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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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Telekommunikationssoftware beschäftigt war. Den Telefonhörer hatte er sich in die Halsbeuge geklemmt, sein Blick huschte von Monitor zu Monitor, seine Ohren lauschten auf die Transaktionen, die die anderen Händler tätigten.
    »Finanzsektor bekommt Auftrieb nach Spekulationen darüber, dass eine Übernahme von Allegro Home Finance ansteht!«, brüllte Birdcage, der eine Schlagzeile vorlas. »Das ist zu einfach!«
    Jonah schüttelte den Kopf – wenn es für Birdcage zu einfach war, wusste er nicht, was er davon halten sollte. »Der Markt erholt sich weiter!«, schrie er nach einem Blick auf das Bloomberg-Terminal.
    »Ich gehe in den Pub«, rief Dog. »Mir reicht’s. Wir haben unseren Schnitt gemacht.«
    »Ich komm auch mit. iPod erledigt den Rest«, warf Milkshake ein. »Aber vorher gehe ich, glaube ich, noch schnell bei mir zu Hause vorbei und Wechsel das Hemd.«
    »Stimmt das?«, fragte Birdcage.
    »Was? Das mit dem Hemd oder mit iPod?«, witzelte Jeeves.
    »Beides«, erwiderte Birdcage.
    »Ein Misserfolg kommt nicht infrage«, brüllte Jonah.
    »Da hast du deine Antwort.« Jeeves rückte seine Fliege zurecht und stand auf.
    »Wir wollen Bier, wir wollen Bier«, sang Dog.
    Plötzlich war Jonah allein im Bunker. Es war schon nach achtzehn Uhr, als er die letzte Transaktion durchführte. Trotz der gewaltigen Gewinne, an die Jonah sich in letzter Zeit gewöhnt hatte, starrte er fassungslos auf die Zahl vor ihm: über eine Viertelmilliarde Pfund!
    Sie hatten richtig abkassiert.
     
    Zehntausend Kilometer weiter südlich hatte Kloot genau das Gleiche vor, nur in noch größerem Maßstab. Er war in seiner Jagdhütte, einen kurzen Hubschrauberflug von Johannesburg, Südafrika, entfernt. Die Hauptstadt des Goldes war im Laufe der Jahre zu einem wichtigen Umschlagplatz für Informationen zu Insidergeschäften geworden, die Kloot unter anderem bei seinem äußerst einträglichen Coup mit River Deep Mountain High vor vier Jahren genutzt hatte. Nur sein Leibwächter, Klaasens, war bei ihm. Bei dem, was er jetzt tun würde, konnte er keine Zeugen gebrauchen.
    Es wurde langsam Zeit. Allegro Home Finance stand am Abgrund, was die Bank ihrer eigenen Dummheit und der Macht des Apollyon-Netzwerks zu verdanken hatte. Die nächste Phase bestand darin, herauszufinden, was die US-Regierung tun würde.
    Kloots Spion bei der amerikanischen Zentralbank – der Organisation, die im Epizentrum der verzweifelten Bemühungen seitens der US-Regierung stand, mit denen sie einen völligen Zusammenbruch des Finanzsystems verhindern wollte – würde ihn in der Sekunde informieren, in der die Amerikaner entschieden, ob Allegro Home Finance es wert war, gerettet zu werden.
    Genau in diesem Moment machte sein Spion die ersten einer ganzen Serie von Anrufen bei den CEOs der größten Investmentbanken. Was er wollte, war klar: Die US-Regierung brauchte die Banken, um Allegro Home Finance zu retten, bevor die Börsen am Montagmorgen öffneten. Es war in ihrem eigenen Interesse. Denn wenn Allegro Home Finance bankrottging, konnte jede von ihnen die nächste sein …
    In den nächsten Stunden würde Kloot seine Antwort bekommen.

22
    Der Pub war brechend voll, als Jonah durch die Tür kam. Die Händler von Hellcat standen dicht gedrängt und tranken auf das Ende einer langen Woche. Jonah hatte gehofft, dass Creedence ebenfalls da sein würde, doch er konnte sie in dem Durcheinander nicht entdecken. An der Theke wechselten dicke Geldbündel den Besitzer, Champagner wurde direkt aus der Flasche getrunken und es war so laut, dass man sich nur brüllend oder mit Handzeichen verständigen konnte. Jonah zwängte sich durch das Gedränge zu der Stelle, an der er Birdcage entdeckt hatte, der einen Kopf größer als die meisten anderen Gäste war. Als er ihn erreicht hatte, hielt ihm jemand eine Champagnerflasche entgegen, doch Jonah schüttelte den Kopf.
    »Komm schon, Junge, dass du jetzt Millionär bist, muss doch gefeiert werden«, begrüßte ihn Dog, während er ihm noch einmal die Flasche anbot.
    »Was meinst du damit?«, brüllte Jonah zurück.
    »Der Bonus, iPod, der Bonus«, erklärte Jeeves, während er ein dickes Bündel Geldscheine schwenkte.
    »Genau!«, fügte Milkshake hinzu. »Nach den Zahlen von heute wirst du es in einer Woche in den Club der Millionäre schaffen.«
    Dog schlug Jonah auf die Schulter. »WIE FÜHLT SICH DAS AN?«
    Jonah starrte in die erwartungsvollen Gesichter der Händler und war völlig platt. So schnell? So einfach? Eine

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