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Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition)

Titel: Dead Beautiful - Unendliche Sehnsucht: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yvonne Woon
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mich auf den Polstern ab, trat einen Schritt zurück und sah mich an.
    Mir stieg die Röte ins Gesicht. »Was?«, flüsterte ich, plötzlich schrecklich verlegen.
    Er kniete sich neben mich, hob mein rechtes Bein hoch, schnürte vorsichtig meinen Schuh auf und zog ihn mir aus. Dann ging er zu meinem linken Bein über, zog den anderen Schuh aus und stellte ihn auf den Boden.
    Das Boot knarrte, als er zu mir aufblickte, eine verzweifelte Sehnsucht in den Augen. Seine Finger kitzelten meine Haut, als seine Hände meine Schenkel hinaufglitten, unter meinen Rock. Irgendetwas in mir schmerzte. Ich schloss die Augen und spürte, wie er mich aus der Strumpfhose herausschälte, erst ein Bein, dann das andere. Ich keuchte, als er meine nackten Knie küsste und die kalte Hafenluft meine Haut zum Kribbeln brachte.
    »Darf ich?« Seine Stimme war ganz weich.
    »Hör nicht auf«, sagte ich und meine Stimme brach, als ich meine Strickjacke aufknöpfte und sie mir von den Schultern rutschen ließ.
    Er küsste mir den Nacken. Und langsam knöpfte ermeine Bluse auf, ließ seinen Atem über meine Haut tanzen, bis ich nichts mehr trug außer einem Hauch von Baumwolle und Spitze.
    Er lehnte sich zurück und verschlang mich mit seinen Blicken; seine Augen kletterten über meinen Körper.
Wunderschön,
bewegten sich seine Lippen, als handelten sie ohne ihn. Er senkte seinen Körper auf meinen hinab und ließ seine Hände über mich gleiten, fuhr mit seinen Fingern durch mein Haar, ertastete die glatten Kurven meiner Hüften, meines Rippenbogens, meines Schlüsselbeins.
    Wie in einem selbstvergessenen Rausch hob ich meinen Kopf und zog sein Gesicht zu meinem herab.
    Er drehte sich weg, gerade als unsere Lippen sich treffen wollten. »Vorsicht«, raunte er in mein Haar.
    Und sogar auf dieser winzigen Couch, in einer engen Kabine im Bauch eines Boots, schien alles zusammenzupassen, als sei er mein Gegenstück. Die Ausbuchtung seiner Brust, die Kurve seiner Lenden, das Gewicht seiner Beine auf meinen   – sie füllten den Hohlraum in mir und ich atmete ihn ein, bis ich die feuchte Luft, die staubigen Kissen unter uns und das Salz auf seiner Haut riechen konnte, als sein unrasiertes Kinn meinen Hals streifte.
    Wir blieben bis tief in die Nacht wach, flüsterten, berührten uns, als hätten wir uns eben zuletzt gesehen, als wären die vergangenen zwei Wochen nichts gewesen als eine Pause mitten in einem langen, beredten Satz.
    »Ich glaube, ich hab eine Antwort gefunden«, hauchte ich und meine Stimme war kaum zu hören, als ich ihm von Zinyas Prophezeiung, von den Neun Schwestern und vom Kanarienvogel berichtete. »Wenn an der Legende was dran ist, dann könnte ihr Geheimnis noch irgendwo da draußensein. Wenn wir es finden, können wir dich damit wieder lebendig machen.«
    Jetzt hätte Dante sich eigentlich an mich drücken und mir sagen sollen, dass wir gerettet waren. Aber nichts dergleichen geschah. »Das ist doch alles reine Spekulation«, sagte er endlich. »Woher willst du wissen, dass die neunte Schwester es nicht mit in den Tod genommen hat oder dass die Unsterblichkeit überhaupt existiert?«
    Seine Worte trafen mich wie eine kalte Dusche und ich spürte, wie ich mich versteifte. »Weil es so sein muss. Im Flugzeug hab ich eine Vision von einem Kanarienvogel gehabt. Das muss doch was bedeuten. Zinya hat gesagt, die Visionen würden mich zur Antwort auf meine Seele führen. Was, wenn all meine Erscheinungen Hinweise auf das Geheimnis der Neun Schwestern sind?«
    »Du hast mir neulich hinter der Kathedrale versprochen, dass du deinen Visionen nicht nachgehst.«
    »Das hab ich nie versprochen«, sagte ich. »Und außerdem bin ich ein Wächter. Ich kann selber auf mich aufpassen.«
    »Konnte Miss LaBarge auf sich aufpassen? Oder deine Eltern?«
    Ratlos schlang ich mir die Arme um die Brust. »Warum sagst du so was? Willst du’s noch nicht mal ausprobieren?«
    Er streckte die Hand nach mir aus, aber ich entzog mich.
    »Na klar will ich das«, sagte er.
    Ich sah ihm forschend ins Gesicht und versuchte zu begreifen, wieso er sich so anstellte. »Warum freust du dich dann gar nicht?«
    »Ich freu mich ja«, sagte er, als wäre ich ihm auf die Füße getreten. »Ich will mich nur nicht in etwas hineinsteigern, was es wahrscheinlich gar nicht gibt.«
    »Aber das ist alles, was ich habe«, sagte ich. »Wenn du weg bist, fühlt es sich so an, als würde ein Teil von mir fehlen. Was bleibt mir denn, wenn ich dich verliere?«
    Dante legte eine

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