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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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bekommen zu sein. Was soll der Unsinn mit deinen Haaren?«, neckte er.
    »Was soll der Unsinn mit den Müllsäcken?«, erkundigte sich Jonah, der sich auf keinen Fall auf eine Diskussion über die Länge seiner Haare einlassen wollte.
    Franky war nirgends zu sehen.
    »Die? Ein kleiner Abschiedsgruß für jene, die uns verlassen haben müssen. Ein Müllsack für jede gestrichene Stelle. Heute Morgen ist wieder einer von uns gegangen«, erklärte der Baron pathetisch.
    Jonah musste an den finster dreinblickenden Mann in der Lobby denken. »Ja, ich hab ihn gesehen.«
    »Nicht schön, gar nicht schön«, fügte der Baron wenig überzeugend hinzu. »Aber zum Glück betrifft uns das hier im Bunker nicht.« Der Baron wurde lauter. »Stimmt’s, Jungs?«, rief er.
    »Stimmt«, kam die militärisch knappe Antwort.
    »Was kommt in den Müllsack?«, erkundigte sich Jonah, der sich immer noch darüber wunderte, wie sehr sich die Atmosphäre im Handelssaal seit seinem letzten Besuch verändert hatte.
    »Persönliche Sachen.« Der Baron machte eine abwertende Geste. »Wenn wir jemanden feuern, soll er möglichst schnell verschwinden. Schließlich könnte er ja seinen Computer zertrümmern oder ein paar krumme Geschäfte machen. Daher räumt man seinen Schreibtisch leer und steckt die Sachen in den Müllsack. Und dann wird er von einem Sicherheitsbeamten hinausbegleitet. Der Scheck kommt mit der Post und das war’s.«
    Jonah zählte siebenundzwanzig Müllsäcke am Aquarium. »Wurde Franky auch gefeuert?«, wollte er wissen.
    »Aber nein«, schnaubte der Baron. »Ich habe dir doch gesagt, dass es im Bunker keine von oben angeordneten Entlassungen gegeben hat.« Der Baron boxte Jonah auf die Schulter und lachte herzhaft. »Sie wollte nicht mehr. Sagte, sie hätte genug Geld verdient. Allerdings kann man sich darüber streiten, ob so etwas überhaupt möglich ist. Ihr Freund, dieser Arzt, hat ihr einen Antrag gemacht und das war’s. Sie hat gekündigt, weil sie heiraten und Babys bekommen will.«
    »Schön für sie«, meinte Jonah, doch seine Begeisterung erlitt einen Dämpfer, als er sah, wie sich das Gesicht des Barons verdüsterte.
    »Ja. Vielleicht. Aber ohne sie ist das hier das reinste Gemetzel. Sie hat auch ein paar Assistenzaufgaben für mich übernommen, und wie du weißt, ist es mir nie gelungen, einen Assistenten zu finden, der in deine Fußstapfen treten konnte.« Der Baron schüttelte verzweifelt den Kopf. »Übrigens, was hat denn eigentlich dein Vater dazu gesagt, dass du für mich arbeiten wirst?«
    »Er war stinksauer, konnte es aber nicht verhindern«, erwiderte Jonah.
    Der Baron lachte schallend. »Ich hätte so gern den Ausdruck auf seinem Gesicht gesehen.«
    »Ich auch!«, antwortete Jonah, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach. »Aber ich habe es ihm am Telefon erzählt.«
    »Gut gemacht«, murmelte der Baron, während er zustimmend nickte. »Es hat ja keinen Zweck, das Ganze unnötig in die Länge zu ziehen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, stimmte ihm Jonah zu, der immer mehr in den Ton verfiel, der sich in den letzten Jahren zwischen ihm und dem Baron entwickelt hatte. »Allerdings hätte ich vorher doch ganz gern gewusst, dass ich nur so lange hier sein werde, bis Sie einen Ersatz für Franky gefunden haben!«, fügte er noch hinzu.
    »Habe ich das denn nicht erwähnt?«, erwiderte der Baron mit gespielt schuldbewusstem Gesicht.
    »Nein, haben Sie nicht. Sie haben nur gesagt, dass ich für ein paar Monate herkommen soll.«
    »Wir suchen wirklich sehr, sehr fleißig.« Der Baron verdrehte genervt die Augen.
    »Das sehe ich.« Jonah deutete auf den Schreibtisch des Barons, auf dem sich ungeöffnete Umschläge stapelten, die er für Bewerbungen hielt.
    Der Baron lachte so schallend, dass er sich den Bauch halten musste. »Hast du den ganzen Sommer mit dem Alten verbracht?«
    »Wieso fragen Sie das? Ich stehe doch gerade vor ihm«, neckte Jonah. Seine Bemerkung ließ die anderen Händler im Bunker von ihrer Arbeit aufsehen. Sie waren schockiert darüber, dass jemand es wagte, so mit ihrem Chef umzuspringen.
    »Fünfzig Pfund, dass er ihm das nicht durchgehen lässt«, flüsterte Dog Jeeves zu.
    »Haha, das habe ich mir wohl selbst zuzuschreiben.« Der Baron klopfte Jonah auf den Rücken, was Jeeves in schrilles Gelächter ausbrechen ließ. »Jetzt sag schon, was hast du den Sommer über gemacht?«
    Jonah versuchte, Dog zu ignorieren, der lauthals zu fluchen begann. »Ich habe sämtliche Musikfestivals

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