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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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lachte.
    »N   … Nein«, sagte Alex. »Ich hab genug Geld.«
    »Sicher?«
    »Klar«, sagte Alex.
    »Dann vielen Dank«, sagte Angelien.
    Die Frau am Stand schlug die Blumen in braunes Papier ein und band eine rote Kordel darum. Sie sagte Angelien ein paar Worte auf Holländisch und lachte leise. Alex bezahlte die Blumen, und sie machten sich zurück auf den Weg ins Hotel.
    »Noch mal danke für die Blumen. Das war wirklich nett von dir«, sagte Angelien, als sie ihn im Hotel absetzte.
    »Ach Quatsch«, sagte Alex. »Schon gut.«
    Alex stand eine Weile und sah ihr hinterher, bis sie verschwunden war. Dann blieb er noch ein oder zwei Momente stehen.

12
    Alex und sein Vater gingen an dem breiten, baumbestandenen Kanal entlang, der Abendhimmel war phosphorgrün, die Straßenlampen gingen gerade an. Sie waren auf dem Weg zu Saskias Haus, sie hatte sie zum Essen eingeladen.
    »Du bist so ruhig«, sagte Alex’ Vater. In einer Galerie am Kanal war gerade eine Vernissage, viele gut gekleidete Menschen standen auf der Straße davor. Die Fenster waren weit geöffnet, die Stimmen der Gäste trieben in den Abend hinaus, hier und da hörte man Lachen und Gläserklirren.
    »Alles gut«, sagte Alex.
    »Und? Was habt ihr heute unternommen?«, fragte sein Vater.
    »Nicht so viel«, sagte er. »Wie waren in der Oude Kerk.«
    »Wirklich«, sagte sein Vater. »Ganz schön beeindruckend, was? Die ganzen Gräber.«
    Alex nickte.
    Alex wollte seinem Vater von Van Kampens Grabstein erzählen, überlegte es sich dann aber anders. Er wusste, wenn er einmal anfing, würde er ihm die ganze Geschichte erzählen, und das wollte er nicht.
    Die Sache war so eng mit Angelien verbunden, fast zu privat, um jemand anderem als ihr davon zu erzählen. Er hatte sich noch nicht dazu bringen können, ihr alles zu sagen, aber er wusste, wenn, wäre sie die Einzige.
    »Dann seid ihr wohl auch durchs Rotlichtviertel«, sagte Alex’ Vater und hob die Augenbrauen. »Und? Was hältst du davon?«
    »Ein bisschen billig«, sagte Alex.
    Sein Vater lächelte.
    »Nimmst es ja ganz schön cool«, lachte er.
    »Alle Hafenstädte sind ein wenig verrucht«, sagte Alex wie nebenbei.
    »Ja, da hast du wohl Recht«, sagte sein Vater.
    »Ich weiß jetzt, worüber ich meinen Aufsatz schreiben will«, sagte Alex.
    »Ja?«, antwortete sein Vater.
    »Ja«, sagte Alex. »Ich will über unser Hotel schreiben und wie es im siebzehnten Jahrhundert war.«
    »Wirklich?«
    »Angelien wird mir helfen, sie hat sich das Tagebuch des Malers durchgesehen, der im Haus gegenüber gewohnt hat und   … «
    »Schon gut, schon gut«, sagte sein Vater. »Solange es deine Arbeit ist und nicht Angeliens? Ah, da sind wir ja.«
    Sie standen vor dem Haus, es lag direkt am Kanal. Eine kleine Treppe mit einem schwarzen Geländer führte zu einer dunkelgrünen Tür mit einem halbrunden Fenster im oberen Paneel, das in mehrere Dreiecke unterteilt war. Ein großer Türklopfer in Form eines Adlers hing an der Tür, aber Alex’ Vater drückte die Klingel an der Wand.
    »Jeremy!«, sagte Saskia, als sie die Tür öffnete. »Und Alex. Kommt rein.«
    Alex trat über die Türschwelle ins Haus und war überrascht, wie groß es war.
    »Mam ist schwerreich«, sagte Angelien, die seinen Gesichtsausdruck bemerkte. »Alle glauben, sie ist nur eine arme kleine Lektorin, aber sie arbeitet da nur, weil es ihr Spaß macht. Wirklich arbeiten musste sie eigentlich nie – schließlich gehört ihr der Laden.«
    »Der Verlag?«
    »Ihr Vater war ziemlich reich. Sie war noch ein Kind, als er den Verlag 1960 gegründet hat. Jetzt gehört er ihr – na ja, einundfünfzig Prozent der Anteile zumindest.«
    Alex betrachtete Saskia und versuchte, sich das Ganze vorzustellen. Er hatte nicht gewusst, dass der Verlag ihr gehörte. Sein Vater hatte keinerlei Andeutung gemacht.
    »Heißt das jetzt, du bist auch reich?«, sagte Alex mit Blick auf Angelien.
    Angelien lachte.
    »Bin ich jetzt plötzlich interessant geworden?«, sagte sie. »Vielleicht, wenn ich meine Mam um die Ecke bringe. Sie gibt mir auf jeden Fall nicht das Gefühl, dass das Geld mir gehört. Aber das ist schon in Ordnung. Ich hätte wahrscheinlich nie so fleißig studiert, wenn ich gedacht hätte, ich könnte auch so alles haben, was ich will. Ich meine, ohne mich anzustrengen.«
    »Steht da nicht im Flur rum, Angelien!«, rief Saskia. »Kommt rein. Und hol Alex etwas zu trinken.«
    »Was willst du?«, fragte Angelien und führte ihn in einen großen Raum mit

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