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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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Was habe ich übersehen? Er holte tief Luft. Es genügte nicht, wie der Baron zu denken, er musste der Baron sein. Seine Gedanken überschlugen sich. Was würde er tun? Er würde keine Gefangenen machen.
    Das war es! Der Pilot am Boden musste sterben! Jonah riss die Fokker herum und flog auf den Mann unter sich zu, der zu rennen begann.
    Genauso gut hätte der Pilot auch stehen bleiben können. Seine Fluchtversuche kamen zu spät; Jonah hatte ihn im Visier. Als er feuerte, wurde der Pilot von den Kugeln des Maschinengewehrs in Stücke gerissen. Jonah hielt den Atem an. Hatte er recht gehabt? Das Bild wurde wieder schärfer, das Flugzeug flog in niedriger Höhe von allein weiter, auf einige bewaldete Hügel zu, wo Jonah ein Schloss erkennen konnte. Nachdem die Fokker das riesige Gebäude einmal umrundet hatte, landete sie auf einem Grasstreifen und kam zum Stehen. Dann kletterte Richthofen aus dem Flugzeug, nahm seine Lederkappe ab und ging auf die gewaltige Tür des Schlosses zu. Als er sie aufstieß, verschwand das Bild. Jonah sah nur noch den normalen Desktop vor sich.
    Der Blick des Jungen huschte über den Bildschirm. Auf der rechten Seite war jetzt ein neues Festplattensymbol mit der Bezeichnung »Schloss«. Jonah holte tief Luft; er atmete durch den Mund ein und die Nase wieder aus. Plötzlich wurde ihm bewusst, dass sich David über seine Schulter beugte.
    »Du hast es geschafft, Junge. Großer Gott, du bist ein Genie!« Vor lauter Aufregung schlug er Jonah energisch auf den Rücken.
    Jonah atmete noch einmal kräftig aus. Doch er hatte keine Zeit, um sich selbst zu gratulieren; er musste weitermachen. »Willst du dir die Dateien zuerst ansehen oder soll ich sie sofort herunterladen?«, fragte er seinen Dad. Plötzlich begann oben rechts wieder das rote Lämpchen zu blinken.
    »Ich glaube, wir sollten die Dateien sofort herunterladen. Wie lange wird das dauern?«
    Jonah klickte auf das Festplattensymbol, ein einzelner Ordner ohne Namen wurde angezeigt. Als er den Ordner auf den Desktop zog, erschien ein Download-Fenster. »Vierzehn Minuten«, sagte er. Dann stand er auf und streckte seine müden Glieder.
    Sein Vater kam zu ihm, legte ihm die Hände auf die Schultern und sah ihm in die Augen. »Das war gute Arbeit, Jonah. Wirklich gute Arbeit. Ich werde jetzt das Auto holen und zum Ostausgang bringen. Sobald der Download beendet ist, sind wir wieder auf der Flucht.«
    Das war keine Überraschung für Jonah. Er nickte.
    »Noch was«, fuhr David fort. »Das Hotel wird beobachtet. Als ich vorhin draußen war, habe ich drei Schlägertypen gesehen.«
    Jonah erstarrte.
    »Deshalb benutzen wir auch den Ostausgang. Er wird nicht beschattet. Ich werde über den Notausgang verschwinden, damit sie mich nicht sehen. Wenn sie glauben, dass wir immer noch im Zimmer sind, werden sie sich nicht von der Stelle bewegen. Aber« – er nahm die Hände von Jonahs Schultern und griff hinter sich – »es könnte sein, dass jemand heraufkommt, während ich weg bin.«
    Als Jonah sah, was sein Vater jetzt tat, riss er vor Entsetzen die Augen auf: David hatte plötzlich eine Pistole in der Hand, die anscheinend hinten in seinem Hosenbund gesteckt hatte.
    »Nimm die Pistole«, sagte er, während er die Waffe flach auf der Hand hielt. »Ich habe sie zusammen mit den Pässen besorgt. Sie werden nicht damit rechnen, dass du bewaffnet bist, was dir einen Vorteil verschafft. Du brauchst sie nur zu entsichern« – er schob den Sicherungshebel nach unten – »auf die Brust zu zielen und abzudrücken. Kopfschüsse sind nur was fürs Kino.«
    Jonah stand stocksteif da.
    »Jetzt nimm die Pistole«, sagte David leise. »Zu deinem Schutz.«
    Jonah streckte die Hand aus und nahm die Pistole. Plötzlich holte ihn die Realität wieder ein. Sie waren auf der Flucht und wurden von Killern gejagt. Er spürte, wie sich Daumen und Finger seines Vaters in seine Schultern krallten.
    »Hast du das verstanden, Jonah?«

37
    Einige Minuten nachdem David Lightbody das Hotel über den Notausgang an der Ostseite verlassen hatte, hielt vor dem Haupteingang ein Taxi. In dem Wagen saßen der Baron und Amelia. Amelia bezahlte den Fahrer, dann schlenderten beide um die Ecke des Gebäudes zu der Stelle, an der der blaue Mercedes geparkt war. Der Baron öffnete die Tür und ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. Amelia nahm direkt hinter dem Fahrer Platz.
    »Guten Tag«, sagte der Fahrer höflich.
    »Haben Sie die Waffe?«, erwiderte der Baron. Für Small Talk war

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