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Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser

Titel: Davidson, Mary Janice - Unter Wasser liebt sich's besser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Janice Davidson
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die Meeresschildkröte zur Seite stoßen musste und sich wand wie ein sterbender Seehund.
    Und dabei sah sie, wie sie sie beobachteten.
    Sie beobachteten sie, die Nase gegen die Scheibe gepresst, mit offenen Mündern, aufgeregt plappernd.
    Nicht ums Verrecken würde sie vor diesen Touristen zu ihrem Schwanz wechseln. Sie war keine Abnormität, die man anstarrte wie eine Attraktion im Zirkus. Lieber zappelte sie ungelenk im Wasser und nahm die Demütigung in Kauf, als diesen Touristen eine bessere Show als Slappy der Seehund zu bieten.
    Sie vernahm einen dumpfen Schlag mehrere Meter über ihr – jemand war ins Becken gesprungen. Ah, die endgültige Blamage, von einem Angestellten des Aquariums gerettet und dann vom Sicherheitsdienst abgeführt zu werden! Heute musste Dienstag sein.
    Eine starke Hand packte sie am Oberarm und zog sie nach oben. Sie paddelte mit den Füßen, um dem Mann zu helfen, und wäre beinahe zum Dank von einem Feuerfisch gestochen worden. Sie hatte keine Ahnung, ob sie gegen sein Gift immun war, deshalb hielt sie von da an lieber die Füße still.
    Als sie auftauchten, holte ihr Retter tief Luft.
    „Hi, Thomas.“ Sie wischte sich das grüne Haar aus den Augen. Nein, es waren Algen. Eklig. Sie warf sie hinter sich. „Ich habe überall nach dir gesucht.“
    Er lächelte sie an, und sie sah, dass er vollständig bekleidet ins Wasser gesprungen war. „Und du dachtest, ich sei im Haifischbecken. Komm schon.“
    Er kletterte die Leiter hinauf, streckte ihr die Hand entgegen und zog sie aus dem Becken.
    Alle starrten sie an.
    „Bitte“, sagte Fred, und zu ihrem Entsetzen war sie den Tränen nahe. „Bitte, schick sie fort.“
    Und sie sank zu Boden, elend und durchnässt. Thomas gab jemandem ein Zeichen und hielt sie fest in seinen Armen, während die das Becken umstehenden Touristen fortgeschickt wurden.

29
     
    „Kleine Rika, was im Namen des Königs …???“
    Sie lag immer noch in Thomas’ Armen wie die Heldin in einem kitschigen Liebesroman, aber nach Weinen war ihr nicht mehr zumute. Sie wollte nichts weiter als ein Handtuch und einen bunten, frischen Cobb Salad. Und so tun, als hätte es die letzten fünf Minuten nie gegeben.
    Unterdessen hatte Artur sich vor ihnen aufgebaut, die Hände in die Hüften gestützt, und betrachtete sie erstaunt und besorgt.
    „Was hast du getan?“, fragte er noch einmal.
    „Ich bin ins Wasser gefallen.“
    Artur kauerte sich neben sie und Thomas. „Ganz offensichtlich. Aber warum um alles in der Welt musste Dr. Pearson dir helfen?“
    Fred sagte nichts. Sie mochte Artur gern und fand ihn ausgesprochen attraktiv und freute sich darauf (die Flucht zu ergreifen), mit ihm ein neues Leben im Schwarzen Meer zu beginnen. Aber sie konnte es ihm nicht sagen. Er würde es nicht verstehen, niemals. Niemand würde je verstehen …
    „Machst du Witze?“, fuhr Thomas ihn an. „Glaubst du, sie wollte sich vor all den glotzenden Touristen nackt hinstellen und sich in ihre Fischgestalt verwandeln? Schlimm genug, dass sie nirgendwohin gehen kann, ohne belästigt zu werden. Sie ist doch kein Aquariumsfisch.“
    Ach, Mist. Jetzt kamen ihr doch wieder die Tränen … Tränen der Dankbarkeit.
    In diesem Moment hätte sie alles für ihn getan. Alles.
    „Du irrst dich.“ Auf Arturs Gesicht lag ein Ausdruck, der sie beunruhigte. Ärger, Unglauben und etwas anderes, etwas, das sie nicht benennen konnte, etwas wie … (Scham) Verlegenheit. Seinetwegen? Oder ihretwegen?
    „Du irrst dich. Meine Rika kümmert nicht, was Fremde von ihr denken.“
    „Er hat recht“, sagte sie leise. „Thomas, meine ich. Ich habe es nicht über mich gebracht. Vor allen anderen.“
    Artur legte die Stirn in Falten. „Aber … aber … Rika, warum? Du schämst dich doch sicherlich nicht deiner wunderschönen Brüste und deines Schwanzes. Obwohl“, fuhr er nachdenklich fort, „euer Tabu der Nacktheit nicht nur dumm ist, sondern tatsächlich auch problematisch sein könnte. Aber du musst aus der Tatsache, dass du eine Hybride bist, kein Geheimnis machen … Beinahe das ganze Land weiß es bereits!“
    „Ich bin aber keine Zirkusnummer, okay? Sie haben mich alle angeglotzt. Ich hasse das.“
    „Ich verstehe dich nicht“, sagte er unumwunden, die Lippen grimmig aufeinandergepresst. „Dieses Benehmen ziemt sich nicht für ein Mitglied der königlichen Familie.“
    „Tja“, sagte sie. „Vielleicht irrst du dich in diesem Punkt.“
    „Du verhältst dich unvernünftig.“
    „Ach, halt die

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