Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
Ich war bereit für meine Gabe. Und dann sah ich ihn. Meine Beine sprangen von selbst und der Wind pfiff mir um die Ohren, als ich mich in der Luft befand.
Halt! Nein! Das war nicht Maik. Ich wusste nicht was ich tun sollte. Ich konnte meine Flugrichtung nicht mehr ändern und schon krachte ich gegen ihn. Seine Beine wurden vom Boden gerissen und er landete unsanft auf den Allerwertesten. Ein spitzer Schrei begleitete ihn, bei seinem Fall.
Verdammt!
Der Kerl war etwa achtzehn und hatte kurzes schwarzes Haar. Ich hatte ihn nicht verletzten wollen, doch sein Schrei war zu laut gewesen und ich musste so schnell ich konnte von hier verschwinden.
Gehetzt blickte ich mich um.
"Entschuldigung."
Zu mehr hatte ich keine Zeit. Ich rannte los, leider schneller als ich wollte und meine Wachsamkeit hatte dabei nachgelassen und ehe ich mich versah war ich in einen Felsen hinein gerannt.
Ich taumelte überrascht zurück und Maik tat es mir gleich. Das war mein Vorteil. Ich bekam meine Instinkte schneller in den Griff und schlug ihm deshalb mit der Faust gegen seine harte Brust. Auch er riss sich zusammen und sein Schlag traf meinen Unterleib, der mich einige Schritte nach hinten schwanken ließ.
Ich hatte schon mehrmals gegen ihn gewonnen und würde es auch wieder tun. Sein harter Griff wäre mein Ende und deshalb durfte ich nicht in seine Arme geraten.
Maik kam auf mich zu. Oh Mann. Er verhinderte, dass ich meine Gabe einsetzten konnte, in dem er mir immer näher kam und mir somit keinen Platz für einen Anlauf gab. Der Vampir fasste nach meinem rechten Arm, doch ich wich ihm elegant aus, drehte mich um meine eigene Achse und rammte ihm meinen Ellenbogen in die Seite. Ein Fußtritt folgte.
Er strauchelte und machte mir somit genug Platz für meinen Sprung. Ich landete hinter ihm und griff ihn von dort sofort an. Meine Finger gruben sich schmerzhaft zwischen seine Schulterblätter. Er stöhnte gequält auf und wollte mich mit einem Fußschlag treffen, damit ich mich von ihm löste, doch leider ging er daneben.
Ich ließ los. Jetzt war noch nicht der Moment gekommen, um zu gewinnen. Ich wollte ihm noch einmal einen Schlag in die Seite verpassen, doch diesmal wich er elegant aus, bekam mein Handgelenk zu fassen und zog mich mit einem Ruck in seinen festen Griff.
Nein!
Ich kratzte ihn mit meiner rechten Hand im Genick. Die Wunde fing an zu bluten und Maik knurrte wütend auf. Einen heftigen Schlag spürte ich in mein Gesicht. Ich hörte Knochen splittern und ein heißer Schmerz durchzuckte meinen ganzen Körper. Heiße nasse Flüssigkeit bekam ich in meinen Mund. Es schmeckte metallisch und nicht gut. Überhaupt nicht gut. Mir wurde schlecht. Es musste mein Blut sein. Das Blut hatte einen verbrauchten, etwas verwesenden Geschmack.
Ich spuckte die rote Flüssigkeit aus, hörte wie Maik auf einmal entsetzt zu keuchen begann und mich aus seinem Griff befreite. Meine Beine zitterten und beinahe wäre ich gestürzt. Das Spiel wäre für mich so endgültig vorbei.
"Oh, nein! Es tut mir so leid!"
Als ich einen festen Stand gefunden hatte, wischte ich mir mit dem Handrücken das Blut von meinen Lippen. Jace würde mich sonst nicht mehr küssen wollen, oder doch, nur etwas gieriger. Eine Sekunde lang musste ich lächeln, bis ich Maik bemerkte, der noch immer verstört vor mir stand.
"Es ist halb so schlimm. Ich lieg noch nicht auf der Straße, also geht der Kampf noch weiter."
"Aber ... Aber ... ."
Verwirrt schüttelte er den Kopf und kam etwas näher. Eilig trat ich ein paar Schritte zurück.
"Maik, wie lange wird meine Nase gebrochen bleiben. Nur noch diesen Tag. Ich habe keine starken Schmerzen und noch ist der Kampf nicht vorbei!"
Meine Stimme wurde nach jedem Wort etwas lauter, doch der Vampir wollte sich noch immer nicht beruhigen lassen.
"Es tut mir so leid."
Jetzt reichte es mir. Wie konnte man nur so stur sein? Ich stieß ein wildes Knurren aus und rannte auf ihn zu, packte seinen Arm und verdrehte ihn. Wie bei Rose gab ich ihm einen Tritt und obwohl er taumelte und beinahe gestürzt wäre, bekam er sich nicht unter Kontrolle. Wenn er noch könnte, würde er auf der Stelle weinen. Aber warum? Mir war nichts geschehen!
Ich sprang auf ihn zu und rammte ihn mit meinem gesamten Gewicht zu Boden. Erst jetzt war der Kampf zu Ende und ich spürte eine Erleichterung, dass er für mich noch weiterging. Langsam beruhigte ich mich wieder und strich mit meiner Hand das Blut vom Gesicht. Die Nase hatte schon aufgehört zu
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