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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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waren.
    »Okay, Saks, du kannst aufhören, mich anzustarren«, sagte er. »Der Spielplatz hat geschlossen, und ich habe keine Lust, ›Wer hat den Größten?‹ zu spielen.«
    Fabrini platzte heraus, Menhaus stimmte mit ein.
    »Nimm das Maul lieber nicht zu voll, Cook«, war alles, was Saks dazu einfiel. Cook hatte ihn bloßgestellt und seine Machospielchen für alle sichtbar ans Licht gezerrt.
    »Ja, okay, Saks.« Cook lächelte. »Ach, und eins noch ...«
    Saks starrte ihn an, er konnte es nicht lassen.
    »Werd endlich erwachsen.«
    Saks kochte, und Fabrini lachte ihn lauthals aus.
    Armer alter Saks, dachte Cook, hat nie gemerkt, dass man schon sein ganzes Leben lang hinter seinem Rücken über ihn grinst.
    »Was ist das für eine Scheiße auf deinem Arm?«, fragte Menhaus.
    Saks sah ihn an. Verpasste auch ihm das Starren. »Was redest du da, Muttersöhnchen?«
    Aber Cook sah es auch. Auf Saks’ ganzem Unterarm – entzündete Stellen, große rote Flecken, die weniger wie Kratzer oder Abschürfungen aussahen, sondern eher wie Geschwüre.
    Saks zog den Ärmel herunter. »Nichts«, sagte er. »Es ist nichts.«
    »Ich sollte mir das besser mal ansehen, Saks. Das sieht gar nicht gut aus. Fabrini, gib mir mal den Erste-Hilfe-Kasten.«
    »Bleib weg von mir, Cook!«, rief Saks. »Bleibt mir bloß alle vom Leib! So weit kommt’s noch, dass ich einen von euch Schwanzlutschern meine Wunden versorgen lasse!«
    »Dann versorg sie selbst.«
    »Kümmere dich um deinen eigenen Scheiß.«
    Cook verschränkte die Arme und schüttelte den Kopf. »Komm schon, Saks, du redest hier mit dem großen Häuptling. Die Gesundheit und das Wohlergehen von euch allen gehört zum Job des großen Häuptlings.«
    Saks zuckte zusammen, als Cook auf ihn zukam. Cook hielt inne. Saks’ Augen glühten wild. Er sah plötzlich aus, als sei er zu allem fähig.
    »Wenn die Scheiße ansteckend ist, Saks, fliegst du über Bord«, drohte Fabrini.
    Und obwohl Cook nur einen flüchtigen Blick darauf geworfen hatte, fand er, dass diese Geschwüre tatsächlich ansteckend aussahen. Sie hatten etwas Unerfreuliches und Unnatürliches an sich wie Hautkrebs. Etwas Krankhaftes.
    »Versuch’s nur, Fuckbrini.«
    Saks rutschte unbehaglich auf seinem Platz umher, als ihn alle beobachteten. Sie umringten ihn wie hungrige Wölfe, und so fühlte er sich auch: in die Enge getrieben und bedroht. Jemand wie er stand gern im Mittelpunkt, aber nicht als Beute. Seine Hand näherte sich langsam dem Messer in seinem Gürtel, und Cook wusste, dass er jeden aufschlitzen würde, der ihm zu nahe kam.
    Fabrini rückte etwas dichter heran. »Was ist das da? Zwischen deinen Beinen ...«
    Saks erholte sich etwas. »Das ist mein Schwanz. Und, nein, ich werde ihn nicht in deinen Mund stecken.«
    Aber es war nicht sein Schwanz, auf den sie starrten, sondern ein kleines Stoffbündel, das er unter seinem Bein versteckt hatte. Jetzt konnten es alle erkennen.
    »Okay, Saks, was ist das?«, verlangte Cook zu wissen.
    Saks grinste. Er wusste, dass sie ihn hatten. Er hing in ihrer Schlinge fest und konnte nicht mehr entkommen. Und da tat er zwei Dinge sehr schnell und gleichzeitig: Er zückte sein Messer und packte das Bündel, das etwa so groß wie eine Faust war. »Das ist meins, und ihr Scheißer kriegt nichts davon ab.«
    »Saks ...«, begann Cook.
    »Du kannst mich auch mal, großer Häuptling.«
    Er wickelte es aus, und zum Vorschein kam ein blasser Klumpen, der mit rosa-braunen Linien durchwachsen war. Gepökeltes Schweinefleisch. Sie konnten das Salz und das Fleisch in der Luft riechen. Sofort lief ihnen das Wasser im Mund zusammen. Und Saks genoss seinen Auftritt. Er hob den Brocken an den Mund und leckte daran.
    »Wo hast du das her?«, fragte Menhaus, der wie ein Hund sabberte.
    »Du dreckiges, egoistisches Arschloch«, zischte Fabrini.
    Crycek blinzelte mehrmals schnell mit den Augen.
    Cook schüttelte den Kopf. »Er hat es von der Cyclops .«
    Ganz schnell verging den anderen der Appetit. Die Vorstellung, etwas von diesem Höllenschiff zu essen, kam ihnen ähnlich appetitlich vor, wie sich Würmer in den Mund zu stopfen. Ja, sie gierten nach Fleisch und Fett – aber so weit wollten sie dann doch nicht gehen.
    »Saks, um Himmels willen, iss dieses Zeug nicht«, sagte Cook. »Du weißt nicht, was da für Keime drin sind. Der Mist ist fast 100 Jahre alt.«
    Fabrini machte ein angewidertes Gesicht, als ob Saks an einem Stück Aas leckte.
    Cook hatte ein ungutes Gefühl. Das Pökelfleisch

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