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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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das nun schmeichelhaft oder ärgerlich?
    Du hast einen Schwanz.
    Sie hatte einen Schwanz. Arturs Fummelei vorhin hatte sie so durcheinandergebracht, dass sie vollständig vergessen hatte, dass …
    Durch das Wasserbecken hindurch, in dem sich die Fische tummelten, trafen sich ihre Blicke. Thomas drückte das Gesicht fest gegen das Glas, „damit ich dich besser sehen kann“. Seine Hände klebten flach an der Scheibe, die von seinem Atem beschlagen war.
    Dann war er verschwunden.
    Sie ließ den Stint fallen, hob die Arme über den Kopf und stieß sich mit einem kräftigen Schlag ihres Schwanzes nach oben. Sie dachte: Jetzt rennt er gerade die Treppe hinauf. Das sind drei Stockwerke, die er bewältigen muss. Ich kann …
    Was konnte sie? Ihren großen, weißen Hintern aus dem Becken hieven, sich abtrocknen, anziehen und so tun, als sei eine andere grünhaarige Meerjungfrau im Becken des New England Aquarium gewesen?
    Sie packte den Rand des Beckens und schlug mit dem Schwanz, gerade als Thomas in den Beobachtungsraum stürzte.
    Er atmete schwer, und das schwarze Haar fiel ihm in die Augen. Er schüttelte sich die Strähnen aus dem Gesicht, umklammerte seinen Hemdkragen und riss daran, bis der oberste Knopf abflog und sein Hals zum Vorschein kam. Er schnappte nach Luft und sie dachte: Ein Glück, dass er keine Krawatte trägt, sonst hätte er sich wohl erwürgt.
    Er zeigte mit dem Finger auf sie, und seine großen dunklen Augen traten beinahe aus den Höhlen. „Ich wusste es!“, schrie er. „Ich wusste, dass du anders bist als die anderen!“
    „Dr. Pearson“, begann sie, brach dann aber verblüfft ab, als er zu ihr gerannt kam, das Gleichgewicht verlor und auf den Knien bis an den Rand des Beckens rutschte, sich nach vorn beugte und sie mitten auf den Mund küsste.
    Okay. Das ist dann wohl einer dieser Tage, an dem Männer, die ich gerade erst kennengelernt habe, die Finger nicht von mir lassen können.
    „Dr. Pearson“, setzte sie noch einmal an, aber es kam nur „ffgggrrrlll“ heraus, weil er sie immer noch küsste. Und sie küsste ihn zurück, während sie sich an seinem Hemd festhielt, um nicht wieder zurück ins Becken zu plumpsen.
    Seine Lippen waren warm; sie brannten auf ihren. Er setzte sie mit seinen Küssen in Flammen, und sie fand es alles andere als unangenehm. Ja, wirklich.
    Seine Hände auf ihren Schultern waren ebenso heiß wie seine Lippen, und sie stellte sich vor, mit ihm an einem kalten Wintertag im Bett unter der Decke zu kuscheln, wenn das einzige Mittel, um sich warm zu halten …
    Merkwürdig, auf einmal war er fort. Als wenn er teleportiert worden wäre. Oder von hinten gepackt und von ihr weggerissen. Aber Pearson war groß. Wer hätte genügend Kraft, um … „Artur, nicht!“
    Fast hätte sie die Hände vor das Gesicht geschlagen, um dem Anblick, der sich ihr bot, zu entgehen. Pearson, der erstaunt aussah. Artur, die roten Augen zu wütenden Schlitzen zusammengekniffen. Pearson, der auch nicht gerade glücklich aussah. Sie öffnete den Mund, um etwas zu schreien. Aber ihr fiel nichts ein.
    Dann stieß Thomas den Ellbogen zurück und traf Artur an der Kehle. Der riesige Rotschopf lockerte daraufhin seinen Griff, sodass Pearson, wie Fred bemerkte … ja, den Griff kannte sie von Jonas’ Selbstverteidigungsturnieren. Thomas packte Arturs linken Arm und warf ihn über seine Schulter, direkt in Main One.
    Mit einem spektakulären Platschen ging Artur unter, zappelte einen Moment lang herum und kam dann neben Fred wieder an die Wasseroberfläche, während seine Shorts an den Boden des Beckens sanken und dort kurzzeitig eine Wasserschildkröte bedeckten. Arturs Schwanz war im Wasser gut zu erkennen -besser noch als Freds.
    Verblüfft stierte Thomas auf sie herunter. Sie starrten zu ihm zurück. „Okay“, sagte Thomas nach einer Weile. „Ich brauche mal eine Minute.“ Und er setzte sich auf den Boden, stützte erschöpft das Kinn in die Hände und betrachtete sie mit einem leicht dümmlichen Blick.
    „Bis du kamst, hat niemand außer Jonas von meinem Geheimnis gewusst“, schimpfte Fred.
    „Du musst dein wahres Ich nicht verstecken.“
    „Wer sagt denn, dass Beine nicht zu meinem wahren Ich gehören? Ich bin ebenso Mensch wie Meerjungfrau.“ „Du gehörst zum Unterseevolk.“
    „Du brauchst mich nicht zu verbessern! Und wenn ich mich Havfrue nennen wollte, dann wäre das allein meine Sache.“ „Havfrue?“ „Eine skandinavische Meerjungfrau“, rief Thomas ihnen zu, der sie

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