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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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Arianna schlich sich wieder zur Haustüre und lugte in die dunkle Nacht.
    "Komm rein. Sandy schläft und will einfach nicht kommen."
    Schon wieder huschte dieses liebevolle Grinsen über das Gesicht des Vampirs. Was hatte das zu bedeuten?
    "Ich komm.", sagte er ohne ein bisschen Angst. Wie seltsam.
    Neugierig legte er die Stirn in Falten und blickte sich aufmerksam um. Als sie das Schlafzimmer betraten, wanderten seine Augen sofort zu Sandy. Um die anderen Sunnyvamps kümmerte er sich nicht.
    Wie erstarrt blieb der Vampir stehen und musterte ihre Anführerin von oben bis unten. Der Ausdruck in seinem Gesicht schwand nicht. Verärgert packte das Kind seine Hand und zog ihn näher an Sandy heran.
    "Versuch du sie zu wecken. Ich beobachte die anderen derweil."
    Er nickte und kniete sich neben sie. Sanft legte er seine Hände auf die Schultern und schüttelte sie leicht.
    "Arianna, lass ... schlafen.", murmelte Sandy durch geschlossenem Mund.
    "Sandy, wach auf."
    Die etwas zu tiefe Stimme, die auf jeden Fall nicht Arianna gehörte, ließ die Sunnyvamp die Augen öffnen. Im gleichen Moment fand sie seine Roten und sofort war sie hellwach. Sie öffnete ihre Lippen, um etwas zu sagen, doch Arianna und Jace legten im selben Augenblick den Zeigefinger an den Mund und sie verstummte.
    "Komm.", flüsterte Jace ihr zu und verschwand aus dem Zimmer. Sandy rappelte sich eilig auf und glättete ihre Klamotten. Mit einem fragenden Blick wandte sie sich an Arianna, die geduldig auf sie wartete.
    "Was tut er denn hier?"
    Arianna konnte ihr keine Antwort geben, da sie selbst ihre Verwirrung erst verarbeiten musste. Das Mädchen wäre nicht überrascht gewesen, wenn Sandy den Nightvamp mit ausgefahrenen Reißzähnen angegriffen hätte. Sie zuckte nur mit den Schultern und deutete auf die Tür. Die Fragen, die ihr auf der Zunge lagen, konnte sie später auch noch stellen.
    Nervös und neugierig zugleich, folgte Sandy der jungen Vampirin hinaus in die tief dunkle Nacht. Jace wartete schon an der Hausmauer gelehnt und das Gesicht zu den Sternen erhoben. Sandy blickte sich wachsam um, bevor sie sich an den Nightvamp wandte.
    "Was machst du hier?"
    "Kennt ihr euch?"
    "Nein", rief Sandy, als er im selben Augenblick, "Ja" sagte.
    Die Sunnyvamp lächelte verlegen und warf ihm einen entschuldigenden Blick zu.
    "Eigentlich nicht. Wir haben uns schon einmal gesehen, aber mehr war da nicht. Ich kenne nicht einmal seinen Namen."
    Arianna nickte verständnisvoll und stellte ihn sogleich vor.
    "Okay, Jace warum bist du hier?"
    Bevor der Vampir ihr eine Antwort geben konnte, schritt das junge Mädchen ein.
    "Warte. Es ist eine lange Geschichte und ich will sie aus meiner Sicht beginnen. Also, ich wollte die Nightvamps ausspionieren, um zu sehen, gegen wie viele Gegner wir bestehen müssten, falls es zu einem Kampf kommen würde. Ich dachte, mit meiner Gabe wäre es kinderleicht. Ich kann mich für kurze Zeit unsichtbar machen, aber darüber kann ich ein andermal erzählen.
    Noch bevor ich in ihr Lager kam, entdeckten mich zwei Nightvamps. Eine Frau und ein Mann. Sie hatten mich festgehalten und gefährliche Drohungen ausgesprochen, bevor ich mich losreißen konnte. Danach bin ich so schnell gerannt, wie ich konnte. Bis mich Jace fand und mich auf dem Weg hierher zurück begleitete. Er sagte, er wollte mir dir etwas besprechen."
    "Ja, genau.", sagte der Vampir verlegen und zuckte dabei mit den Schultern. Er drehte sein Gesicht zur Vampirin und suchte einen liebevollen Ausdruck in ihren Augen. Kurz dachte er, etwas aufblitzten zu sehen, das jedoch gleich darauf wieder verschwand.
    Der Vampir fasste Mut.
    "Ich wollte dich fragen, ob du mir helfen könntest, Frieden mit meiner Art zu schließen."
    Als er mit seiner Rede begonnen hatte, konnte er seinen Worten keinen Einhalt mehr gebieten.
    "Es ist nicht gut für die Welt im Krieg zu leben. Es sollte doch ein Gleichgewicht zwischen Gut und Böse herrschen. Bitte hilf mir, die Nightvamps davon zu überzeugen. Bitte. Allein hat meine Stimme keine große Bedeutung. Bei uns wird trainiert und wie ich hörte, bei euch auch. Aber für was tun wir das? Für den Tod?"
    Seine Stimme erstarb und er fuhr sich sichtlich nervös durch sein Haar. So wollte er den Frieden nicht beginnen. Er war zu übereifrig gewesen und alles würde wegen seinem Ungeschick verloren gehen.
    Arianna bemerkte, dass Sandy gewaltig schwankte und griff nach ihrem Arm. Es dauerte nicht lange und ihre Anführerin fand ihre Beherrschung wieder.

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