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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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so zu machen, wie es dir recht ist, aber - ob es dir nun gefällt oder nicht - es funktioniert nicht. Ich werde mein Leben so führen, wie ich es führen muss.«
    »Ach du liebe Güte, was soll das denn schon wieder heißen?«, fragte sie und warf die Hände in die Höhe.
    Ich stand auf. Mein Herz raste. »Egal, was es heißt, ich sage dir Bescheid, wenn ich damit fertig bin. Tut mir leid, aber mehr kann ich dir im Augenblick auch nicht sagen. Gute Nacht.« Ich sammelte meine Papiere ein, drehte mich um und ließ sie am Tisch sitzen.
    Ihr Lachen hielt mich auf. Zuerst war es nur ein leises Glucksen - federleicht und doch mit der Wucht eines K.o.-Schlags. Ich drehte mich noch einmal zu ihr um. Irgendetwas an meinem Gesichtsausdruck veranlasste sie, in heftiges, gackerndes Gelächter auszubrechen.
    »Was denn?«, musste ich schließlich fragen.
    Nana riss sich zusammen und hatte sich bald wieder weitgehend im Griff. Dann ließ sie beide Handflächen klatschend auf den Küchentisch fallen. »So, so, wen haben wir denn da? Alex Cross , auferstanden von den Toten.«

30
    Am nächsten Tag wartete das übliche Programm auf mich - oder sollte ich eher sagen: das unübliche? Am Nachmittag waren Sampson und ich mit der Untersuchung der näheren Umgebung des Kennedy Center beschäftigt, als Bree anrief.
    »Lasst alles stehen und liegen und kommt auf der Stelle zu mir. Ihr werdet es bestimmt nicht bereuen.« Dann legte sie auf. Kein Hallo, kein Auf Wiederhören.
    »Was ist denn?« Sampson musste die Verwirrung auf meinem Gesicht aufgefallen sein.
    »Irgendwas. Mehr weiß ich auch nicht. Gehen wir.«
    Als wir im Büro ankamen, saß Bree vor einem Computer.
    »Bitte, sag, dass wir nicht hier aufgekreuzt sind, um Solitaire zu spielen«, sagte Sampson.
    »Ratet mal, wessen Blog ich mir gerade anschaue«, sagte Bree. »Eine Journalistin hat mich deswegen sogar schon angerufen. Sie hatte keine Ahnung, dass ich bis jetzt noch nichts davon gehört habe.«
    Sie lehnte sich zurück und machte uns Platz, sodass wir uns vor den Bildschirm drängen konnten.
    Die Homepage war einfach und eindrucksvoll zugleich gestaltet. Weiße Schrift auf schwarzem Hintergrund. In der linken oberen Ecke befand sich eine animierte Grafik in Form eines Fernsehers mit flimmerndem Bildschirm. Die Worte MEINE REALITÄT wurden mit weißen Blockbuchstaben im stetigen Wechsel ein- und wieder ausgeblendet, wie der Abspann einer Fernsehsendung. Darunter waren Menü-Optionen zu erkennen, die mit »Erstes Programm«, »Zweites Programm« und so weiter bis »Achtes Programm« bezeichnet waren.

    Den Großteil der Seite nahmen Weblog-Einträge ein. Der letzte Eintrag war ganz oben auf der Seite zu erkennen. Er war um 0.30 Uhr erstellt worden, also vor nur vierzehn Stunden. Die Überschrift lautet schlicht Danke .
     
    »Der Tod ist universeller als das Leben. Jeder stirbt, aber nicht jeder lebt.« (A. Sachs)
     
    Danke für alle Kommentare. Ich freue mich immer, von Menschen zu hören, die meine Taten zu schätzen wissen. Die negativen Kritiken lese ich auch - sie gefallen mir bloß nicht so gut (grins). Also sage ich den meisten von euch: Lasst euch überraschen. Und zu den anderen: Besorgt euch ein eigenes Leben.
    Einige von euch haben mich gefragt, weshalb ich das mache. Ich mache das für mich. Ich wiederhole: Ich mache das für mich. Jeder, der behauptet, dass er weiß, was ich als Nächstes vorhabe, labert Scheiße, weil ich nicht einmal selber weiß, was ich als Nächstes vorhabe. Lasst euch von der Polizei nicht hinters Licht führen! Sie hat keine Ahnung, was sie mit mir anfangen soll, weil sie es nämlich noch nie mit jemandem wie mir zu tun hatte. Das Einzige, was die wirklich draufhaben, sind markige Sprüche. Da ist Skepsis angebracht.
    So viel kann ich euch verraten: Es gibt noch mehr. Und falls ihr euch darauf freut, dann kann ich euch zusätzlich noch verraten: Ihr werdet nicht enttäuscht sein.
    Schönes Leben noch, Ihr Arschgeigen.
     
    Bree ließ die Seite weiter nach unten laufen. »Die Einträge reichen ziemlich weit zurück, aber nicht alle sind so eindeutig. Manchmal erzählt er einfach, was er tagsüber gemacht hat. Was er zum Mittagessen gegessen hat. Ein bisschen hiervon, ein bisschen davon.«

    »Erwähnt er auch die Morde?«, wollte ich wissen.
    »Nur indirekt. Die Einträge an den betreffenden Tagen lauten zum Beispiel ›Hatte heute einen schönen Abend‹ oder ›Heute schon Nachrichten gesehen?‹«.
    »Was soll denn das da?« Sampson

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