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Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird

Titel: Daylight oder wie der Tag zur Nacht wird Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lena Sophie Hoelzlwimmer
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schüttelte mich aus Ariannas Arme und setzte mich neben sie auf das Bett. Aus den Augenwinkeln bemerkte ich, dass sie leicht zusammenzuckte und das tote Baby fester an sich drückte.
    "Susan, du hättest die Geburt nicht überstanden, also ... Es ist so ..."
    Ich unterbrach mich und suchte nach den richtigen Worten. Doch wenn man sie brauchte, kamen sie einem nicht in den Sinn. Es war immer das Gleiche.
    "Bitte, sag es einfach. Noch schlimmer kann es doch nicht mehr werden. Ich fühle mich seltsam, seit die Schmerzen weg sind. Ich fühle mich unnatürlich stark, aber auch richtig schwach. Wo liegt da der Zusammenhang? Mein Gefühl sagt mir, das Haus sei nicht mehr sicher, obwohl ich hier geboren wurde und mein Leben lang hier lebte. Ich habe den Drang in jede Ecke zu lugen, um nachzusehen ob ein Fremder sich versteckt und mich belauscht. Das Licht, das die Glühbirne ausstrahlt ist sehr schwach und deshalb unangenehm. Mir fehlt etwas und ich weiß nicht was es sein kann. Und dieser Geruch. Der Geruch meines Blutes macht mich richtig wild. Ja, ich könnte auf das Bett springen um es von der Decke zu lecken. Aber warum diese Gier? Bitte sag es. Bitte."
    Es lag ein Flehen in ihrer Stimme und auch in ihrem Blick, der mich von der Seite musterte. Langsam nickte ich. Ich hatte mir alles, was sie gesagt hatte durch den Kopf gehen lassen. Es war etwas dran. Etwas seltsam vertrautes. Ich würde es ihr sagen und je früher desto besser.
    Meine Augen drehten sich ihr zu und blickten tief in sie hinein. Das Bernstein war besonders hell und lebendig. Vielleicht lag das an dem neuen Dasein. Ich konnte mich nicht mehr an meinen Blick, den ich in den Spiegel geworfen hatte, erinnern. Es war zu viel geschehen.
    "Ja Susan. Ich verstehe, wie du dich fühlst. Uns allen geht es am Anfang so. Bei mir war es am schlimmsten. Ich hatte keinen, der mir erklären konnte, was mit mir geschehen war. Alles musste ich mir zusammenreimen und das Wissen, dass ich nun habe, muss ich an die Neuen weitergeben.
    Ich, Eddi, Arianna und auch du sind Sunnyvamps. Jetzt bitte ich dich, mir zu glauben. Wir sind eine Art Vampire .... Ja, Vampire, die jedoch das Sonnenlicht und den Tag vorziehen. Ich weiß, es hört sich verrückt an und du wirst es selbst noch besser verstehen lernen.
    Die Sonne spendet uns nicht nur Wärme und Licht, sondern eine seltsame Kraft. Aber das wirst du noch früh genug erfahren."
    Ich versuchte, die Gefühle der Frau in Erfahrung zu bringen. Doch ihr Blick war starr und verschlossen. Sie zeigte keine Regung, ob sie mir glaubte oder nicht.
    Meine Augen wanderten zu Arianna, die sich an Eddies Hand festhielt. Der nickte mir dankend zu und mein stilles Herz war stolz auf mich, dass ich das ganz ruhig und beherrscht hinbekommen hatte.
    Lange Zeit war es still. Nichts rührte sich und ich bemerkte, dass wir alle nicht atmeten. Aufgrund des Blutes war es auch besser so. Aber es war bemerkenswert, dass es Susan schon konnte und nicht eine Sekunde lang aus der Fassung gewesen war.
    "Wie ist es ein Sunnyvamp zu sein?"
    Überrascht schnappte ich nach Luft. Ich hatte die Stille und die Ruhe genossen und die Stimme hörte sich so an, als hätte sie geschrien.
    Was war los mit mir?
    Ich schüttelte mich und fing an zu erzählen. Ich erzählte alles. Wie ich zu einem Sunnyvamp geworden war und welche Feinde wir hatten. Es war wunderlich, dass Susan an manchen Stellen ein Lächeln zustande brachte. Ich glaubte sie hatte uns verziehen.
    Wir durften einmal das tote Baby streicheln und ihr zu Ehren taten wir es auch, obwohl es uns ein wenig unangenehm war. Selbst Arianna beherrschte sich, keine blöden Sprüche loszulassen, die unseren schönen Augenblick zerstört hätten.
    Die meiste Zeit lauschte sie meinen Erzählungen und hielt das Kind ganz fest an sich gedrückt und murmelte immer, den Namen 'Jonathan' vor sich hin. Sie hatte ja recht. Wir wollten es begraben und für einen Grabstein brauchten wir einen Namen.
    Wir fragten nicht nach, warum niemand gekommen war und warum sie kein Telefon besaß, obwohl uns die Frage brennend interessierte.
    Doch selbst solche Momente, dauerten nicht ewig an. Wir mussten nach einer Weile gehen. Ich war erschöpft vom Dunkeln und freute mich auf den Sonnenschein.
     

Kapitel 19
    Das Grab und das Missverständnis
    Sandy
     
    Susan war uns widerwillig gefolgt, als wir endlich ins Freie traten. Über die zerstörte Tür zu balancieren, mit einem toten Kind in den Armen war für sie nicht gerade leicht.
    Mich

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