Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird
trauten in der Öffentlichkeit darüber zu reden. Sandy, es tut mir leid. Aber es wird schwierig werden, Kail zu überreden mit euch Frieden zu schließen. Er ist ganz anderer Meinung und San, du weißt was das heißt."
Ich nickte benommen und etwas traurig.
"Es wird zu einem Kampf kommen."
"Nicht unbedingt, aber höchstwahrscheinlich. Ja. Es tut mir leid. Ich hatte gehofft, er würde Verstand annehmen und etwas genauer darüber nachdenken, doch vermutlich denkt er, dass der Frieden nichts wert sei."
"Auch ich hatte es mir gewünscht. Aber nun muss ich einfach hoffen, dass wir überleben werden."
Wenn ich daran dachte, dass vermutlich einige meiner Familie den Kampf nicht überleben würden, fuhr mir ein Stich in die Brust, der mich heftig zusammenzucken ließ. Enttäuscht und auch etwas wütend, warf ich den leeren Beutel gegen die Wand und hinterließ ein paar Blutspuren.
Danach legte ich mich wieder schlafen und entschuldigte mich bei Jace, dass ich zu müde wäre um bei ihm sein zu können. Er entgegnete lächelnd:
"Du musst dich nicht entschuldigen. Ich kann es verstehen. Du musst wissen, dass es mir in den Fingern juckt, dich einmal im Schlaf zu beobachten."
Ich lachte laut auf und gähnte ein "Danke".
Ich schloss die Augen und schlief augenblicklich traumlos ein. Und diesmal weckte mich nicht das Wissen, dass die Sonne aufgegangen war, sondern ich ruhte bis zum Nachmittag friedlich auf meiner Matratze. Meine Kameraden gingen ihren eigenen Geschäften nach. Außer Arianna. Sie schlief ebenso lange wie ich.
Als ich später wieder auf den Beinen war, fand ich das Zimmer abgedunkelt vor und Jace und Tess lagen regungslos auf ihren Betten. Arianna war hinaus gegangen und ich folgte ihr lächelnd.
Die Sonnenstrahlen wärmten mein Gesicht und stärkten meine müden Knochen und Muskeln. Meine Nase war komplett verheilt und schmerzte nicht mehr. Mir kam es so vor, als wäre es noch wärmer geworden, als es gestern schon gewesen war. Das konnte doch nicht sein! Die wenigen Blumen, die bisher nicht verdorrt waren, ließen ihre Köpfe bis zum Boden hängen. Keine Tiere ließen sich blicken und selbst das Trippeln in den Abflussrohren war verstummt.
Ich ging zu einem Nachbarhaus, bei dem ich wusste, dass die Familie verreist war und blickte auf das Thermometer. Mir verschlug es die Sprache.
"Und, wie heiß ist es?"
Arianna duckte sich unter meine Arme hindurch und warf selbst einen Blick auf die Anzeige.
"Wow. 43°C im Schatten. Das ist richtig heiß."
Matt nickte ich. Zu Beginn hatte ich erzählt, wie warm es in der Gegend früher gewesen war und jetzt das. Zuvor hatte es immer geregnet. Es gab kaum einen Tag, an dem es nicht leicht nieselte. Warte. Warte. Es gab doch zuvor keine Sunnyvamps und es regnete jeden Tag. Jetzt gab es sie und es ist jeden Tag heiß. Die Nightvamps gab es schon viel länger. Auch an den regnerischen Tagen. Jetzt waren wir hier, hatten uns mit den anderen Vampiren verfeindet und immer war es heiß. Ich hatte es. Es muss Frieden geben um dem Wetter einen normalen Verlauf zu ermöglichen. War das die richtige Lösung?
Ich drehte mich um und ging. Arianna folgte mir.
"Ist die Hitze nicht ein Wahnsinn? Mich wundert es nicht, dass sich kein Mensch auf den Straßen blicken lässt.", trällerte das Mädchen hinter meinen Rücken und ich nickte. Plötzlich blieb sie stehen.
"Hey, sieh mal, was ich gefunden habe."
Sie kam tänzelnd zu mir und wedelte etwas unter meiner Nase herum.
"Der hatte sich da zwischen den Ästen verfangen. Welch ein Glück, was?"
Jetzt erkannte ich was Arianna da in der Hand hielt. Es war ein Geldschein, mit nicht allzu viel Wert, aber immerhin einer. Ich grinste und klopfte Arianna sanft auf die Schulter.
"Du bist meine Rettung."
"Warum?"
"Wir können zu einem Laden gehen und uns billige Klamotten kaufen. Zumindest Oberteile. Ich hasse dieses Teil.", sagte ich und zupfte verärgert an meinem T-Shirt. Arianna prustete los und schüttelte sich vor Lachen.
"Das ist keine schlechte Idee. Eigentlich wollte ich vorschlagen, dass wir in die Eisdiele gehen, doch es würde uns sowieso nicht schmecken. Habe ich recht?"
"Du hast es erfasst."
Ich nahm das Kind an der Hand und zog es hinter mich her. Kein Auto begegnete uns und auch sonst ließ sich niemand blicken. Es dauerte nicht lange und wir hatten das erste Modegeschäft entdeckt, doch nachdem wir uns die Ware angesehen hatten, stellten wir fest, dass es viel zu teuer war. Wir suchten weiter und ein paar
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