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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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nicht aus dem Hotel lassen dürfen.« Er wollte schon aufhängen, als er noch etwas hinzufügte: »Außerdem brauche ich eine Waffe.«
     
    David identifizierte den ersten von Amelias Männern in dem Moment, in dem er den Fahrstuhl verließ. Es war ein großer Mann in einer schwarzen Lederjacke, der in der Lobby saß und vorgab, eine Zeitung zu lesen. Als David an ihm vorbeiging, stand der Mann auf und folgte ihm nach draußen, was Davids Verdacht bestätigte: Man hatte sie gefunden. Er dachte an die Waffe hinten in seinem Hosenbund, die gegen seine Wirbelsäule drückte. Vor dem Hotel ging er zunächst nach links und bog dann wieder links um die Ecke, in eine Straße mit Geschäften, die das Gebäude im Süden begrenzte.
    Der Mann folgte ihm.
    Das ist gut, dachte David. Es bedeutete, dass sie beschattet wurden – der Mann sollte sie beobachten, nicht überfallen. Die Frage war nur, wie viele es noch gab.
    David ging an einem geparkten Auto, einem dunklen Mercedes, vorbei, dessen Fahrer eine Sonnenbrille trug, obwohl es überhaupt nicht sonnig war. Schatten Nummer zwei, dachte David. Er lief weiter, bis er einen kleinen Supermarkt an der Ecke fand. Nachdem er das Geschäft betreten hatte, kaufte er eine Zeitung und Briefmarken für Jonahs Brief, den er gleich aufgab. Der große Mann lungerte draußen herum und David wurde klar, dass er es nicht riskieren konnte, das Auto zu holen. Das musste warten, bis sie zum Flughafen aufbrachen. Wenn er wieder im Hotelzimmer war, würde er die Mietwagenfirma anrufen und sie darauf hinweisen, dass später alles ganz schnell gehen musste. Er verließ den Supermarkt und setzte seinen Spaziergang um den Häuserblock fort, wobei er sich bemühte, möglichst ungezwungen zu wirken, damit den Männern, die auf ihn angesetzt waren, nicht auffiel, dass jetzt sie beobachtet wurden. An der nächsten Ecke drehte der Mann in der Lederjacke um, doch vor sich sah David einen anderen Mann, der am Hintereingang des Hotels stand: Schatten Nummer drei. David ging an ihm vorbei und der Mann folgte ihm tatsächlich an der Ostseite des Hotels entlang, bis David wieder um die Ecke bog. Dort wartete schon der andere in der Lederjacke und beobachtete, wie David wieder ins Hotel ging.
    Dann sind sie also zu dritt, dachte David. Und einer von ihnen sitzt in einem Fahrzeug. Eine Flucht war nur über den Notausgang an der Ostseite des Hotels möglich, außerdem brauchten sie einen Ausweichplan, für den Fall, dass dabei etwas schiefging. Er wartete, bis der Fahrstuhl kam, und kehrte in die achte Etage zurück.
     
    Jonah war schwer beunruhigt. Er hatte gehofft, eine große Datei zu finden, die »Transaktionen« oder so ähnlich hieß. Stattdessen hatte er jetzt Tausende Dateien vor sich, in deren Benennung er nur ein vages System erkennen konnte. Er zeigte die Dateien nach Datum an, um herauszufinden, ob eine davon vor Kurzem gespeichert worden war. Fehlanzeige. Er suchte nach dem Namen »Allegro Finance«. Wieder Fehlanzeige. Er suchte gerade nach »Lightbody«, als oben rechts auf dem Bildschirm ein rotes Lämpchen zu blinken begann und sein Vater zurückkam. Jonah drehte sich um. »Dad, sie haben gemerkt, dass ich den Laptop ausgetauscht habe.«
    »Woher weißt du das?«, fragte David, der an den Schreibtisch trat und Jonah über die Schulter sah.
    »Sieht du das Lämpchen da? Jemand versucht, in die Server zu kommen.«
    »Wir wussten, dass sie es irgendwann bemerken würden. Es war gut, dass du die Sicherheitsmaßnahmen zurückgesetzt hast«, sagte er. Seine ruhige Art besänftigte Jonahs aufgewühlte Nerven. »Wie kommst du denn voran?«
    »Bis jetzt habe ich noch nichts gefunden«, musste Jonah zugeben.
    »Such weiter. Ich muss die Mietwagenfirma und meinen Kontakt in Afrika anrufen. Danach entscheiden wir, wann wir gehen.«
    Jonah hob den Kopf. »Dad, wir können erst von hier weg, wenn wir die Dateien gefunden haben. Meine Sicherheitsvorkehrungen werden nicht ewig halten, und sobald sie es geschafft haben, in die Server zu kommen, sind wir wieder draußen.«
    »Verstehe.« David war immer noch völlig ruhig. »Aber ich bin mir sicher, dass du sie finden wirst. Jetzt lass mich die Anrufe machen.« Er wollte auf die andere Seite des Zimmers gehen, um Jonah nicht weiter zu stören, zögerte dann aber und drehte sich wieder um. »Jonah, kann ich mir deine Firmenkreditkarte ausleihen? Damit dürften wir am Flughafen schneller durchkommen, und selbst wenn der Baron sie überwachen lässt, wird er nicht

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