Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
sanfte Brise rüttelte.
Er schlang seine Arme um meine Taille und drückte mich noch fester an seine Brust. Wir waren eins. Eine Person. Ein Herz, das nicht schlug. Eine Seele, die auf den Wellen ritt. Mir war heiß und kalt zugleich. Ich spürte seine Lippen sanft über meine Halsbeuge streicheln. Ich spürte seine Zähne, die spielerisch an mir knapperten. Seine Hände glitten unter mein T-Shirt und fuhren langsam meinen Rücken hinauf. Ich wollte mehr. Viel mehr.
Ich kenne ihn nicht. Ich kenne ihn nicht, versuchte ich mir immer wieder einzureden. Es hatte aber keinen Sinn. Mein Körper wollte einfach nicht auf meinen Verstand hören.
Er nahm seinen Kopf von meinem Hals und ich hätte beinahe enttäuscht geseufzt, als er mich zuerst nur auf die Stirn küsste. Er küsste meine Wangen und die geschlossenen Augenlider. Es kitzelte und ich musste leise kichern.
Wow. Ich dachte, der Höhepunkt wäre gekommen, aber da irrte ich mich gewaltig. Es näherten sich unsere Lippen. Zuerst war es ein schüchterner flüchtiger Kuss, doch wir wurden gieriger und gieriger. Wir kämpften miteinander gegen einen Feind, den es nicht gab. Unsere Lippen verschmelzten ineinander.
Ich rieb seine Schultern und packte fest sein weißes T-Shirt. Meine Augenlider schlossen sich und meine Zunge spielte mit seiner. Es war das schönste, das mir je widerfahren war.
Es war nicht das erste Mal, dass mich jemand küsste. Mit vierzehn hatte ich einen Freund, namens Sebastian, für drei Monate. Damals dachte ich, mein Glück wäre gekommen und würde mich nie wieder verlassen. Er war damals schon siebzehn und meine Mom war mit unserer Beziehung nicht im geringsten einverstanden. Sie fand ihn zu alt und hielt ihn für einen arroganten Idioten. Ich hatte natürlich nicht auf sie gehört. Sein kurzes blondes Haar und seine schlanke Figur waren mehr als attraktiv. Wenn ich genau überlegte, war er das totale Gegenteil von Jace.
Doch meine Freude ließ mich in die Irre treiben. Nach einem Monat fragte er mich, ob ich es bei ihm im Bett aushalten würde. Damals sagte ich, dass unsere Zeit zusammen noch zu frisch war, um über so etwas nachzudenken. Sebastian war einverstanden gewesen und gab mir noch zwei Monate, bis er mich wieder fragte.
Hallo! Ich war vierzehn.
Natürlich hatte ich nein gesagt. Noch nicht. Kurz darauf hatte er eine Neue. Dieses Schwein! Ich konnte meine rechte Hand darauf wetten, dass Sebastian während wir zusammen waren mit ihr schon das Bett teilte. Er brauchte wohl jemanden, die seine Zeit ausfüllte, bis ich soweit war.
Die Enttäuschung saß mir tief in den Knochen und ich konnte noch die Trauer spüren, die ich damals empfunden hatte. Ich schob meine Gedanken beiseite und genoss den Kuss, der jetzt meine Welt beherrschte ..., bis ich ein räuspern hinter uns hörte. Vor Schreck riss ich mich von ihm los und wirbelte mit weit aufgerissenen Augen herum.
Verdammt. Meine gesamte Familie plus Liliane, jedoch ohne die zwei Neuen, stand vor mir und begutachteten das Spektakel. Lil und Isabell konnten vor Überraschung den Mund nicht mehr schließen. Maik und Susan musterten mich misstrauisch und Eddi, Frank und Rose blickten uns feindselig an.
Arianna stand belustigt daneben und strahlte über das ganze Gesicht. Ihr kleiner Ausflug war, wie es aussah, ganz vergessen.
"San. Er ist ein ... Nightvamp!"
Isabell konnte ihre Lippen nicht mehr schließen.
"Ich weiß, na und?"
"Und?! Hast du sie nicht mehr alle? Du küsst einen Feind!"
Roses Misstrauen wurde zu einem verächtlichen Grinsen, so als ahnte sie etwas. Es wuchs in mir eine riesige Wut, die Ariannas Grinsen aus dem Gesicht trieb und sie vor Schmerz an ihren Bauch fassen ließ.
Als würde Jace meine Gefühle ebenfalls spüren, strich er mir beruhigend über den Rücken. Es half und meine Wut sank, verschwand jedoch nicht komplett. Jace hob seine Stimme und sein Ton war gelassen, doch innerlich spürte ich seine Anspannung.
"Es wird keine Feindschaft mehr geben. Sandy hat mir zugestimmt Frieden zu schließen."
"Pah, dass ich nicht lache. Frieden mit denen, Sandy? Sie haben eure Mutter getötet und euer Zuhause abgebrannt. Frieden mit den Vampiren, die unseren Tod sehen wollen."
Ich funkelte Rose mit wütenden Augen an. Wie konnte sie es wagen ... .
Die rothaarige Vampirin schüttelte sich das makellose Haar und ihr Lächeln verlor ein wenig von ihrer Feindseligkeit.
"Gut, nehmen wir einmal an, Sandy habe dir zugestimmt, Nightvamp. Aber wie willst du es deiner Art
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