.“
    „Und
das bin ich nicht?“
    Fassungslos
sah er sie an. Wie hart sie sein konnte!
    Nun
endlich wandte sie den Kopf und erwiderte seinen Blick. Davides Herz begann zu
rasen.
    „Nein,
leider. Du hättest so gute Anlagen: du siehst toll aus, du bist sympathisch und
charmant, bist ein fantastischer Liebhaber – aber das ist wohl alles nur
Fassade. Du willst haben, du willst besitzen, aber so

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