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Davide

Davide

Titel: Davide Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura-Marí D'Angelo
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die
Lippen aufeinander.
    „Vertrau
mir! Emma!“ Er schaffte es trotz aller Ernüchterung, seine Stimme einigermaßen weich
und eindringlich klingen zu lassen.
    „Ich
sagte doch schon – ich vertraue dir! Wo ist das Problem?“
    „Dass
du es nur sagst, aber nicht tust. Willst du wissen, wie viele Frauen ich in der
Zwischenzeit hatte?“
    „Nein,
es interessiert mich nicht!“
    „Warum
nicht?“
    „Weil
ich es gar nicht wissen will . Ich will weder wissen, wohin du gehst,
noch will ich wissen, was du tust, wenn du diese Wohnung verlässt. Oder wenn
ich deine verlasse. Du bist erwachsen und du bist Davide Gandolfo, was, denkst
du, soll ich wohl von dir erwarten?“
    Sie
klang heftig und unwirsch, doch das stachelte seinen Ehrgeiz nur noch weiter
an. Er hatte sich Geduld geschworen, er hatte sich Mäßigung auferlegt, sie
hatte schlechte Erfahrungen gemacht und war enttäuscht und ging eben so damit um – er musste der Klügere sein!
    „Dass
es keine einzige war, seit ich dich kenne, Emma! Und du sollst von mir
erwarten, dass ich dir weiterhin treu bin, weil ich dich liebe!“
    Emma
schluckte und starrte ihn fassungslos an.
    Sie
hatte sich doch hoffentlich verhört!
    Diese
unerwartete Liebeserklärung traf sie ohne Vorbereitung und mit voller Wucht. Damit
hatte sie nicht gerechnet, nicht rechnen müssen! Sie sah aus, als säße ihr ein
Gespenst gegenüber: ungläubig und schockiert.
    „Bist
du noch da?“
    „Ja“,
hauchte sie schließlich tonlos.
    „Du
siehst aus, als hätte ich gerade dein Todesurteil verkündet“, kommentierte er jetzt
endlich vollkommen ernüchtert ihre Reaktion und stand auf. „Das heißt für mich,
ich gehe jetzt wohl besser!“
    Emma
sah zu ihm auf, unfähig, sich zu regen oder ihm eine Antwort zu geben. Also
blieb sie perplex sitzen, während er gefasst und bedächtig seine herumliegenden
Schuhe aufsammelte und sie betont langsam anzog, so als ob er ihr möglichst
viel Zeit für eine Reaktion oder einen Widerspruch geben wollte.
    Da
kam allerdings nichts.
    Sie
hatte die Lippen zusammengepresst und sah wütend zu Boden. Wenn er glaubte,
dass er ihr seine Spielregeln aufzwingen konnte, dann hatte er sich getäuscht,
dann musste er eben gehen.
    Dann
sollte er aber auch gleich zum Teufel gehen !
    Als
er fertig war, sah er sie einen Augenblick lang abwartend an. Seine Gedanken
jagten sich. Wichtig war jetzt im Moment nur noch, nichts zu sagen, was er
hinterher bereuen würde, das spürte er ganz deutlich. Und vielleicht war es
ganz gut, genau jetzt auseinander zu gehen, um zumindest die angespannte Situation
zu entschärfen und ihnen beiden die Gelegenheit zu geben, die ungestümen
emotionalen Wogen zu glätten und mit ein paar Stunden Abstand nüchtern und
ruhig miteinander darüber reden zu können.
    Im
Moment wollte er nur noch verschwinden, er hatte plötzlich das Gefühl, an ihrem
Schweigen zu ersticken.
    Dennoch
beugte er sich zum Abschied zu ihr und nahm ihr Gesicht in beide Hände. Ihre
Miene blieb ausdruckslos und sie sah an ihm vorbei.
    „Wir
reden morgen weiter, wenn wir uns beide beruhigt haben, okay?“ Seine Stimme
klang sanft und er bildete sich ein, dass sie seinen zarten Kuss auf ihre
geschlossenen Lippen erwidert hatte.
    Dann
ging er.
     

Kapitel 8
     
    Davide
fand lange keine Ruhe in dieser Nacht. Zu sehr beschäftigte ihn die Frage, was
er in den letzten Tagen und Wochen falsch gemacht hatte. Und er bedauerte
zutiefst, dass er nicht dazu gekommen war, ihr seine Lebenseinstellung vor
ihrer Begegnung genau zu schildern, denn vielleicht hätte sie dann eher
verstanden, was sie ihm bedeutete. Vielleicht hätte sie ihm dann auch die
Aufrichtigkeit seiner Gefühle geglaubt.
    Sie
stellte seine Geduld wirklich auf eine harte Probe! Ihr Misstrauen schien
tatsächlich grenzenlos zu sein. Verdammt, was hatten diese Kerle, die sie vor
ihm gehabt hatte, nur mit ihr angestellt? Und wie nur konnte er sie vom
Gegenteil überzeugen?
    Mehr
als einmal nahm er sein Telefon zur Hand und war versucht, ihr eine Nachricht
zu schreiben, ihr zu versichern, dass er sie wirklich und aufrichtig liebe und
um sie noch einmal zu mahnen, ihm zu vertrauen, doch jedes Mal ließ er es sein.
    Ein
paar wenige Dinge lagen für ihn klar auf der Hand. Er musste jetzt aufhören,
immer das für bare Münze zu nehmen, was sie sagte, er musste jetzt endlich
anfangen, sich wirklich und wahrhaftig um sie zu kümmern! Am liebsten hätte er
sich dafür geohrfeigt, dass er das nicht schon viel früher getan

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