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Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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weitere Untertanen vorstellen.“ „Diese winzigen Wesen sind nicht meine Untertanen“, bemerkte der Prinz und starrte in Main One. Sie befanden sich auf der obersten Ebene des Aquariums, auf dem Beobachtungsdeck, und blickten in das Hauptbecken hinunter. Auf dem Weg nach oben hatte der Prinz das New England Aquarium als „akzeptabel“ bezeichnet und entschieden, dass es sich um ein „Miniaturkönigreich“ handele. Sie hatte sich eine scharfe Bemerkung verkniffen. Vielleicht hätte er sonst beschlossen, die Anlage zu übernehmen, und dann hätte sie noch ein Problem mehr. „Aber sie werden auf dich hören, oder?“ „Manche von ihnen. Die Raubfische.“ „Und die anderen?“
    Er lächelte sie an und zeigte seine scharfen Zähne. „Die anderen werden in mir einen Raubfisch sehen und versuchen zu entkommen.“ Flüchtig stellte sie sich vor, wie sie das Massengemetzel Dr. Barb erklären würde. „Ohhhh … kay. Neuer Plan. Wie wäre es, wenn du einfach hierbleiben würdest? Ich kümmere mich schon selbst darum.“
    Mit Abscheu musterte er den Eimer voller Stinte. „Diese niederen Tätigkeiten sind unter deiner Würde.“
    Jetzt ärgerte sie sich, dass sie Jonas nicht aufgetragen hatte, Artur mitzunehmen. Er hätte ihn im Marriott einchecken können, ihn auf sein Zimmer bringen, seine Kissen aufschütteln und ihm sagen können, wo die guten Bars zu finden waren. Was auch immer. Stattdessen hatte sie ihn nun am Hals. „Warum?“
    „Weil …“, er suchte nach den richtigen Worten, „weil du über solchen Dingen stehst.“
    Sie betete, dass das Marriott zu so später Stunde noch freie Zimmer hatte.
    „Warum?“
    „Weil man dich hegen und pflegen und umwerben und dir jeden Wunsch von den Augen ablesen sollte.“
    Sie starrte ihn an. Er sah auf sie herunter, mit den Händen in den Taschen und einem nachdenklichen, beinahe träumerischen Blick.
    „Warum?“
    „Würdest du gern eine Prinzessin sein, kleine Rika? Ich glaube, das würde gut zu dir passen. Sehr gut sogar.“
    „Artur, musst du eigentlich irgendwelche Medikamente nehmen, wenn du dich lange außerhalb des Wassers aufhältst?“ Fieberhaft versuchte sie herauszufinden, was mit dem armen Kerl nicht stimmte. „Willst du dich vielleicht ein bisschen hinlegen? Fühlst du dich dehydriert? Hast du Kopfschmerzen? Ich glaube, du bekommst nicht genug Luft. Oder vielleicht bekommst du zu viel Luft. Genau, das wird es sein!“ Aufgeregt packte sie ihn am Arm. Eigentlich fühlte er sich ganz in Ordnung an, gar nicht fiebrig, so wie Jonas die wenigen Male, als sie ihn angefasst hatte. „Ist dir schwindelig?
    Fühlst du dich benommen?“
    Ohne dass sie es gemerkt hatte, war er ihr näher gerückt. Jetzt war er sehr nahe. Beinahe in Kussdistanz. „Ja“, murmelte er.
    „Ja? Du fühlst dich benommen?“
    „Ja.“
    „Und als der König dich geschickt hat, hat er dich nicht gewarnt, dass so etwas passieren könnte?“ „Genau genommen hat er das nicht getan.“
    „Nun“, sagte sie besorgt, „dann solltest du dich wohl lieber hinlegen.“
    „Ja, in der Tat.“ Seine Hand lag in ihrem Nacken. Wahrscheinlich suchte er Halt, um nicht zu fallen. So allerdings würden sie beide fallen. Sie bezweifelte, dass sie kräftig genug wäre, ihn …
    Auf einmal pressten sich seine Lippen heftig auf ihre. Kein zögerliches Streicheln vorab, nein, sein Mund drängte sich an ihren, so fest, dass es fast wehtat, und seine Finger legten sich wie Eisenklammern um ihren Nacken.
    Das Gefühl war überwältigend. Dieser Kuss war so besitzergreifend, wie es kein anderer jemals in ihrem Leben gewesen war. Empört und überrascht riss sie die Hände hoch, um ihn fortzustoßen, nur seltsamerweise tat sie das dann gar nicht, sondern betastete ihn und … streichelte sie ihn etwa?
    War sie etwa diejenige, die zu wenig Luft bekam?
    Sie schaffte es, sich loszureißen, und lehnte sich keuchend an Pearsons Schreibtisch. „Das ist … lass das.“
    „Oh nein, kleine Rika, das werde ich nicht. Es ist noch viel besser, als ich es mir vorgestellt habe, und ich habe eine sehr … lebhafte Fantasie.“
    Mit offenem Mund starrte sie ihn an, und ihr Gehirn meldete ihr wieder einmal fälschlicherweise, dass die Erdumdrehung an Geschwindigkeit zugenommen hatte. Es war … es war einfach alles zu viel für sie.
    Wirklich. Das, was sie in letzter Zeit erlebt hatte, wäre auch für jeden anderen mehr gewesen, als er hätte verkraften können. Ihre Mutter auf allen vieren. Zu erfahren, dass ihr

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