Davide
vorherrschende Farbe sein. Dazu Ihre Augen und Ihr
feingeschnittenes Gesicht – das stelle ich mir wirklich fantastisch vor! Mit
Sicherheit wird es ein großer Erfolg, glauben Sie mir!“
Emma
dankte ihm mit einem bezaubernden Lächeln und war langsam beinahe sogar mit
Davides Alleingang versöhnt.
Irgendwann
gegen Morgen kam dann der Augenblick, in dem auch der letzte Gast ging. Als
sich endlich die Türe hinter ihm geschlossen hatte, atmete sogar Davide auf, dann
ging er Emma suchen. Auf dem Weg nach draußen entledigte er sich mit
ungeduldigen Bewegungen eines Großteils seiner Kleidung und warf alles achtlos
auf einen Stuhl.
Er
fand sie auf der Terrasse, sie hatte sich auf derselben Liege ausgestreckt, auf
der sie das erste Mal miteinander Sex gehabt hatten. Unter ihrem Kleid schaute
der Fuß hervor, an dem er ihr zu Beginn des Abends das Fußkettchen befestigt
hatte. Er betrachtete sie einen Moment schweigend. Stellte sich vor, wie er gleich
ihr Kleid über ihre Beine nach oben streifen und sie bestimmt schon bereit
finden würde, auf das einzugehen, was er dann mit ihr zu tun gedachte. Er
schluckte hart bei der heftigen Reaktion seines Körpers auf diesen
verführerischen Gedanken und setzte sich zu ihr. Sanft umfasste er mit beiden
Händen ihre Fesseln und bewegte sich, so wie er es vorgehabt hatte, langsam und
genüsslich aufwärts. Er schob ihr das Kleid etwas nach oben, legte ihre Knie
frei und küsste sie.
„Nicht
jetzt, Davide, bitte!“ Sie klang müde und resigniert und hatte die Augen
geschlossen.
Er
stutzte. Wieder eine unerwartete Sinneswandlung? Was, verdammt, war nur in
letzter Zeit los mit ihr? Ihre Stimmung schien pausenlos zu schwanken, das war
etwas, das ihm gar nicht behagte! Er hielt inne, sah sie abwartend an und
versuchte, seine Frustration zu unterdrücken.
„Nun
sag es schon endlich“, forderte sie ihn schließlich mit leiser Stimme auf. „Du
könntest doch niemals Ruhe finden, wenn du mir nicht diese eine, alles
überschattende Frage stellen würdest.“
„Was
für eine Frage?“, er verstand nicht sofort.
„Davide!“,
nun wandte sie den Kopf, öffnete die Augen und schenkte ihm einen dieser
Blicke, die von Anfang an sein Untergang gewesen waren. „Stell dich nicht so
an! Entweder du fragst mich jetzt, was du wissen willst oder du gibst mir
sofort meinen String, damit ich mich anziehen und nach Hause fahren kann!“
Das
wirkte.
„Du
willst nach Hause?“
„Unbedingt“,
sie klang erschöpft und wandte sich wieder ab. „Also lass uns das jetzt klären,
damit ich endlich gehen kann und streite es nicht wieder ab! Ich hab doch
gesehen, was für giftige Blicke du Nino zugeworfen hast!“
Nun
wurde es ihm klar – er hatte es verdrängt, sein Verlangen nach ihr hatte den
Dorn in seinem Herzen kurzzeitig in den Hintergrund treten lassen.
„Na
schön! – Was hattest du mit Pavone?“
„Siehst
du, ich wusste es. Wenn du mir nur gesagt hättest, dass er es war, den du
unbedingt auf mich ansetzen wolltest, dann hätte ich dich vorwarnen können!
Aber du mit deiner Geheimnistuerei musstest mich ja ins Messer laufen lassen! –
Oh Gott, ich bin so verdammt müde!“
„Dann
lass uns morgen darüber reden, okay?“, schlug er vor, auch wenn ihm so viel
Rücksichtnahme schwer fiel.
„Und
wenn ich morgen vielleicht schon nicht mehr da bin?“
„Was
soll das heißen?“ Nun war er mehr als alarmiert. Er hatte durchaus verstanden,
dass sie das nicht nur rein räumlich, sondern in Bezug auf ihn gemeint hatte.
„Ich
kann das nicht mehr, Davide, ich kann nicht bleiben. Mir ist das alles zu
anstrengend hier mit dir und du hast auch nicht das geringste Verständnis für
meine Situation, das habe ich heute Abend erst wieder gesehen!“
Er
stieß heftig die Luft aus und suchte ihre Hand, die sie ihm zwar nicht entzog,
mit der sie aber seinen Druck auch nicht erwiderte.
„Was
soll das, Emma? Fängst du jetzt etwa an, mit mir zu spielen? Jetzt, wo alles so
gut läuft zwischen uns?“
„Was
– was läuft denn gut zwischen uns, Davide, sag?“ Nun sah sie ihn an und
hielt seinen Blick fest. „Ich kann hier bei dir einfach nicht mehr atmen!
Ständig sind Fremde anwesend und wenn mal keiner da ist, dann habe ich trotzdem
das Gefühl, als wäre da jemand. Dadurch sind wir nie alleine, wir beide, und
was soll da schon gut laufen?“ Sie hielt einen Moment inne und spielte nervös mit
dem Saum ihres Kleides. „Für dich mag das ja Gewohnheit sein, und es ist auch
praktisch,
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