Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel

Titel: Davidson, Mary Janice - Traummann an der Angel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
Vom Netzwerk:
immer noch anstarrte wie ein Kind, das seine Samstag morgendliche Dröhnung an Zeichentrickfilmen bekam.
    „Richtig. Oder eine … warte.“ Sie musterte Thomas genauer, der, wie sie erleichtert feststellte, nicht mehr aussah, als würde er gleich einen Schlaganfall bekommen. „Oh nein.“ Er zuckte die Achseln. „Ich fürchte, doch.“ „Was?“, fragte Artur scharf.
    „Ein Meerjungfrau-Groupie“, seufzte Fred. An der Uni hatte sie festgestellt, dass es drei Sorten von Doktoranden gab: Frauen, die Delfine schon als kleines Mädchen süüüüß fanden (wie Madison also, die Nervensäge); Männer und Frauen, die ein neues Arzneimittel erfinden und damit in der Pharmaindustrie dicke Kohle machen wollten (die Gierigen also); und Männer, die erotische Fantasien von Meerjungfrauen hatten. Thomas, so schien es, interessierte sich weder für Pharmazie noch für Delfine.
    „Ich bin gar nicht überrascht“, sagte Thomas gerade. „Das ist es, was mich so überrascht.“
    „Klar. Und weil du so gar nicht überrascht warst, bist du auch hier herumgewankt, als würdest du jeden Moment einen Myokardinfarkt bekommen.“
    „Myokardinfarkt?“, fragte Artur. „Einen Herzanfall.“
    „Okay, ich gebe zu, es hat mich kalt erwischt – jedenfalls für ein paar Minuten. Aber jetzt habe ich mich wieder erholt“, sagte er, immer noch bleich. „Weil ich nämlich diese Theorie habe, seit ich acht bin …“ „Ja ja, schon gut. Aus der Theorie wurde Praxis.“
    Er kroch näher. „Offenbar bist du mehr der Daryl-Hannah-Typ als der Hans Christian-Andersen-Typ …“
    „Das reicht“, sagte sie, doch immer noch recht freundlich. „Ist das der Zweibeiner, den du mir vorstellen wolltest?“ „Hä? Oh. Prinz Artur, das ist Dr. Thomas Pearson. Thomas, darf ich vorstellen, Artur, Großprinz vom Schwarzen Meer.“
    Während sie sprach, war Thomas bis an den Rand des Beckens gerutscht und streckte jetzt die Hand aus. Artur reckte sich hoch, balancierte auf seinem Schwanz wie ein Delfin, und sie schüttelten sich die Hand. Ganz damit beschäftigt, sie beide nicht allzu offen anzustarren, wäre Thomas beinahe ins Wasser gefallen. „Schön, Sie kennenzulernen. Tut mir leid, dass ich Sie ins Becken geworfen habe. Ich war wohl ein bisschen überrascht.“ „In der Tat“, sagte Artur trocken. „Auch ich war überrascht, als ich Ihren Mund auf dem meiner Untertanin sah.“
    „Ich bin nicht deine Untertanin, Artur. Ich meine es ernst, Artur, hör auf damit. Ich bin in Quincy geboren, Herrgott noch mal. Ich habe die amerikanische Staatsbürgerschaft, verstanden?“
    „Für mich sieht das aus wie eine doppelte Staatsbürgerschaft“, sagte Thomas und staunte ihren Schwanz an. „Vielen Dank auch. Du bist mir eine große Hilfe.“ „Ohne meine Erlaubnis dürfen Sie nicht Ihren Mund auf ihren … Aua.“
    „Ich gebe mir wirklich Mühe, euch nicht anzustarren, das ist nicht einfach, wenn ihr immer wieder etwas macht, was es sich lohnt anzusehen. Dieser Schwinger eben, zum Beispiel. Hat das nicht höllisch wehgetan?“
    „Ja“, sagte Artur, der vorsichtig die Stelle unter seinem Auge betastete.
    „Auch ohne deine komischen Besitzansprüche haben wir genug Probleme.
    Und wenn ich von allen zwölf Boston Celtics geküsst werden wollte, wäre das immer noch allein meine Sache. Nicht deine.“
    „Ganz genau“, sagte Thomas.
    „Du bist gleich dran.“
    Er rückte ein wenig vom Becken ab. „Wenn meine Theorie über den evolutionären Unterschied in körperlicher Kraft zwischen Zweibeiner und Meerjungfrauen stimmt, dann will ich lieber nicht von dir geschlagen werden.“
    „Und du machst es mir auch nicht gerade leichter. Hört auf, mich zu betatschen und zu küssen. Das gilt für euch beide.“ Noch nie in ihrem Leben hatte sie diese Worte sagen müssen. Und nie im Leben hätte sie sich vorgestellt, dass es einmal Umstände geben würde, unter denen sie diese Worte über die Lippen bringen würde.
    „Dann gibt es für mich nichts mehr zu tun“, grinste Thomas.
    „Oh doch. Es gibt sehr viel zu tun. Artur ist auf dein Problem mit den Toxinen gestoßen“, sagte sie zu Thomas. „Ich dachte, ihr könntet euch zusammentun.“
    „Hm“, sagte Thomas und beäugte Artur. „Das ist sehr interessant. Ich nehme an, ihr würdet das Zeug viel eher bemerken als ich. Wohnen Sie hier in der Nähe?“
    „Nein, ich wohne auf der anderen Seite der Erde. Einige aus unserem Volk waren hier in der Gegend und haben uns darüber berichtet. Als dies

Weitere Kostenlose Bücher