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Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Dead Beautiful - Deine Seele in mir

Titel: Dead Beautiful - Deine Seele in mir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Y Woon
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Dante protestierte nicht, als ich sie aufhob und in der Hand wendete. »Lagen um seinen Körper Münzen verstreut herum?«, fragte ich, als ich durch sein Zimmer streifte.
    »Nein.« Dante beobachtete mich dabei, wie ich seine Besitztümer untersuchte. Mein Interesse an so kleinem, alltäglichem Krimskrams schien ihn zu überraschen. Natürlich fand ich die Sachen auch nur deshalb spannend, weil es seine waren.
    Ich ging auf eines der Bücherregale zu und neigte den Kopf zur Seite, um die Titel zu entziffern. Ritual, Bannspruch und Okkultismus ; Arabische Zahlentheorie ; Meditationes ; Der Staat. Ein paar waren auf Englisch, aber die meisten auf Latein.
    »Als ich meine Eltern gefunden habe, lagen um sie herum lauter Münzen«, erklärte ich leise und fuhr mit den Fingern über die Buchrücken. »Und sie hatten Mull im Mund. Die Polizei hat gesagt, dass sie einen Unfall beim Wandern hatten. Dass es ein natürlicher Tod war. Ich verstehe nicht, wie das sein kann.«
    »Renée.« Dante sprach ebenfalls leise. Er stand hinter mir, seine Stimme voller Sehnsucht. Er machte einen Schritt auf mich zu, bis er mir so nahe stand, dass ich seine Knie in meiner Kniekehle spüren konnte. »Ich glaube dir. Und wenn ich wüsste, wie ich dir helfen könnte, würde ich es tun. Deshalb habe ich dich hergebracht. Damit du mich kennenlernst. Mir vertraust.«
    »Warum?«, fragte ich und schob die Erinnerungen an meine toten Eltern im Wald fort. »Warum ich?«
    »Wenn ich bei dir bin, fühle ich Dinge …« Er suchte nach den richtigen Worten. »Dinge, die ich schon so lange nicht mehr gefühlt habe.«
    Jeder Muskel meines Körpers spannte sich an.
    »Was denn?«, flüsterte ich.
    Er fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. »Wärme.« Ich hörte ihn atmen.
    Meine Stimme bebte. »Was noch?«
    Seine Arme griffen um mich herum und er zog mir den Mantel aus. Er ließ ihn auf den Boden fallen und lachte, alsihm klar wurde, dass ich gleich zwei Strickjacken darunter trug. Langsam knöpfte er sie auf. Langsam kam er näher und lehnte sich an mich. »Gerüche«, raunte er in mein Ohr und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. Durch das geöffnete Fenster zog es eisig herein und ich zitterte. Ich spürte seine Hand auf meiner Schulter, als er mir das Haar aus dem Nacken schob.
    »Geschmack.« Er küsste meinen Nacken und das prickelnde Gefühl, das mir inzwischen so vertraut war, breitete sich in meinem Körper aus. Ich lehnte mich an ihn und er ließ seine Hand meinen Arm hinuntergleiten. Seine Finger waren kalt und meine Haut wurde unter seinen Berührungen kühl und wieder warm, als würde ein Eiswürfel darübergerieben. Er schob seine Hand in meine, unsere Finger wanden sich ineinander. Ich drehte mich zu ihm hin. »Was noch?«
    Er sah mich mit einem sehnsüchtigen Blick an, der beinahe traurig wirkte. »Schmerz.«
    Ich hob die Hand an sein Gesicht und berührte seine Lippen. Als er jeden meiner Finger einzeln küsste, schloss ich die Augen und spürte seine Hand auf meinem Kreuz.
    »Verlangen.« Sein Griff um mich wurde fester und er küsste mein Schlüsselbein. Ich packte sein Haar und zog ihn näher zu mir heran, reckte meinen Mund seinem entgegen. Aber er drehte den Kopf weg und entwand sich, bevor es zum Kuss kam. Getroffen schreckte ich zurück.
    Dann presste er seinen Körper gegen meinen und schob mich gegen das Bücherregal. Krachend schlug es gegen die Wand. Die Bücher aus dem obersten Fach polterten aufden Boden. Seine Hände wanderten über meinen Körper und nestelten an meinem Trägerhemd.
    »Dante.« Kaum merkte ich, wie sein Name meinem Mund entschlüpfte. »Dante.«
    Um uns herum verschwamm alles, bis ich nur noch Dante erkennen konnte. Plötzlich fühlte ich mich schwach. Ich konnte nichts mehr sehen, nichts mehr fühlen, nichts mehr riechen. Alles Greifbare schien mir zu entgleiten.
    »Hör auf«, flüsterte ich. »Bitte hör auf.«
    Er ließ mich los und ich klappte auf dem Boden zusammen. »Was ist los?«, fragte er und kniete sich neben mich. Um uns herum lagen die heruntergefallenen Bücher; die aufgeschlagenen Seiten flatterten im Luftzug.
    Ich suchte nach Worten, konnte sie aber nicht finden. Er löste Dutzende widersprüchliche Gefühle in mir aus, wie sollte ich sie erklären können? »Ist alles zu viel. Meine Beine – ich kann nicht mehr stehen.«
    Bewegungslos vor Sorge starrte Dante mich an, doch als er erkannte, dass er mir damit Angst machte, wurden seine Gesichtszüge weicher.
    »Ich … ich weiß nicht, was

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