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Days of Blood and Starlight

Days of Blood and Starlight

Titel: Days of Blood and Starlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laini Taylor
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gearbeitet hatte, noch in der Hand. Mit einem kräftigen Tritt stieß sie sich von der Mauerbrüstung ab, immer höher hinauf in den Himmel. Keine sechsunddreißig Stunden waren vergangen, und am Horizont tauchten Gestalten auf, eine ganze Patrouille. Es war ein Wunder.
    Eine Minute verging, und dann waren sie so nahe herangekommen, dass sie Amzallags massige Gestalt erkennen konnte. Es war Amzallags Team.
    Also kein Ziri.
    Noch nicht. Karou ignorierte ihre Enttäuschung und konzentrierte sich stattdessen auf ihre Freude, Amzallag zu sehen, und ihr pures Erstaunen darüber, dass überhaupt ein Team unbeschadet von solch einer Schlacht zurückgekehrt war – und das so schnell! Sie ließ sich auf den grünen Dachziegeln des Palasts nieder und sah zu, wie die Soldaten landeten. Thiago kam aus dem Wachhaus, um sie wie immer willkommen zu heißen, und seltsamerweise schien er nicht überraschter oder erfreuter als sonst. Karou konnte nicht hören, was gesprochen wurde, aber sie konnte sehen, dass die Ärmel der Soldaten blutgetränkt waren.
    Eine weitere Patrouille kehrte zurück, und dann noch eine.
    Die Sonne kletterte am Himmel empor, die Geschwader kamen eins nach dem anderen zurück, und allmählich wurde Karou das Wunder verdächtig. Wie war es möglich, dass sie niemanden verloren hatten? Weit vor Mittag waren alle Patrouillen bis auf die von Balerios zurück, und Karou konnte den Kloß in ihrem Hals nicht mehr hinunterschlucken.
    »Wo waren sie?«, wollte sie von Ten wissen, während sie mit zittrigen Fingern zu arbeiten versuchte.
    »Was ist das für eine Frage? Beim Fernmassiv natürlich«, erwiderte die Wölfin, aber Karou wusste, dass es eine Lüge war. Die Soldaten waren zu früh zurück, zu lebendig , und auch die Stimmung war falsch. Sie war bedrückt .
    Durchs Fenster konnte sie sehen, wie Virko, der sie mit seinen spiralförmigen Hörnern ein bisschen an Brimstone erinnerte, hinter den Piss-Pfeiler ging, auf die Knie fiel und sich geräuschvoll übergab. Sein Würgen und Husten wurde lauter und leiser, drang in Wellen über den Hof, wo die anderen Soldaten aus seiner Kompanie seltsam stumm herumstanden, noch stiller wurden und den Blicken ihrer Kameraden auswichen.
    Amzallag saß unter dem Bogengang und säuberte sein Schwert, und als Karou eine Stunde später erneut aus ihrem Fenster blickte, säuberte er es immer noch, mit ruckartigen, wütenden Bewegungen.
    Was Karou jedoch die Galle in den Hals trieb, war der Anblick von Razor. Was immer die Teams die letzten anderthalb Tage getan hatten – was nicht ansatzweise genug Zeit war, um zum Fernmassiv und wieder zurückzugelangen –, schien ihn mit hämischem Stolz zu erfüllen, und … er trug einen Sack bei sich. Es war ein brauner Stoffsack, vollgestopft und übersät mit feuchten Flecken, deren Farbe sich auf dem dunklen Material zum Glück nicht genau erkennen ließ. Um ein Haar hätte Karou sich übergeben. Sie wusste genau, was die Flüssigkeit war und welche Farbe sie hatte, und ganz gleich, wie wütend sie noch vor wenigen Tagen auf sich selbst gewesen war, weil sie die Augen vor der Wahrheit verschlossen hatte, wollte sie gar nicht mehr wissen.
    Erneut fand sie die Antilopenzähne in ihrer Handfläche und legte sie weg. Immer wieder ging sie ans Fenster, und Ten beschwerte sich im Lauf des Tages mehrmals über ihre Unaufmerksamkeit, aber sie konnte sich einfach nicht konzentrieren. Die ganze Sache war falsch.
    Falsch.
    Falsch.
    Und dann, endlich, als die heißesten Stunden des Tages sich langsam ihrem Ende zuneigten, erklang der Wächterruf erneut. Ziri. Karou stürzte zum Fenster und schwang sich in die Lüfte. Der Himmel war kobaltblau, wolkenlos und tiefenlos, er verbarg nichts.
    Und er war leer. Verwirrt drehte Karou sich zum Wachturm um. Oora hatte Dienst, und sie blickte nicht einmal in die Richtung des Portals. Als der Weiße Wolf neben ihr erschien, deutete Oora bergab, in die Ferne. Karou musste die Augen zusammenkneifen, um zu sehen, was sie sahen, und als sie es erkannte, hauchte sie: »Nein. Nein, nein. Nein. «
    Es waren zwei Menschen, die sich mühsam die Geröllhalde hochkämpften.
    Sie kamen direkt auf die Kasbah zu.

Verrückte Alchemie
    Als die Engel sie ein zweites Mal aufspürten, sah Sveva in ihre Augen, aber fand kein Feuer und suchte ihre Rüstungen ab, aber fand keine Blume. Andere Engel. Ihr Pech.
    Dem Ziel so nahe zu kommen und …
    Sie hatte wirklich geglaubt, sie würden es schaffen. Durch ihre schiere Größe

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