Davide
ausbreitete.
„Was
erfahren?“
„Du
erinnerst dich noch an unsere Gespräche über eure Jobs? Deinen und der anderen
Mädchen?“
Das
Ziehen in ihrer Magengegend wurde stärker. „Natürlich!“
„Ich
habe eine Alternative für dich! Willst du sie hören?“
„Nein!“,
entfuhr es ihr spontan. Was fiel ihm ein, sich derart in ihr Leben
einzumischen?
„Nein?“
nun war er es, der sie fassungslos anstarrte. „Emma! Du weißt doch, dass du nur
noch bis längstens Jahresende einen Vertrag bei E.M. hast!“
„Ja,
das weiß ich!“ Emma erstickte fast an ihrem Unmut, „aber ich kann für mich
selber sorgen, ich habe dich nicht um deine Einmischung gebeten!“
„Ich
weiß“, besänftigend nahm er sie fester in den Arm und zwang sie dadurch, ihre
Wange wieder an die seine zu legen. Seine Stimme klang sanft und verführerisch,
als er weiterredete. „Ich weiß, dass du ein großes Mädchen bist und ich habe
meine Lektion über starke Frauen inzwischen auch gelernt!“
Die
Anspielung auf sein so genanntes Lernprogramm, mit dem sie in ihren ersten
gemeinsamen Tagen so viel Spaß gehabt hatten, entlockte ihr ein widerwilliges Schmunzeln,
also ließ sie ihn fortfahren.
„Und
trotzdem dürfte es manchmal nicht schaden, wenn jemand für ein paar zusätzliche
Optionen sorgen kann, findest du nicht?“
Sie
seufzte ergeben. Er hatte ja recht, aber wie sie dieses Wechselbad der Gefühle
verabscheute, in das er sie manchmal stürzte! Erst brachte er sie dazu, die
Zähne zu zeigen und dann stellte sich alles als harmlos oder zumindest
gerechtfertigt heraus, was er sagte oder ihr anbot. So wie hier: ihr war ebenso
klar wie ihm, dass auch sie über kurz oder lang ihren Job verlieren würde.
„Also
gut“, lenkte sie ein und ihre Stimme wurde weicher. Das Kribbeln in ihrem Bauch
hatte nachgelassen und sie gab dem Druck seiner Arme wieder etwas nach. „Dann
lass mal hören, was du ausgebrütet hast!“
„Na,
dann komm mit!“
Zu
ihrer Verwunderung hörte Davide auf zu tanzen, nahm sie bei der Hand und führt
sie von der Tanzfläche. Emma sah, dass er gezielt auf einen Gast zusteuerte, an
den sie sich vage erinnerte. Es war derjenige gewesen, dessen Hand sie ihn
hatte schütteln sehen.
„Emma,
lass dir einen meiner alten Freunde vorstellen: Renzo Paltrinieri! Renzo, das
ist Signorina Emma Santini!“
„Freut
mich außerordentlich, Signorina, Ihre Bekanntschaft zu machen“, der Fremde
griff nach ihrer Hand und schüttelte sie erfreut.
Emma
musterte ihn. Er mochte etwa Anfang sechzig sein, war schlank und nur wenig
kleiner als Davide, grau meliert, sehr gepflegt gekleidet und duftete zwar
dezent, aber doch sehr angenehm nach einem herb-maskulinen Aftershave. All die
kleinen Fältchen in seinem Gesicht atmeten Seriosität und er war ihr auf Anhieb
sympathisch.
„Die
Freude ist ganz meinerseits“, erwiderte sie schließlich höflich und warf einen
fragenden Blick auf Davide.
Der
grinste breit.
„Renzo
und ich sind seit heute Abend Kompagnons“, erläuterte er ihr aufgeräumt, „er
war mein Golftermin damals auf Albarella, du erinnerst dich?“
Emma
nickte schweigend.
„Renzo
ist Gründer und Inhaber von ‚Salfiore’“, sprach er weiter, während sie wieder
nickte, sie kannte die Produkte dieser hochwertigen Naturkosmetikserie, „und
seit heute Abend steht fest, dass wir künftig sehr eng zusammenarbeiten werden,
wir drei!“
Was
sollte das heißen – wir drei? Die Aufklärung ließ nicht lange auf sich warten.
„Ich
steige als Gesellschafter in Renzos Firma ein und du wirst das Gesicht seiner
neuen Kosmetiklinie. Na, was sagst du dazu?“ Er strahlte geradezu vor
Zufriedenheit.
Emma
schürzte die Lippen. Sie hatte Schlimmeres befürchtet! Spontan betrachtet
erschien ihr die Idee ganz passabel, aber darüber würde sie in Ruhe mit ihm
noch reden müssen. Später erinnerte sie sich nicht mehr so genau an den Rest
der Unterhaltung, allerdings festigte sich das Gefühl der Sympathie für Davides
neuen Geschäftspartner. Sie plauderten danach noch ein Weilchen über seine
Firma, seine Produkte und die Pläne, die sie beide beim Golf ausgeheckt hatten
und Paltrinieri versicherte ihr noch einmal persönlich, wie sehr er sich freuen
würde, wenn sie das Gesicht seiner anstehenden Kampagne würde.
„Wissen
Sie“, erläuterte er ihr, „meine Produktmanager möchten die sogenannte ‚Linea
Perla Grigia’ in elegante, silbergraue Kartons stecken, und wie der Name schon
sagt, soll Grau die
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