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Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Dead - Ein Alex-Cross-Roman

Titel: Dead - Ein Alex-Cross-Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Blanvalet-Verlag <München>
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in V-Form in die Höhe. Bedeutete das, dass sie ihn für den Teufel hielt?

    »Sonderbar, nicht wahr?«, sagte Bree. »Die sehen ja richtig glücklich aus. Findest du nicht auch?«
    »Vielleicht waren sie’s ja sogar. Er ist vielleicht immer noch glücklich.«
    Nachdem wir stundenlang jeden Quadratzentimeter des Schlafzimmers eingehend untersucht hatten, gingen wir wieder in das große Zimmer und nahmen die Küche in Angriff. Die hatten wir uns für den Schluss aufgehoben. Es gab keinen Grund, diesen Kühlschrank früher zu öffnen, als absolut notwendig war. Er wurde mit Propangas betrieben und hatte offensichtlich schon vor langer Zeit den Betrieb eingestellt. Die Fächer waren halb voll. Es sah aus, als stammten die meisten Sachen aus einem Großeinkauf - Körner und Bohnen lagen in Plastiktaschen neben irgendwelchem undefinierbar pampigen Zeug.
    »Also, Senf mag er jedenfalls«, sagte Bree. In der Tür standen etliche Gläser mit unterschiedlichen Sorten. »Und Milch auch.« Er hatte zwei Zweieinhalb-Liter-Kartons im Kühlschrank stehen, der eine war noch ungeöffnet. Ich beugte mich etwas dichter vor die Tür, um besser sehen zu können.
    »Milch wird ziemlich schnell schlecht«, sagte ich.
    »Nicht bloß die Milch.« Bree hielt sich das Taschentuch wieder vor Mund und Nase.
    »Sieh dir mal das Datum auf diesen Milchpackungen an: Das hier lautet auf einen Tag, nachdem er zum letzten Mal hier in der Gegend gesehen wurde.« Ich stand auf und klappte die Kühlschranktür zu. »Und der andere Karton ist erst neun Tage später abgelaufen. Warum sollte er Milch kaufen, wenn er vorhatte zu verschwinden?«
    »Und«, fuhr Bree fort, »warum sollte er so plötzlich verschwinden? Das hier macht doch einen ziemlich sicheren und ungestörten Eindruck. Wer hätte ihm da schon in die Quere kommen sollen?«

    »Richtig. Das ist der zweite Ansatzpunkt, den wir verfolgen müssen. Also, welchen nehmen wir?«
    Fast im selben Augenblick war diese Frage nicht mehr von Bedeutung. Ich hatte kaum ausgeredet, da klingelte mein Telefon, und mit einem Schlag sah alles wieder völlig anders aus.

110
    Ich warf einen Blick auf das Display. »Wahrscheinlich die Kinder«, sagte ich zu Bree und drückte die grüne Taste. »Ein herzliches Grüß Gott aus Big Sky Country!«, sagte ich
    Die Antwort lautete: »Alex, ich bin’s. Nana.«
    Die Anspannung in Nanas Stimme löste eine schreckliche Angst aus, die mir den Rücken herunterrieselte. »Was ist denn los? Ist mit den Kindern alles in Ordnung?«, erkundigte ich mich automatisch. »Damon?«
    »Den Kindern geht es gut. Es ist …« Sie ließ ein zitterndes Stöhnen hören. »Es geht um Sampson, Alex. John wird vermisst. Schon den ganzen Tag hat niemand etwas von ihm gehört.«
    Diese Worte trafen mich wie ein kalter Wasserstrahl. Eigentlich hatte ich damit gerechnet, die fröhlichen Stimmen der Kinder zu hören. Hallo, Daddy, wann kommst du nach Hause? Bringst du mir was mit?
    Und jetzt das.
    »Alex, bist du noch dran?«
    »Ich bin noch dran.« Langsam konnte ich meine Umgebung wieder klar erkennen. Bree schaute mich konzentriert an. Sie wusste nicht, was los war. Dann klingelte ihr Handy.
    Ich hatte das Gefühl, als ob wir dieselbe Geschichte nur aus unterschiedlichen Quellen zu hören bekamen.
    »Davies«, sagte Bree mit stummen Lippen. Sie hatte den Superintendent of Detectives am Apparat. »Ja, Sir, ich höre.«
    »Einen Augenblick mal, Nana«, sagte ich.
    »Sampson ist um die Mittagszeit ins Fitness-Center gegangen.« Bree hielt mich über Davies’ Informationen auf dem Laufenden.
»Gerade haben sie sein Auto gefunden. Aber ihn nicht. Im Auto wurden auch Blutspuren entdeckt, Alex.«
    »Er ist noch am Leben«, sagte ich. »Wenn er tot wäre, dann hätte DCPK sich bereits bei uns gemeldet. Er wird sich wieder ein Publikum suchen .«

111
    Er hatte schon andere Killer für seine Zwecke benutzt, insbesondere einen brillanten jungen Mann, der sich den Künstlernamen Casanova gegeben hatte und der im sogenannten Research Triangle, einem Gebiet mit zahlreichen High-Tech-Firmen nahe der University of North Carolina und der Duke University, tätig gewesen war. Damals war er selbst natürlich noch beim FBI gewesen.
    Er hatte sich sogar einmal gegenüber Alex Cross erklärt. »Was ich mache, das ist das, was alle Männer gerne machen wollen. Ich lebe ihre geheimen Fantasien aus, ihre schmutzigen kleinen Tagträume. Ich richte mich nicht nach Regeln, die von Leuten festgelegt wurden, die angeblich

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