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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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gestellt werden.
    Oh, nein. Meine Sprünge konnte ich für solche Kämpfe sehr gut einsetzten. Vor allem weil sie immer wieder überraschend wären. Und Rose könnte nicht mit ihrer Schnelligkeit angeben.
    Maiks Fähigkeit war seine Stärke, glaubte ich. Seine Schläge waren hart. Aber um jemanden hochzuschleudern, musste man erst treffen. Genau das musste er noch üben.
    Sanft landete ich und federte mich mit den Knien ab. Es gab nur einen leisen dumpfen Ton, als mein Gewicht auf die Erde aufkam. Sofort wirbelte ich herum und sprang ihn an. Meine olivfarbenen Arme legten sich um seine Schultern und mein Mund fand seinen Hals. Natürlich biss ich nicht zu und meine Reißzähne waren eingefahren. Doch nur diese kleine Andeutung, reichte für Maik eine weitere Niederlage einzugestehen.
    Der Vampir lockerte sich und seufzte.
    "Du hast wahnsinnig flinke Bewegungen auf Lager. Wie konntest du so schnell unter meinen Armen hinweg tauchen?"
    Ich ließ ihn los und zuckte mit den Schultern.
    "San, du bist die Beste. Das war der ... mmh ... ich denke, der sechste Sieg."
    Ich blickte zu meiner Schwester, die mir fröhlich zu lächelte. Doch um ihre Nase war sie ein wenig grün geworden. Ein glückliches Lachen trat auf meine Lippen.
    Eine wilde Amsel flatterte zu unseren Füßen, um nach Brotkrümeln zu suchen. Dabei beobachtete sie die Sunnyvamps wachsam. Bei der geringsten Bewegung flog sie schon wieder fort.
    "Hey, du musst dich nicht schämen und ich bin dir auch nicht beleidigt, also sei nicht so bedrückt."
    Es ging mir schon ein wenig auf die Nerven, dass sie immer wussten was ich fühlte. Aber eigentlich schämte ich mich auch nicht. Ich fragte mich nur, ob mir meine Schwäche nicht zum Verhängnis werden würde. Mir fehlte einfach die Kraft in den Armen. Ach, ich sollte mir nicht darüber den Kopf zerbrechen. Die Zeit würde kommen, in der ich es erfahren würde.
    Und schon wandte mich Maik zu.
    "Ist es für heute genug?"
    Die Energie, die durch meinen Körper pulsierte, hätte mich ewig zum Training treiben können, aber ich wollte Maik fragen, was er machen wollte. Ich hatte schon mitbekommen, dass Licht und Wärme bei den restlichen Sunnyvamps nicht ebenso mächtig waren wie bei mir. Ja, auch in ihren Körper pulsierte Energie, doch sie leuchteten nicht vor Kraft.
    "Nein."
    Seine bernsteinfarbenen Augen strahlten mir entgegen.
    "Aber dieses eine Mal, will ich ein wenig ernster vorangehen. Wir können diese Attacken nicht immer nur andeuten."
    Mein Herz rutschte mir in die Hose.
    "Warum denn?"
    Sollten wir uns jetzt gegenseitig verletzten?
    Maik erkannte meinen Zweifel. Er spürte ihn. Wieder mal.
    "Komm schon. Ein Kampf mit den Nightvamps kann uns noch mehr Schmerzen bereiten, wenn wir nicht darauf vorbereitet sind. Bitte, einmal."
    Okay. Ein paar blaue Flecken, die nur ein oder zwei Minuten lang existierten, konnten nicht schaden.
    "Probieren wir es."
    Maik war nicht über meine Antwort überrascht. Er hatte mein Nachgeben, ja schon gespürt. Ich schüttelte den Kopf. Es musste doch etwas geben, das diese Gefühlsübertragung stoppt oder zumindest ein wenig schwächer macht. Ich müsste daran noch etwas arbeiten.
    Maik und ich nahmen unsere Kampfstellungen ein und fauchten uns spielerisch ins Gesicht. Im Inneren sog ich die Kraft des Lichts stärker in mich hinein.
    Anschließend lief ich los. Direkt auf ihn zu. Ich täuschte einen Angriff von vorn, schwenkte jedoch zur rechten Seite ab und drehte mich flink zu ihm. Mein Fuß trat schneller, als er reagieren konnte, nach seinem Rücken.
    Maik taumelte einen Schritt nach vorn. Wirbelte zu mir und sprang mit seinem gesamten Körpergewicht auf mich. Meine Beine gaben unter uns nach und wir sackten zu Boden.
    Ein Stöhnen fand den Weg aus meinem Mund. Er presste sein Knie in meinen Bauch und ich schnappte nach Luft. Doch da war keine. Nur eine Masse von Muskeln, Haut und Knochen, also musste ich das Atmen lassen.
    Das Gras drückte in meine Wange. Später würde ich idiotisch aussehen. Mit einem schraffierten Muster im Gesicht. Strampeln hatte keinen Sinn. Er würde mich nicht loslassen, so lange ich mich wehrte. Ein winziger Plan baute sich vor meinen Augen auf.
    Meine Arme und Beine wurden schlapp. Ich keuchte dreimal.
    "Maik, du zerquetscht mich.", stöhnte ich unter seinem T-Shirt. Sein Griff wurde nicht lockerer. Aber er hob den Kopf um mir in die Augen zu blicken.
    "Hab ich gewonnen?"
    Er grinste mich an und verlagerte sein Gewicht ein wenig, um mir ein bisschen

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