Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition)

Titel: DEAD SEA - Meer der Angst (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tim Curran
Vom Netzwerk:
sie den Fang hoch, bis sie eine grünlich braune Schwanzflosse erblickten, die aussah wie ein breiter Fächer aus Knochenstacheln mit einer rosafarbenen Membran dazwischen. Das Biest schlug gegen die Seite des Bootes. Menhaus zog jetzt beide Handschuhe an, langte nach unten und packte den Schwanz gerade oberhalb der Flosse. »Scheiße, das Mistvieh ist glitschig ... und schwer, verdammt! Haltet euch bereit, Jungs ...«

»Sei vorsichtig«, sagte Cook.
    Mit aller Kraft zog Menhaus es aus dem Wasser. Es rutschte über das Dollbord und klatschte aufs Deck, nicht weit entfernt von Cryceks Stiefeln – die er rasch wegzog.
    »Was zur Hölle?«, keuchte Saks.
    Genau das dachten sie alle.
    Denn es war kein Fisch ... nicht direkt.
    Segmentiert wie der Schwanz eines Hummers drehte und wand es sich, schien fast knochenlos zu sein, wie es da zuckte und schleimiges Wasser in alle Richtungen verspritzte. Die Männer stolperten fast übereinander, als sie sich davon wegdrängten.
    »Ihr seid mir ein paar großartige Fischer«, spottete Saks und amüsierte sich über das Unbehagen und Entsetzen der anderen.
    Das Tier war etwas mehr als einen Meter lang, der Körper von einem netzartigen braunen Muster überzogen, seltsam schlangenartig am hinteren Ende und zum Kopf hin zunehmend breiter, wie ein kleines Bierfass. Es wirkte auf eine fast schon obszöne Weise fett. Ein Fisch und doch kein Fisch – eher so etwas wie eine bizarre, abstoßende Kreuzung aus einem Fisch und einem Krustentier. Am Schwanz schlammig braun, in Richtung Kopf – oder was sie für seinen Kopf hielten – verblasste die Farbe zunehmend, um transparent wie der Körper eines Salinenkrebses zu werden. Darunter konnte man die Schatten pulsierender Organe und etwas, das Arterien sein mochten, erkennen.
    Das Bizarrste jedoch war der Kopf. Soweit sie es erkennen konnten, besaß er keinerlei Augen und endete in Dutzenden von schnappenden, peitschenden Auswüchsen, die den Barteln eines Welses ähnelten – in diesem Fall jedoch transparent wie Eiszapfen und jeweils in einer blutroten Nadel endend.
    Am stärksten fiel Saks allerdings der Geruch auf: wie verwesender Fisch am Strand, streng und faul und feucht, aber mit einem seltsamen Nachgang wie Katzenpisse.
    »Du hast es reingeholt!«, raunzte Fabrini Menhaus an. »Schmeiß das Mistvieh zurück ins Wasser!«
    »Ich fasse das nicht an«, jammerte Menhaus.
    »Bleibt zurück«, warnte Cook sie. »Ich traue diesen Bartfäden nicht – die könnten stechen.«
    Saks starrte das Biest nur an und fragte sich, aus welcher Kloake der Evolution es wohl herausgekrochen war. So etwas wie das ... hatte kein Recht zu leben.
    Seine Brustflossen bestanden aus Stacheln wie der Schwanz, mit rosafarbener Haut dazwischen, aber die unteren Bauchflossen wirkten wie ein Mittelding zwischen Flossen und Stummelbeinen. Weiter hinten Richtung Schwanz befanden sich kurze Anhängsel, die nur so etwas wie Schwimmbeine sein konnten, ähnlich wie bei einer Languste.
    Trotz alledem schien es sich wirklich um eine Art Fisch zu handeln.
    »Mein Gott«, rief Fabrini. »Kann bitte mal einer dieses Mistvieh umbringen?«
    Und sie alle wünschten sich das, denn es wirkte so unglaublich abstoßend, dass sie sich auf einer fundamentalen Ebene beleidigt fühlten. Ein Gräuel. Etwas, das aus einem Seitenarm eines urzeitlichen Meeres herausgeschlüpft war – sich schlängelte und wand. Absolut ekelhaft. Aber niemand wagte sich in seine Nähe.
    Saks nahm ein Ruder, sah das Biest an und wusste, dass es wieder einmal an ihm hängen blieb, das Monster zu erschlagen.
    Es starb ohnehin, so viel konnte er erkennen. Es wurde träger und langsamer. Lange würde es nicht mehr leben. Seine Platten oder Segmente dehnten sich aus, um Luft aufzunehmen, und schlossen sich mit einem schmatzenden Geräusch. Wahrscheinlich hatte es nicht die normalen vorne liegenden Kiemenspalten eines Fisches, aber bei den Öffnungen zwischen den Segmenten schien es sich um etwas Ähnliches wie Kiemen zu handeln.
    »Geh mir aus dem Weg, verdammt!«, schnauzte er Fabrini an und näherte sich der Kreatur mit dem Ruder in der Hand.
    Hupp stöhnte auf, er würgte und klang so, als müsste er sich gleich übergeben. Er wand sich aus Cryceks Griff, und Crycek stieß einen leisen Schrei aus. Aber zu spät – Hupps Bein kam zu dicht an den Fisch, und dessen peitschende Barteln kratzten über das offene Fleisch und hinterließen senkrechte rote Blasen wie von einer Blutvergiftung oder Verbrennung. Hupp

Weitere Kostenlose Bücher