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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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und bis sie unsere Probleme verstehen würden."
    Ich ließ die kurze Nachricht auf meine Familie einwirken und niemand protestierte. Das waren gute Zeichen. Etwas leiser sagte ich zu meiner Schwester:
    "Hey, Lil. Siehst du da die Kinder. Ich will dass du dort mitspielst. Ein normaler Alltag würde dir guttun und bei dieser Sache, die wir heute tun werden, kannst du so oder so nicht teilhaben."
    Aufgeregt nickte Lil und drehte sich mit leuchtenden Augen zu Arianna. Doch die schüttelte nur entschuldigend den Kopf und nickte in meine Richtung. Traurig zuckte meine Schwester mit den Schultern und sprang danach mit großen Schritten zu den zwei Kindern, die ein paar Häuser weiter spielten. Innerlich lobte ich mich. Meine Mom wäre stolz auf mich.
    "Also gut. Ich hätte gedacht, dass wir diesmal nicht nur zu zweit trainieren, sondern alle zugleich. Wir werden uns in einem bestimmten Umkreis um den Park herum verstecken. Okay, nein nicht direkt verstecken. Alle werden auf die Jagd nach einem anderen Sunnyvamp gehen und wenn ihr jemanden entdeckt habt, kämpft oder flieht. Der Vampir, der zuerst auf dem Boden liegt, muss in den Park gehen und hat verloren. Sieger ist der, der als letztes übrig bleibt. Habt ihr es verstanden?"
    Alle nickten, bis auf Arianna, die sich räusperte.
    "Dürfen wir unsere Gabe einsetzen?"
    Einen kurzen Augenblick dachte ich darüber nach. Es wäre gewiss unfair, gegenüber denen, die keine Gabe besaßen oder sie noch nicht entdeckt hatten. Aber in einem Kampf gegen die Nightvamps musste man Strategien entwickeln und das ging doch nur, wenn man geübt hat.
    "Ja, aber gebraucht sie gut. Und verletzt keinen schwer. Ja, das war´s. Nein, wartet. Wenn sich jeder nur in seinem Versteck verkriecht, kommt es nie zu einem Ende und trainiert habt ihr auch nicht."
    Abermals ein Nicken.
    "Gut, dann geht zum Park."
    Bisher war ich recht ruhig geblieben, doch jetzt bemerkte ich das Ausmaß des Ganzen und ich konnte vor Aufregung kaum noch auf den Beinen stehen. Unsere Laune hob sich, nachdem uns Menschen freundlich begrüßten und wir es ihnen gleich taten. Einem Kind, das einen Lolli im Mund stecken hatte und somit nicht sprechen konnte, winkten wir glücklich zu.
    Auch heute schien die Sonne grell, sogar jetzt am Vormittag war es richtig heiß. Was jedoch wunderlich war, war dass ein oder zwei schwache Wolken hoch am Himmel schwebten. Wie ein schwacher Dunst stoben sie sich auseinander um sich an einer anderen Stelle wieder zu schließen. Doch leider reichten diese kleinen Wolken nicht, um das Leben an diesem Ort zu halten.
    Den Menschen würde es nach einiger Zeit zu heiß werden und einige würden verschwinden. Wohnungen würden leer stehen und die Straßen unbefahren. Die Stadt würde sich verändern und das wollte ich nicht. Diese Stadt hatte mehr gute Seiten, als schlechte. Die Menschen, denen wir begegneten, waren alle stark im Gesicht gerötet und vielen ging etwas Haut von der Nase ab. Sie taten mir leid.
    Anschließend waren wir angekommen. Ich freute mich immer über diesen wunderschönen Anblick. Der Park erinnerte mich an mein früheres Leben. Wir versammelten uns bei der Bank, auf der ich oft gesessen hatte.
    Plötzlich fielen mir die drei Penner wieder ein, die mich belästigt hatten. Mann oh Mann. Wie schwach ich mich damals gefühlt hatte. Jetzt konnte ich nur noch darüber lachen und mir ausmalen, was sie denken würden, falls sie mich noch einmal erblicken müssten. Der Spaß würde ihnen auf jeden Fall vergehen.
    Einen kurzen Augenblick lang, schob sich das Gesicht der alten Frau in mein Gedächtnis. Bis jetzt hatte ich die Alte nicht wieder gesehen, um mich zu bedanken oder auch Fragen zu stellen. Mir kam es so unwirklich vor. Als wäre es nur ein Traum gewesen. Ach, es brachte nichts, darüber nachzudenken. Wenn es die Frau wirklich gab und sie mit mir noch einmal sprechen wollte, würde sie mich finden, da war ich mir sicher.
    "Also gut. Die Grenze verläuft etwa zwei Straßen um diesen Park herum. Auf los, versuchen wir so weit fortzukommen, wie es erlaubt ist oder wir versuchen, sofort mit unserem Training zu starten."
    Meine Nervosität stieg. Ich musste tief ein und aus atmen und mir immer einreden, dass es nur ein Spiel ist. Nur ein Spiel. Länger konnte ich es nicht ertragen.
    "Jetzt.", schrie ich und rannte los. Ich rannte wahnsinnig schnell und meine Haare peitschten mir dabei ins Gesicht. Ich konnte nicht mehr hinter mich oder auch nur zur Seite blicken. Vor meinen Augen hatte

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