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DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
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sie sich dem mysteriösen Objekt näherten, desto sicherer wussten sie, dass sie kein Schiff vor sich hatten. Sie ruderten um einen Fischtrawler herum, dessen Ladebäume und Winschen sich über ihnen in den Nebel erhoben wie mittelalterliche Galgen, und dann sahen sie es.
    »Es ist ein Flugzeug«, staunte Cushing. »Ein gottverdammtes Flugzeug.«
    Es besaß einen dunkelgrünen Rumpf, war gute 30 Meter lang und lag dort auf einer riesigen Tangbank wie ein Modellflugzeug in einem Moosbett. Die Flügel saßen hoch am Rumpf, es verfügte über Turboprop-Motoren und eine hoch aufragende Hecksektion mit breiten Heckflügeln. Die Algen hatten noch nicht geschafft, es zu überwuchern.
    »Das ist eine Hercules«, sagte Marx. »Eine C-130. Transportflugzeug. Army und Navy setzen sie ein, sämtliche Truppenteile. Das alte Arbeitspferd des Militärs.«
    »Wie kommt es hierher?«, fragte George.
    Aber sie ignorierten ihn und bestaunten nur ehrfürchtig diesen riesigen Vogel, der aus dem Himmel gestürzt und in diesem Algenmeer gestorben war. Was für eine dumme Frage. Das Flugzeug war genauso hierhergekommen wie alles andere. Bisher hatten sie nur zwei andere Flugzeuge gesehen – eine kleine Piper Club, völlig von Algen überwuchert, und den Flügel eines unbekannten Luftgefährts, der aus der Vegetation emporragte wie die Rückenflosse eines Hais, überzogen von feuchtgrünem Schimmel.
    »Es kann noch nicht lange hier sein, so wie es aussieht«, meinte Cushing. Er schüttelte den Kopf. »Da fragt man sich doch, wie viele Schiffe und Flugzeuge das Militär tatsächlich an diese verdammte Welt verloren hat.«
    »Ja, und bei wie vielen sie es zugeben«, nickte Marx.
    George konnte sich vorstellen, wie es für dieses große, stolze Flugzeug gewesen sein musste. Wie es hierhergesaugt wurde, die Instrumente verrücktspielten und die Crew allmählich den Verstand verlor, während sie durch diesen trostlosen Nebel kreiste, bis ihr nichts übrig blieb, als zu wassern. Er fragte sich, was aus den Leuten geworden war – oder was sie erwischt hatte.
    Als sie näher kamen, bemerkten sie, dass die Frachtraumtüren in der wuchtigen Hecksektion offen standen und die ausgefahrene Laderampe auf den Algenteppich drückte. Und wahrscheinlich dachten sie alle das Gleiche: dass ein fast neues Transportflugzeug 1000-mal besser war als ein alter Frachter.
    Sie ruderten so nahe heran, wie es ging, etwa 15 Meter. Dann wurde der Tang so dick, dass das Rettungsboot nicht weiterkam. Sie stiegen in das Floß um, lösten es vom Boot, hielten die beiden Gefährte aber mit einer Nylonleine verbunden, die George Stück für Stück abwickelte, während sie das Floß näher an die Laderampe manövrierten. Als sie diese erreichten, sprang Marx heraus und sicherte das Floß mit der Leine seines Treibankers. Gosling half George, die Verbindungsleine zum Rettungsboot zu verknoten, dann betraten sie die Rampe.
    Drinnen war es dunkel.
    Im Licht ihrer beiden Taschenlampen gingen sie in das Flugzeug hinein. Es roch feucht und muffig, aber sie begrüßten das Gefühl, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben und sich die Beine vertreten zu können. Das Innere der C-130 wirkte riesig. Im Frachtraum hätten bequem 100 Mann Platz gehabt. Auf einer Seite stand ein Dutzend Paletten, zweieinhalb Meter hoch bepackt, auf der anderen Seite zwei Hum-V-Aufklärungsfahrzeuge, davor weitere Paletten, alles mit Spanngurten und Haltestangen gesichert. In der Mitte hatte man einen Gang freigelassen.
    »Wenn wir nur eine Startbahn hätten – dann könnten wir eine Spritztour machen«, sagte George.
    »Wo das ganze Zeug wohl hin sollte ...«, fragte sich Cushing.
    »Wahrscheinlich in den Nahen Osten oder nach Europa«, vermutete Gosling.
    Marx kletterte auf einen der Geländewagen und ließ den Strahl seiner Taschenlampe über ein auf dem Dach montiertes Maschinengewehr wandern. »Das ist eine Kaliber-50-Kanone, Jungs. Wenn wir die richtige Munition hätten, könnten wir alles plattmachen, was da draußen kreucht und fleucht.«
    Vor den Fahrzeugen befand sich ein offener Raum mit Notsitzen entlang der Wände. Dort entdeckten sie auch einige Transporttaschen mit diverser Ausrüstung. Gosling sah sie eine nach der anderen durch. »Medikamente«, freute er sich. »Die können wir gut gebrauchen – Antibiotika, Druckverbände, Desinfektionsmittel. Da müssen wohl ein paar Sanitäter an Bord gewesen sein ...«
    Sie fanden ein paar batteriebetriebene Handstrahler und benutzten sie auch

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