Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
unserer Welt die Kämpfe nicht guttäten."
Ein paar der umstehenden Vampire brachen ein schallendes Gelächter hervor. Tess dagegen blieb verbittert still. Es war richtig, was die Vampirin dort tat.
"Warum sollten wir mit euch Frieden schließen? Wir wissen, dass wir eure Art mit Leichtigkeit vernichten können. Weshalb sollten wir einen Feind leben lassen, obwohl wir die Chance haben ihn für immer loszuwerden?"
Tess konnte genau erkennen, wie die junge Frau um Fassung rang. Ihr wurde vermutlich nicht oft widersprochen und das konnte sie ganz und gar nicht ausstehen, wie es schien.
"Woher wollt ihr wissen, dass ihr stärker seid?"
In dieser Frage, steckte unterdrückte Wut. Ihre Stimme begann zu zittern.
Bleib ruhig. Bleib ruhig. Du machst das ganz gut. Viel besser als ich es könnte.
"Ganz einfach. Wir sind um einige mehr, als eure jämmerlichen zehn Vampire."
Die Rothaarige schien verdutzt zu sein, doch noch gab sie sich nicht geschlagen und ebenso fragte sie nicht, woher Kail das wusste.
"Wenn das alles ist, was ihr über uns wisst, ist das recht wenig. Glaubt ruhig das wir schwach sind, aber seid nicht enttäuscht, falls es doch nicht so ist."
"Pah!"
Kail fing an schelmisch zu grinsen, doch die Sunnyvamp schien es nicht zu bemerken. Sie wandte sich an die Menge und ihre Bernsteinaugen brodelten gewaltig, als sie ihre nächsten Worte sprach.
"Und ihr? Vielleicht, gewinnt ihr ja den Kampf, aber einige von euch werden mit uns sterben. Wollt ihr euer Leben verlieren oder wollt ihr in Frieden mit uns leben."
Tess wollte leben, und sie wollte ebenso keine Feindin ihrer besten Freundin sein. Aber konnte sie Kail widersprechen? Würde er sie bestrafen, falls sie es täte?
"Wir haben euch nie etwas getan. Die Angriffe kamen immer von eurer Seite und ihr habt die Mutter unserer Anführerin auf dem Gewissen!"
Tess wusste nur zu gut, dass sie immer zu Unrecht angegriffen hatten und genau deshalb wollte sie Sandy damals auch nicht töten. Ihre Freundin war unschuldig. Tess war schuld, sie machte ja Sandy zu dem, was sie war.
Warum wollte Kail Sandy loswerden? Nur wegen dem kleinen Hass, der im Magen kribbelte? Tess spürte nicht mehr, als ein großes leeres Loch, das sich in ihr ausgebreitet hatte. Sie hatte keine Orientierung mehr. Immer hatte sie sich von diesem falschen Hass leiten lassen, doch jetzt gab es dieses Gefühl nicht mehr und Tess war auch nicht mehr bereit für einen Kampf zu trainieren.
"Auch ihr habt einen von uns auf eurem Gewissen."
"Ja, das wissen wir. Aber wir hatten uns nur verteidigt. Wäret ihr nicht gekommen um Unheil über uns ausbrechen zu lassen, wäre er noch am Leben. Also was ist nun? Willst du mit uns über den Frieden reden?"
"Nein", brüllte er im selben Moment, in dem sich Tess nicht mehr halten konnte und "Ja" rief.
Ein erschrockenes Raunen ging durch die Menge. Doch sie konnte nicht auf die Worte achten. Ihre ganze Konzentration brauchte sie um den wütenden hellroten Augen standzuhalten, die auf ihr lagen.
Was hatte sie getan?
Jetzt war es geschehen und sie musste irgend etwas anderes tun, als nur zu warten, bis sich die Augen wieder abwenden würden. Also trat sie noch ein paar Schritte nach vorn und räusperte sich kurz.
"Ich will mein Leben nicht in einem nutzlosen Kampf verlieren. Es stimmt, dass sie nicht gegen uns gekämpft hätten, hätten wir sie nicht dazu gezwungen. Welche Konkurrenz sehen wir in ihnen, wenn sie doch am Tag leben und wir in der Nacht? Wir könnten uns nie begegnen."
Es war still. Alle Gespräche waren verstummt, nur das leise Grummeln aus Kails Richtung war noch zu hören. Was plante er?
"Ach ja. Welcher Hass hatte uns auch zu einem Angriff getrieben? Unser eigener oder ein mit dunklen Worten eingepflanzter Hass."
Als sie das sagte, blickte sie wütend in die roten Augen, die ihr Gefühl widerspiegelten. In der Menge konnte man ein zustimmendes Gemurmel hören, doch die meisten Laute, waren ein verächtliches Schnauben. Tess konnte sie nicht überreden. Sie wusste nicht mehr, was sie sagen sollte und als Jace das bemerkte, sprang er mit lauter Stimme ein.
"Kail, was würdest du verlieren, einmal mit den Sunnyvamps zu reden? Danach kannst du noch immer zu deiner Meinung stehen, oder nicht?"
Ihr Anführer wandte den Blick ab und begutachtete die sternenklare Nacht.
"Also gut. Ich werde dieses Geschwätz anhören, aber was ich danach tun werde, entscheide ich."
"Gut. Wir dachten, das Gespräch könnten wir im großen Park mit dem
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