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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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glattgestellt wurde, verschwand sie automatisch vom Monitor, und nach einer halben Stunde hatte Jonah das Gefühl, dass nicht mehr so viele Transaktionen hereinkamen. Der größte Teil der Positionen war weg, jetzt ging es nur noch um ein paar Nachzügler.
    »500k Harmony sind weg!«
    »500k Rio sind weg!«
    Aus den Augenwinkeln heraus konnte Jonah den Baron sehen. Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück und strich sich zufrieden über den Schnurrbart. Der Junge beobachtete, wie er sich vorbeugte, eines der Tastensymbole auf dem Bildschirm antippte und gleichzeitig zum Telefon griff. »Amelia, ich wäre dir sehr verbunden, wenn du uns heute ein zweites Mal mit deiner Anwesenheit beehren würdest«, sagte er. Der hungrige Ausdruck in seinen Augen war immer noch nicht verschwunden. »Uns steht ein Champagnermoment bevor … Sagen wir, Viertel vor eins? … Cristal … Oh ja, der Vormittag war sehr produktiv. So produktiv, dass wir den Nachmittag vermutlich woanders verbringen werden. Eigentlich könntest du uns auch gleich einen Tisch fürs Mittagessen reservieren … französisch … und sehr teuer … Ich danke dir, Amelia. Wir freuen uns auf dich.« Er legte den Hörer auf und lehnte sich zurück. Dann reckte er die Arme nach oben und rief: »Franky, würdest du bitte die Händlerzettel einsammeln? Es wird langsam Zeit für unseren Song.« Als er den Kopf drehte und sein Blick zu Jonah ging, konnte der Junge wieder das Glitzern in seinen Augen sehen, das ihm gestern schon aufgefallen war … in dem Moment, in dem der Baron ihm das Trainingsprogramm gegeben hatte.

10
    Während sich Jonah durch die Händlerzettel arbeitete, die Franky ihm gegeben hatte – eine etwas komplizierte Aufgabe, da er sie mit den Transaktionen abgleichen musste, die er bereits in das System eingegeben hatte –, hörte er den Händlern im Bunker zu, deren Euphorie nach der gewonnenen Schlacht etwas nachgelassen hatte.
    »Ich liebe es, wenn ein Plan aufgeht«, verkündete Dog, während er sich entspannt zurücklehnte und mit der Zunge über seine Lippen fuhr.
    »Da wäre ich mir nicht so sicher. Einer meiner Geschäftspartner hat mir vorgeworfen, wir würden hier einen Insiderhandel durchziehen«, räumte Franky kopfschüttelnd ein.
    »Der ist einfach sauer, weil du Informationen hattest und er nicht.« Jeeves rückte seine Fliege zurecht und nickte Dog zu.
    »Er will uns bei der Aufsichtsbehörde anzeigen«, fügte Franky mit weit aufgerissenen Augen hinzu.
    »Unsinn. Das sagt er jedes Mal«, meinte Milkshake, während sein Blick zu Dog und Jeeves ging, von denen er sich Unterstützung erhoffte. »Er versucht doch nur, einen Vorteil für sich herauszuschlagen, für den nächsten Deal.«
    »Den haben wir ganz schön abgezockt«, meinte Birdcage. Um ein Haar hätte Jonah den Kopf gehoben und zu lachen angefangen. Der Kommentar hörte sich völlig unlogisch an, als würde Birdcage selbst nicht ganz verstehen, was er da gerade gesagt hatte.
    »Ihn und noch ein paar andere«, korrigierte Dog grinsend.
    »Hier gibt es auch ein paar, die nicht gerade glücklich darüber sein werden«, sagte Franky mehr zu sich selbst als zu den anderen.
    »Ahh … die können mich mal!«, brüllte Jeeves. »Ein weiterer Sieg für den Baron und den Bunker!«, fügte er dann wild gestikulierend hinzu.
    Alle jubelten.
    Jonah hörte der Prahlerei der Händler zu und lächelte still vor sich hin, während er die Daten eingab, doch erst als es in ihrem Gespräch darum ging, was sie mit den Boni, die sie gerade verdient hatten, kaufen würden, spitzte der Junge richtig die Ohren. Milkshake erwähnte, dass er sich einen schwarzen Maserati zulegen wolle, zusätzlich zu den fünf, die er schon besaß. Franky hatte vor, Goldschmuck zu kaufen, weil ihr Freund, ein Arzt, nicht genug Geld für so etwas hatte, eine Bemerkung, die ihr eine Menge Spott von den anderen eintrug, die sie wegen ihres Pechs mit Männern bedauerten. Jonah selbst beteiligte sich nicht an der Unterhaltung. Er hatte schon einen iPod für sich erstanden, außerdem konnte er sich schlecht vorstellen, schon wieder etwas zu kaufen, obwohl es verlockend klang.
    Die ausgelassene Unterhaltung der Händler hatte ein Ende, als der Baron brüllte: »Hey! iPod! Hast du schon die Zahlen?«
    »Ja, wir müssen schließlich einkaufen gehen«, fügte Dog noch hinzu, der einfach nicht die Klappe halten konnte.
    Jonah hatte die Zahlen. Er gab sie dem Baron.
    Der Baron stand auf, drückte einen Knopf an seinem Schreibtisch

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