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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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Hände an meiner Jacke ab. »Und das war ein guter Schuss.«
    »Oh, danke sehr«, sagte er und schleuderte sich die Gans über die Schulter. »Zu meiner Zeit war ich ein großer Trap-und Skeetschütze.«
    Ich nickte, obwohl ich keine Ahnung hatte, wovon er sprach.
    Wir aßen unser Mittagessen am Teich. Da ich nichts schießen wollte, setzten wir uns schließlich einfach ans Wasser und verfütterten Stückchen unserer belegten Brote an die restlichen Gänse.
    »Danke, dass Sie mich mit nach draußen genommen haben«, sagte ich. »Mal ein Tapetenwechsel.«
    »Ist mir ein Vergnügen. Ich dachte mir, dass Sie nach all diesen Filmen mal etwas frische Luft brauchen könnten.«
    Ich stieß ein Lachen aus. »Allerdings. Die waren ziemlich übel.« Ich warf eine Brotkrume in den Schnee.
    »Miss Winters –«
    »Nur Renée«, unterbrach ich.
    »Sehr wohl, dann … Renée. Ich kann nicht umhin, Sie daran zu erinnern, dass Filme häufig nicht die Realität abbilden. Die Menschen in Ihrem Leben sind noch genau die Menschen, die sie vorher waren.«
    »Nur dass sie keine Menschen sind.«
    Dustin blickte über den Teich hinweg.
    »Dieser Mr Berlin. Ist er Ihnen irgendwie zu nahe getreten?«
    »Er hat mir nicht die Wahrheit über sich erzählt. Er hat mich glauben lassen, dass ich den Verstand verliere und mir Sachen einbilde, obwohl er wusste, dass das nicht stimmt.«
    Dustin runzelte die Stirn und richtete sich mühsam auf. »Verstehe. Nun, dann wäre ja alles erledigt. Sollen wir zusammenpacken und uns auf den Heimweg machen?«
    Ich ließ meinen Blick über die Gänse wandern und mir wurde bewusst, dass ich mir gar nicht wünschte, dass alles erledigt war. »Ja, denk ich auch.« Und im fahler werdenden Licht des Nachmittags stapften wir zum Herrenhaus zurück.
    »Dustin, haben Sie das gewusst, über die …«, fragte ich ihn, als wir vor der Tür standen.
    »Worüber?«
    »Ich weiß, dass Sie beim Frühstück neulich zugehört haben. Sie waren ja da, in der Ecke. Sie müssen Bescheid wissen.«
    »Ich weiß von der Existenz der Untoten, seit … seit ich in Ihrem Alter war.« Er öffnete mir die Tür. »Und trotzdem vertraue ich Ihrem Großvater, was Ihre Sicherheit anbelangt.«
    Ich putzte mir die Füße an der Matte ab und trat ein. Lage für Lage schälte ich mich aus meinen Wintersachen. Normalerweise arbeitete mein Großvater bei laufendem Kulturradio, aber jetzt war das Haus seltsam still. »Hallo?«, rief ich, während Dustin unsere Ausrüstung ablud und die Gans zum Rupfen in die Küche brachte.
    Gerade als ich die Mütze abzog – meine elektrisch geladenen Haare standen wild ab –, entdeckte ich eine Nachricht auf dem Tischchen in der Eingangshalle. Sie war auf dem Briefpapier meines Großvaters geschrieben.
    R,
musste geschäftlich fort. Dustin wird
dich zur Schule zurückbringen.
– BW
    Der Januar war stürmisch und trostlos. Dustin fuhr mich zurück zur Schule, wo ich seinen Protesten zum Trotz meinen Koffer allein ins Zimmer hochschleppte. Der Schnee bewegte sich im Wind wie Sanddünen und dicke, unregelmäßige Eiszapfen hingen bedrohlich vom Dach herunter. Alles war weiß, sogar der Himmel; die Wolken verwischten den Horizont und schufen eine endlose, öde Landschaft.
    Auch wenn die Ermittlungen wegen Eleanor theoretisch noch am Laufen waren – so ganz ohne Spuren, Verdächtige oder Beweise hatten sie eher das Niveau reiner Spekulation oder Raterei erreicht. Einige Schüler waren nicht zur Schule zurückgekommen, weil es ihre Eltern für zu gefährlich hielten. Daraufhin verschärfte das Gottfried seine Sicherheitsmaßnahmen, indem die Zahl der Wachen auf dem Gelände und an der Mauer vergrößert wurde und für die Externen strengere Regeln für das Betreten und Verlassen des Campus galten.
    Auch wenn ich keine wirkliche Theorie hatte, machte mein neues Wissen um die Untoten alles etwas logischer. Gideon und der Rest des Lateinerklubs mussten Untotesein. Es passte zu ihrem Verhalten – und zu ihren Akten. Und wenn Benjamin durch Basium Mortis umgekommen war, konnte das heißen, dass Cassandra ihrem Freund die Seele geraubt hatte. Aber wer hatte Cassandra umgebracht? Und war es dieselbe Person, die auch hinter Eleanors Verschwinden steckte?
    Nachdem sie sich die Winterferien über bei ihrer Mutter erholt hatte, kehrte Eleanor ans Gottfried zurück. Sie stürzte ins Zimmer und wollte mich umarmen, schien sich dann aber bewusst zu bremsen, als ob sie es sich anders überlegt hätte, und entzog sich, bevor wir

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