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Dead End: Thriller (German Edition)

Dead End: Thriller (German Edition)

Titel: Dead End: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Bolton
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Ist wahrscheinlich nichts Persönliches.«
    Evi sagte nichts. Sie brauchte auch nichts zu sagen. Die Art, wie sie in einer kindlichen, verzweifelten Geste beide Daumen in den Mund steckte, sprach Bände. Ich wartete ab und zählte im Kopf. Bei dreißig sah sie mich wieder an.
    »Das ist es ja gerade«, sagte sie. »Das Ganze ist sehr persönlich.«
    Drei Clowns saßen um eine Kiste aus Latten herum, die als Teetisch diente. Eine Teekanne, weiß mit bunten Punkten, und drei dazu passende Tassen und Untertassen standen auf der Kiste. Außerdem ein Teller mit Törtchen und ein Teller mit Sandwiches. Einer der Clowns, der einen Overall aus bunten Flicken trug, schenkte ein. Er hatte riesige weiße skelettartige Hände, die zitterten, als er die Teekanne hob und den Tee eingoss. Alle drei Clowns kicherten, als die dampfende Flüssigkeit auf den Boden schwappte. Der Clown mit der Teekanne hatte drei knallrote Haarbüschel auf dem Kopf, die beim Lachen auf und ab hüpften. Das unterste Drittel seines weißen Gesichts bestand ausschließlich aus Zähnen.
    Der Clown, der die Teetasse entgegennahm, trug den rot und gelb karierten Anzug eines exzentrischen englischen Landadligen. Sein Gesicht schien doppelt so lang zu sein wie normal, so dass das spitze Kinn beinahe bis zum Brustbein reichte. Sein Haar war lang, wirr und grellgrün.
    Der dritte Clown sah riesig und ungeschlacht aus. Er trug bunte Rüschenkrausen in endlosen Schichten um den Hals und rot-weiß gestreifte Hosen. Sein Bauch und sein Hinterteil waren gewaltig. Ebenso seine Füße, die in riesigen Clownsschuhen steckten. Genau wie bei den anderen bestand auch das Gesicht dieses Clowns größtenteils aus grinsenden Zähnen.
    »Hallo, Jessica«, sagte er.
    Zehn Minuten später sah ich die Rücklichter von Evis Auto verschwinden und wandte mich wieder in Richtung des Hauses. Ich fragte mich, ob ich das Richtige getan hatte, als ich gesagt hatte, sie solle sich keine Sorgen machen.
    Gruselige Spielzeuge. Maskierte Gestalten im Garten. Blut – wenngleich nicht echt – in der Badewanne. Das ließ auf einen ernsthaft gestörten Verstand schließen. Und dazu noch auf einen sehr klugen.
    Zwei weitere Autos kamen auf dem Fahrweg an mir vorbei, und ich konnte etliche Motoren anspringen hören. Hier draußen auf dem Land gingen die Leute offensichtlich früh schlafen. Ich musste mich wirklich auch auf den Weg machen. Evis Geschichte hatte mich beunruhigt. Außerdem wollte ich über Nick Bell nachdenken und darüber, ob ich ihn wirklich verdächtigte. Und wenn er etwas mit dem Ganzen zu tun hatte, womit hatte er dann etwas zu tun? Und dann war da noch Scott Thornton, ein etablierter Mitarbeiter des Colleges, der sich zusammen mit ein paar Kumpels als Zorro verkleidet und sich eines bekannten College-Rituals bedient hatte, um einer neuen Studentin Angst zu machen und sie zu demütigen.
    Und dann verschwanden sämtliche Gedanken an Bell und Thornton und wurden durch ein grässliches Geräusch ersetzt. Genauer gesagt durch mehrere kurze, gutturale Geräusche. Als versuche jemand zu schreien und ihm würde bei jedem Versuch die Luft abgewürgt.
    Lauf weg! befahl die Stimme in meinem Kopf. Versteck dich!
    Obwohl ich mir sagte, dass die Geräusche ziemlich leise gewesen waren, dass das, was sie hervorgebracht hatte, sicher ein ganzes Stück entfernt war und dass sie vom Wind herbeigetragen worden waren, trat ich doch in die Mitte des Feldwegs; ich wollte nicht zu nahe bei der Hecke sein. Oder bei irgendetwas, das sich vielleicht darin verstecken mochte. Die Nacht war wieder still.
    Was in aller Welt hatte ich da gehört? Eine verzweifelt schreiende Frau, war mein erster Gedanke gewesen, doch wir waren hier draußen doch kilometerweit von allem und jedem entfernt. Ich schaute zum Haus zurück und überlegte, wie lange ich brauchen würde, um dort hinzusprinten, im Dunkeln und über unebenes Gelände.
    In der Hecke bewegte sich etwas. Etwas Großes, das schwer atmete. Ich trat zurück, war kurz davor, um mein Leben zu rennen, und wagte es gleichzeitig nicht, den Blick von dem abzuwenden, was da auf mich zukam. Ein Wesen auf vier kräftigen Beinen; die Zähne schimmerten, als wären sie von innen erleuchtet. Mit einer Geschwindigkeit, der ich niemals gewachsen wäre, kam es in großen Sätzen auf mich zu. Und hielt dann an, ein bisschen zu wohlerzogen, um mich anzuspringen.
    »Hallo«, sagte ich mit einer Stimme, die nicht allzu fest klang. »Wo kommst du denn her?«
    Der Hund war

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