Davide
ihn an und suchte in seinen Augen nach einer Antwort. Das dunkelblaue
Feuer, das in ihnen glomm, schien jeden ihrer Zweifel verbrennen zu wollen.
„Absolut,
ja!“, bestätigte er ernsthaft.
„Na,
wenn das so ist … wir fangen also damit an, dass Mann eine Frau nicht besitzen
kann, okay? Er kann sie nicht kaufen, nicht im Internet ersteigern, sie nicht
bezahlen…“
„Doch“,
unterbrach er sie mit einem breiten Grinsen, „das kann er schon! Manchmal
zumindest!“
Sie
schenkte ihm einen strengen Blick. „Für diesen Satz wirst du morgen nachsitzen
müssen, mein Lieber, ist doch klar, oder?“
„Warum
nicht jetzt gleich?“, und er ließ sie seine Finger an ihrer empfindlichsten
Stelle spüren.
„Ich
sagte morgen“, tadelte sie mit einem erstickten Unterton, und stemmte sich
gegen seine Brust. Er ließ sie zwar nicht los, gab aber nach und zog seine Hand
zurück.
„Hast
du das oft gemacht?“
„Was?“
„Frauen
bezahlt!“
„Würde
dich der Gedanke denn stören?“
Sie
schien einen Moment zu überlegen.
„Nein.
Solange du nicht glaubst, dass du mich für irgendwas bezahlen musst oder sogar
kaufen kannst…!“
„Aber
Emma!“, nun tat er entrüstet, „du bist doch sowieso einfach unbezahlbar!“
Sie
lachte und ließ ihm die ausweichende Antwort großzügig durchgehen. „Bereit für
die nächste Lektion?“
„Was
– noch eine nach dieser Nacht? Hältst du so viel von meiner Lernfähigkeit?“
„Du
wirst sie unter Beweis stellen müssen, wie soll ich sie sonst richtig
einschätzen können?“
„Also
gut“, er seufzte amüsiert, „lass hören!“
„Eifersucht
ist absolut tabu. Haben wollen auch. Ich gehöre dir nicht, egal, was wir tun
oder lassen.“
„Das
ist kinderleicht!“, er grinste erleichtert. „Ich sagte dir doch vorhin schon –
ich war in meinem ganzen Leben noch nie eifersüchtig!“
Emma
legte nachdenklich den Kopf etwas in den Nacken und fixierte ihn. Und was, wenn
er es nun tatsächlich ehrlich meinte? Wenn es wirklich nur ein Ausrutscher
gewesen war, aus der Laune der Situation heraus entstanden? Sie legte ihre Hand
an seine Wange und er hielt sie mit der seinen fest. Ihr prüfender Blick schien
ihn nicht zu stören, er begegnete ihm ruhig und gelassen.
„Dann
mach bitte nicht den Fehler, bei mir anzufangen, ja? Sonst bist du in Nullkommanichts
durchgefallen!“
Sie
lachte leise. Er schloss für einen Moment erleichtert die Augen und küsste ihre
Handfläche.
„Ich
werde mir die allergrößte Mühe geben, versprochen!“
„Also
gut! Dann werden wir demnächst mit dem Unterricht weitermachen, einverstanden?“
„Einverstanden
- aber sag mal …“, er zögerte und verstärkte den Druck seiner Umarmung ein
wenig, sprach aber dann nicht weiter.
„Was?“
Schließlich
fuhr er fort. Sonderbarerweise bedrückte ihn etwas, das ihn bei allen anderen
Mädchen die ganzen letzten Jahre nicht im Geringsten gestört hatte.
„Bin
ich dir denn nicht zu alt?“
„Zu
alt?“, sie lachte erheitert, „du könntest ja nicht mal mein Vater sein, außer
du hättest verdammt früh angefangen!“
Er
brummte, ihre Belustigung amüsierte ihn wenig.
„Nein“,
beruhigte sie ihn endlich, „du bist mir nicht zu alt. Sieh dich doch nur mal an
– willst du etwa behaupten, dass du so alt aussiehst, wie du bist?“
Nun
war es an ihm, zu lachen.
„Na,
Gott sei dank zahlt sich die Schinderei an den Geräten endlich aus! Oder
vielleicht hat mich der ganze andere Stress jung gehalten.“
„Der
mit den jungen Mädchen oder welchen meinst du?“, tat sie unschuldig. Er
schüttelte sie ein wenig.
„Der
natürlich auch, aber du wirst ja schon wieder frech! – sag mal, schläfst du?“
„Fast“,
ihre Stimme war kaum noch hörbar. „Wann kommt denn eigentlich das Auto?“
„Das
Auto?!!“
Er
machte eine heftige Bewegung und klang so entsetzt, dass sie mit einem Schlag
wieder munter wurde.
„Wozu
brauchen wir das Auto? Du willst doch nicht etwa anschließend noch nach Hause?“
„Ja
natürlich! Was dachtest du denn? Du hast doch mit Sicherheit auch noch was
anderes vor heute, oder nicht?“
„Es
ist Sonntag, schon vergessen? Keine Termine, keine Konferenzen, keine
Briefings. Einfach nur abhängen und den Tag genießen.“
„Schön
für dich. Aber ich hatte Pläne für heute, schon mal daran gedacht?“
„Welche
Pläne?“
Er
horchte auf. Das war eine Variante, die ihm erst jetzt in den Sinn kam. Hatte
sie etwa einen Freund?
„Du
willst doch nicht etwa
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