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Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition)

Titel: Dead Eyes - Der Fluch der Maske (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Priestley
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noch immer in einem leichten Dämmerzustand. Vage nahm er die Geräusche von der Straße wahr, ab und an hörte er die Schritte anderer Gäste auf dem Flur. Sein Vater klopfte und öffnete die Tür.
    »Willst du wirklich kein Frühstück?«
    Alex schüttelte den Kopf.
    »Ich lass dich nicht gern so zurück«, sagte er. »Vielleicht solltest du ja besser mitkommen.«
    Alex hörte an seiner Stimme, dass sein Vater das nicht ehrlich meinte. Er hatte eher den Eindruck, dass sein Vater die Vorstellung furchtbar fand. Was, wenn Alex im Verlag irgendeinen Aufstand machte?
    »Schon gut, Dad«, sagte er. »Geh ruhig. Alles okay.«
    »Ruf an, wenn du etwas brauchst«.
    Sein Vater hatte ihm das Versprechen abgenommen, im Hotel zu bleiben. Wahrscheinlich wäre er gegen Mittag zurück, und wenn Alex hungrig wäre, könnte er was vom Zimmerservice bestellen.
    Alex lag auf dem Bett. Jedes Mal, wenn er die Augen schloss, sah er Van Kampen vor sich, wie er mit erhobenem Stock aus dem Dunkeln auftauchte. Niemand würde ihm glauben, am wenigsten sein Vater.
    Er hätte Angelien alles erzählen können, aber er wollte nicht, dass sie ihn nur für einen dummen Jungen hielt. Dass sein Vater glaubte, er sei verrückt, konnte er noch ertragen, das hingegen nicht.
    Alex las in seinem Buch, schweifte aber immer wieder ab und dachte an alles, was in den letzten Tagen geschehen war. Gegen zwölf begann er zu bereuen, dass er nicht gefrühstückt hatte, als das Telefon neben seinem Bett klingelte. Unsicher, was er tun sollte, dachte er, dass es sein Vater sein könnte, der ihn von der Rezeption anrief, krabbelte über das Bett und hob ab.
    »Hallo?«, sagte er.
    »Alex?«, sagte eine Stimme, die er gleich erkannte.
    »Angelien?«, sagte Alex kühl. »Was willst du?«
    »Ich bin an der Rezeption«, sagte Angelien. »Komm runter. Ich hab versucht dir zu texten, aber dein Handy ist aus.«
    »Ich weiß«, sagte Alex. »Ich hab es ausgestellt.«
    Es folgte eine längere Stille.
    »Komm schon, Alex«, sagte sie. »Ich weiß, du bist sauer auf mich. Aber ich muss mit dir reden.«
    Alex holte tief Luft.
    »Warum?«, sagte Alex. »Ich dachte, du könntest nur mit mir reden, wenn du dafür bezahlt wirst.«
    »Komm«, sagte sie. »Der Typ am Empfang sieht mich schon ganz komisch an. Lass mich hier nicht so stehen. Es ist wegen Hanna.«
    »Okay«, sagte Alex nach einer Pause. »Ich komm runter.«
    Alex ging die Treppen hinunter, mit jedem Schritt stieg seine Aufregung, eine Mischung aus Wut und Schmerz und einer Art Unruhe oder Erschöpfung, die völlig von ihm Besitz ergriff.
    Angelien saß an einem Tisch am Fenster, als er am Empfangstisch vorbeikam. Er setzte sich ihr gegenüber und blickte hinaus auf den Kanal.
    »Ich hab gestern noch etwas in Graafs Tagebuch gelesen«, sagte sie.
    »Wie?«, sagte Alex. »Das ist alles? Nicht mal eine Entschuldigung?«
    Angelien ließ sich auf ihrem Stuhl nach hinten fallen. »Tut mir leid, Alex«, sagte sie. »Wirklich.«
    »Warum musstest du ihm das erzählen?«
    Angelien zuckte mit den Achseln.
    »Weil Menschen das tun, wenn sie zusammensind«, sagte sie. »Sie reden über Dinge. Ich hatte keine Ahnung, dass Dirk etwas zu dir sagen würde. Das war nicht in Ordnung von ihm. Manchmal ist er ein richtiger Idiot.«
    »Manchmal?«, sagte Alex und schüttelte den Kopf.
    »Bitte«, sagte Angelien. »Ich krieg schon genug von meiner Mutter zu hören. Lass uns Dirk doch einfach mal vergessen. Willst du denn gar nicht wissen, was ich herausgefunden habe?«
    Alex starrte sie ein paar Sekunden unentschlossen an, dann nickte er.
    »Komm«, sagte sie. »Lass uns einen Kaffee trinken.«
    »Ich weiß nicht«, sagte Alex. »Ich hab Dad eigentlich versprochen   … «
    »Schon gut«, sagte Angelien. »Ich will dich nicht in Schwierigkeiten bringen. Aber am Ende der Straße ist ein kleines Café, und du siehst aus, als könntest du etwas frische Luft vertragen. Hast du schon was gegessen?«
    »Nein«, sagte Alex. »Ich bin fast am Verhungern.«
    »Okay, gehen wir«, sagte Angelien.
    Alex nickte und öffnete ihr die Tür, als sie nach draußen traten. Kalte, feuchte Luft wehte ihnen entgegen.
    »Warte, bis du hörst, was ich dir zu erzählen habe«, sagte sie.
    »Ich weiß nicht, ob ich mit dir über die Maske unddas alles überhaupt noch reden soll«, sagte Alex, ohne sie anzusehen. »Mein Dad sagt   … «
    »Hanna wurde als Baby gar nicht verbrannt«, unterbrach ihn Angelien. »Sie hatte keine Narben.«
    »Warum hat sie dann die

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