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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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wusste, sie verstand es. Es hatte keinen Zweck. Weder für sie noch für ihre Freundin.
    Die Vampirin nahm den Kopf in beide Hände. Selbsthass entwickelte sich in ihrer Brust zu einer gewaltigen Fontäne. Nur in ihrem Unterbewusstsein bekam Tess mit, wie der Baum zu brennen begann und Sirenen in der Ferne losgingen.
    Welch ein Albtraum.
    Auf einmal wurde sie von hinten am T-Shirt gepackt und mit einem Ruck fortgerissen. Sandys Kopf konnte sie in dem Moment nicht rechtzeitig loslassen. Es war schrecklich mitanzusehen, als San leblos zu Boden sackte.
    Erst jetzt wurde es dem Mädchen bewusst. Niemals hätte sie es getan. Niemals. Innerlich hatte sie gehofft, dass etwas dazwischen kommen würde.
    So war es dann auch. Nur sie, die Idiotin, hatte nicht losgelassen. Ihr Blick konnte sich nicht von San losreißen. Sie hörte jemanden schreien. Vor Trauer und vor Angst. Es konnte sogar sie selbst gewesen sein. Tess wusste es nicht.
    Ein Bild erschien vor ihrem inneren Auge. Ein Bild, in dem sie in einem Boot saß und San war neben ihr. Beide waren fröhlich und lachten. Dann kam ein anderes Bild. San neben ihr in der Schule. Sie lachten über einen Hustenanfall des Lehrers. Tess weinte um ihre Freundin, nur ohne einer einzigen Träne.
    Ein neues Bild erschien ihr vor Augen, auf dem Tess mit einem Jungen knutschte, an den sie sich nicht mehr erinnern konnte. Sandy stand dahinter und grinste frech. Die braunen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden.  Sofort wurde es wieder von einem anderen verdrängt. Sandy in der Schule. So wütend auf den Lehrer, dass ihr Gesicht rot geworden war.
    Plötzlich bekam sie einen harten Schlag gegen den Kopf, der sie aus der Trance riss.
    Reißzähne vor ihren Augen. Lange spitze. Sie sahen aus wie Dolche. Bernsteinfarbene Augen hatten sie hasserfüllt angestarrt und es hatte nicht lange gedauert, da war auch schon wieder ein Kampf entbrochen. Ein Kampf zwischen Sunnyvamps und Nightvamps.
    Tess hatte zuerst nicht richtig registriert was vorgefallen war. Erst nachdem sie einen Fußtritt in den Magen bekommen hatte, war sie wieder auf dem richtigen Niveau. Auch sie hatte gekämpft, jedoch lediglich die Angriffe abgewehrt. Nie mehr würde sie einem Vampir oder Menschen wehtun. Niemals. Nicht seitdem ....
    Oh nein, nicht daran denken.
    Polizisten waren hinzu gekommen und hatten auf den Haufen Vampire, in ihren Augen Verrückte, wild um sich geschossen. Blut hatte gespritzt und diese Kugeln hatten ihnen grässliche Wunden zugefügt.
    Tess hatte mit einem rothaarigen Mädchen gekämpft. Jedoch war dieses Haar etwas orangefarbener, als der Haarschopf, der Frau, die neben dem Mädchen gegen Nail gekämpft hatte.
    Auch Jace hatte sich nur verteidigt, aber hauptsächlich zog er sich zurück. Seltsamerweise ließen die Sunnyvamps ihn  dann auch in Ruhe. Warum konnten sie Tess nicht auch in Ruhe lassen?
    Weil, du ihre Anführerin ermordet hast , schoss abrupt die Antwort durch ihren Kopf.
    "Ich wollte das doch gar nicht.", hatte sie geflüstert und sich unter dem Schlag, des Mädchens hinweg geduckt.
    Doch plötzlich stand Sandy wieder da. Unversehrt und nackt.
    Tess war so unendlich erleichtert und glücklich, obwohl sie sich schon nebenbei fragte, wie dies geschehen konnte. Nur vage hatte sie mitbekommen, dass die Sunnyvamps überhaupt nicht überrascht waren. Woran das liegen mochte, fand sie in dieser Nacht nicht mehr heraus.
    Sandy wurde von hinten gepackt, aber trat darauf mit dem Fuß in den Bauch eines Polizisten. Dieser stürzte und kroch einige Meter weiter. Einfach nur fort von dieser Verrückten. Tess wusste, San hatte das nicht absichtlich gemacht.
    Die Vampirin wollte zu ihrer Freundin gelangen, doch im selben Augenblick war der Kampf wieder ausgebrochen. Er endete erst, als Nails Körper schlaff zu Boden sackte.
    Keine Sekunde lang hatte Tess an Trauer gedacht. Nein, innerlich war Schadenfreude mit einer roten glühenden Wucht ausgebrochen. Sogar ein kleines Lächeln konnte sie nicht verbergen.
    Es dauerte nicht lange und auch Gloria hatte die Niederlage eingestanden. Sie war sofort davongerannt und Tess hinterher. Sie durfte keine Zeit verlieren. Probleme von Kail würden sie eh schon bekommen. Man musste ihn nicht auch noch provozieren.
    Jace war ihnen widerstrebend gefolgt. Im gesamten Lauf, sprach er kein Wort und immer wieder blickte er sehnsüchtig zurück. Tess schob diese Geste auf Nails Tod. Anderes konnte sie sich gar nicht vorstellen.
    Gloria war ebenfalls still geblieben. Doch

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