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Dead Cat Bounce

Dead Cat Bounce

Titel: Dead Cat Bounce Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nic Bennett
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beiden letzteren Gegenstände versteckte er unter seiner Jacke. »Von hier aus gehen wir zu Fuß«, sagte er zu dem Fahrer. Jonah flüsterte er zu: »Es ist besser, wenn der Taxifahrer nicht weiß, in welches Hotel wir gegangen sind.«
    Jonah stieg aus, die wenigen Sachen, mit denen sie gekommen waren, hielt er in der Hand und eilte seinem Vater hinterher. Es war dunkel und sie gingen eilig durch die Straßen. Jonah war sich des Laptops in seinem Aktenkoffer sehr bewusst und hielt ihn fest an sich gedrückt, aus Angst davor, dass jemand ihn stehlen könnte. Wie aus weiter Ferne hörte er David, der pausenlos redete, um die angespannte Atmosphäre zu lockern: »Hast du gewusst, dass Amsterdam im Mittelpunkt einer der ersten Finanzblasen der Welt stand? Das war im 17. Jahrhundert, damals ging es um Tulpen. Die Holländer waren auch die Ersten, die Derivate entwickelt haben.«
    Jonah hatte keine Lust zu reden.
    Im Hotel hielt er sich im Hintergrund, während David eincheckte. Er sah sich in der heruntergekommenen Lobby mit ihren nikotinverfärbten Wänden, dem abgenutzten Teppich und den billigen Möbeln um. Als David fertig war, gingen sie auf den Fahrstuhl zu, der klein und alt war, mit einer Innen- und einer Außentür. »Wir sind in der obersten Etage«, informierte ihn sein Vater, während er auf den Knopf für das Stockwerk drückte. »Zimmer 835. Kannst du stoppen, wie lange der Fahrstuhl nach oben braucht?«
    »Warum?«
    »Könnte vielleicht irgendwann mal nützlich sein.« David zuckte mit den Schultern und sie schwiegen wieder, bis der Fahrstuhl mit einem heftigen Zittern zum Stehen kam.
    »Achtundvierzig Sekunden«, sagte Jonah. »Wenn ich die Treppe hochgerannt wäre, wäre ich schneller gewesen.«
    »Die Treppe ist da drüben.« Sein Vater zeigte auf den Notausgang am Ende des Korridors, während er die Tür ihres Zimmers aufschloss. David ging zuerst hinein, Jonah folgte ihm.
    »Du willst wohl sparen«, meinte er. Das Zimmer war sehr einfach, mit zwei Betten, einem Schrank, einem Schreibtisch und einem Badezimmer. Es sah alles alt und abgenutzt aus, wie der Rest des Hotels.
    »Ich habe das Hotel nicht nach Sternen, sondern nach der Lage ausgesucht«, antwortete David. »Es steht völlig frei in einem Häuserblock und das bedeutet, dass es mindestens vier mögliche Fluchtrouten gibt, falls wir Besuch bekommen. Außerdem hat es eine kostenlose schnelle Internetverbindung.« David zögerte. »Und du weißt genauso gut wie ich, wo der größte Teil unseres Geldes jetzt gerade ist.«
    Jonah nickte. Es kam ihm immer noch ziemlich merkwürdig vor, dass er eine Million Pfund verdient hatte, wegen der Scrotycz-Spekulation inzwischen aber ärmer war als je zuvor. »Was ist mit essen?«, fragte er, während er seinen Rucksack aufs Bett warf. Er wollte nicht nörgeln, aber sein Magen knurrte, da er im Flugzeug nichts gegessen hatte. »Sieht nicht so aus, als hätte so ein Hotel einen Zimmerservice.«
    »Ich gehe gleich raus und sehe mir die Ausgänge an. In der Nähe ist ein Hard Rock Café. Ich könnte was mitbringen.«
    »Das genügt. Ein doppelter Cheeseburger mit Pommes, bitte. Ich nehm mir schon mal den Laptop vor.«
    Als David das Zimmer verlassen hatte, holte Jonah den Laptop aus dem Aktenkoffer und legte ihn auf den Schreibtisch. Er klappte ihn auf, drückte die Einschalttaste, gab das Passwort ein, das er sich gemerkt hatte, und wartete darauf, dass der Computer hochfuhr. Der Desktop war leer und auf dem Dock am unteren Bildschirmrand wurden nur die üblichen Programme angezeigt: Word, Excel, PowerPoint, iTunes, Firefox, Bloomberg und der Link zu Hellcats Handelssystem.
    Er ging in den Finder und klickte auf »Programme«. Wieder nur die üblichen Verdächtigen, kein Hinweis auf einen Link zu den Servern in Amelias Boudoir. Er sah im Ordner »Dokumente« nach, aber dieser war leer. Er rief die Kontakte im Adressbuch auf, doch es gab keine. Beim Kalender sah es genauso aus. Jonah wusste, dass er möglicherweise auch über Hellcats Handelssystem in die Server gelangen konnte, doch zum jetzigen Zeitpunkt wollte er nicht riskieren, dass jemand auf ihn aufmerksam wurde, wenn er sich dort anmeldete. Außerdem mussten die Transaktionen außerhalb der Hellcat-Schnittstelle durchgeführt worden sein, denn die Bank hatte sämtliche Daten in ihrem System bereits untersucht und nichts gefunden.
    Okay, Baron, dachte Jonah. Ich werde Ihren Laptop Stück für Stück auseinandernehmen. Wenn es hier drin ist, werde ich es

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