Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Brunnen der nie im Betrieb ist, abhalten. Etwa kurz vor Sonnenaufgang. Ist das Okay?"
Er nickte knapp und im selben Moment drehte sich die Rothaarige herum und rannte mit einem mächtigen Tempo davon.
"Wenn es dir nichts ausmacht, gehe ich mit ihnen und komme in der nächsten Nacht zurück."
Jace wartete auf keine Antwort, sondern marschierte mit großen Schritten zu seinem Container. Hatte Tess Meinung ihre Familie jetzt umgestimmt, oder nicht? Sie wusste es nicht. Die Vampirin fühlte sich leerer, als je zuvor. Ihre Gedanken rasten durcheinander.
Jace kam mit diesem schildpattfarbenen Kater wieder zurück, mehr hatte er nicht dabei. Er stolzierte an der Menge vorbei und ignorierte sie. Nur der Blick des Tieres war etwas nachtragend und sonst schwer zu deuten.
Nachdem er nicht mehr zu sehen war, fanden sich die Nightvamps in kleine Gruppen zusammen, um über das Geschehene zu diskutieren. Tess wollte nicht mehr reden. Sie wollte sich nur noch niederlegen und auf den Tag warten. Ordnung in ihrem Kopf zu schaffen, war jetzt das wichtigste, das sie tun konnte. Doch lange blieb sie nicht allein in ihrem Container. Luke kam herein und setzte sich neben Tess. Er nahm ihre Hand und streichelte sie sanft.
"Warum hast du das getan?"
Luke hob seinen Kopf und blickte sie nachdenklich an.
"Warum habe ich was getan?"
Es verdunkelte sich sein Blick und er wurde wütend.
"Warum hast du dich in das Gespräch eingemischt. Kail hätte diese Sunnyvamp vielleicht gar nicht mehr gehen lassen. Wir hätten sie töten können und es gäbe eine von ihnen weniger. Wir können siegen und alleine leben. Ohne Gefahr, dass wir von dieser Art angegriffen werden."
Tess blieb der Mund offen stehen und sie sah entsetzt in seine Richtung, doch der Vampir hatte seinen Kopf wieder gesenkt und betrachtete den metallischen Boden genauer. Wer war dieser Vampir? Er konnte nicht der Selbe sein, wie noch vor ein paar Nächten, oder etwa doch?
Hatte sie sich geirrt oder hatte er sie sogar belogen? Hatte er seinen Stiefbruder mit Freuden getötet? Luke sagte, dass es ihn am Boden zerstört hätte, doch jetzt glaubte sie ihm nicht mehr. Tess rappelte sich auf und zog energisch ihre Hand aus der seinen.
"Du spürst noch immer diesen Hass auf die Sunnyvamps. Habe ich recht?"
Luke nickte.
"Du auch. Du willst es nur nicht wahrhaben. Für einen Nightvamp gehört es dazu, Hass auf einen Sunnyvamp zu empfinden. Dass du keinen Hass verspürst, ist eine verdammte Lüge."
Entsetzt über seine wütenden Worte, drückte sie sich gegen die Wand, um möglichst weit weg von ihm zu kommen.
"Nein, ich habe keinen Hass mehr. Ich habe verdrä... ."
Er unterbrach sie mit einem verächtlichen Schnauben.
"Aber er ist noch da, ob du es glaubst oder nicht. Es schlummert noch immer in dir! Ich kann verstehen, wenn du dieses Gefühl für deine Freundin verdrängst. Aber das ist nicht gut. Sie hat den Weg unseres Feindes eingeschlagen."
"Oh, nein. Sie hasst mich nicht und ich sie auch nicht. Wir gehen vielleicht andere Wege, aber wir bleiben Freunde."
Luke schüttelte energisch den Kopf und seine Stimme wurde richtig laut.
"Sie wird deine Freundschaft ausnutzten! Sie wird dir hinterrücks das Genick brechen!"
Wer war dieser Idiot? Wie hatte sie ihm nur vertrauen können?
"Niemals!"
Mit einem Ruck, stieß sie sich von der Wand ab und stolperte aus dem Container.
"Du Verräter.", rief sie ihm noch über die Schulter zu und darauf rannte sie zornig an der Menge vorbei, die sich noch immer besprachen, aus dem Lager hinaus. Heiße Wut kochte in ihrem Magen und sie brüllte in die tief dunkle Nacht hinaus. Der Mistkerl hatte sie verführt und sie hatte ihn geliebt. Doch er war nicht viel besser als Kail. Verräter.
Tess war es egal wohin sie lief und deshalb folgte sie einfach Jaces Spur.
Kapitel 29
Das Spiel
Sandy
"Wie ist es gelaufen? Gut oder schlecht?"
Lil sprang vor Neugier auf und ab und sah dabei gespannt in Roses Augen. Gut, ich musste zugeben, dass auch ich etwas neugierig war. Lil hatte sich schlafen gelegt, war jedoch nach kurzer Zeit wieder aus dem Haus gekommen und sagte, dass sie nicht mehr müde sei.
Roses Gefühle konnte ich nicht erraten. Ihr Gesicht war zu verschlossen, um etwas erkennen zu können. Selbst Maiks Mine sah so aus, als würde er noch nichts über das Ergebnis wissen. Und Jace ...
Der blickte mich unaufhaltsam liebevoll an, so als wollte er das Geschehene um sich herum vergessen. Ich ging zu ihm und nahm seine kalte
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