DEAD SHOT
Es gibt einen Grund, warum Sie ihn gestern nicht identifizieren konnten, denn Swanson ist offiziell tot. Sein Grabstein steht auf dem Arlington Friedhof. Vor ein paar Jahren wurden alle Dateneinträge bereinigt. Swanson war der beste Scout Sniper im Marine Corps und auf verdeckte Operationen spezialisiert. Sein Tod war inszeniert, um eine einzigartige Plattform zu schaffen, damit er immer noch verdeckt operieren kann. Er hat einfach aufgehört zu existieren. Der unsichtbare Mann.«
»Entschuldigen Sie, General«, sagte die Echse leise.
Middleton ignorierte ihn und konzentrierte sich auf sein Konzept. »Trident wurde ins Leben gerufen, um Swanson Rückendeckung zu geben. Wir arbeiten für ihn, weil er spezielle Unterstützung braucht. Aber keine Sorge, das ist alles absolut legal, vielleicht ein wenig neben den Paragrafen.«
Walker rieb sich die Augen. »Das ist verwirrend. Warum wollen Sie uns dabeihaben, wenn Sie die Ressourcen des Pentagons voll nutzen können?«
Erst jetzt meldete sich Kyle zu Wort. »Weil Sie beide mich beeindruckt haben. Sie haben mich nicht nur in Frankreich von der Straße weggeschnappt und sind damit durchgekommen. Sondern Sie waren auch bereit, die Dienstvorschriften zu verbiegen, um an die Antworten zu kommen, die Sie haben wollten. Diese Art von Unterstützung brauche ich für meinen Job.«
»General Middleton.« Die Echse unternahm einen zweiten Anlauf, wurde aber erneut nicht beachtet.
»Sie machen wie gewohnt weiter«, fuhr Kyle fort, »und bedienen sich jedes Tricks, aber Sie halten uns auf dem Laufenden und unterstützen uns, wo immer wir Hilfe brauchen. Niemand weiß von Trident, aber jeder zuckt gleich zusammen, sobald das FBI oder das DHS auf der Schwelle stehen. Sie bringen eine Menge Vorteile mit.«
»Werden Sie diesen Typen umbringen? Noch eine gezielte Tötung können wir nicht mittragen. Dieser Saladin-Coup war offensichtlich illegal, fand aber auf fremdem Boden statt.«
»Natürlich.« Middleton lächelte wieder. »Wenn ein Kongressabgeordneter je fragen sollte, dann lautet die Antwort, dass wir Juba festnehmen wollen, genau wie Sie auch. Ich unterstütze Sie die ganze Zeit.«
Dave Hunt grummelte vor sich hin. »Damit kann ich leben, aber betrachten wir die Sache mal aus einem anderen Blickwinkel. Selbst Swanson hier räumt ein, dass wir ziemlich gut in unserem Job sind. Warum brauchen wir dann Trident?«
Kyle legte beide Hände auf den Tisch. »Bei allem Respekt, Agent Hunt, aber Sie werden diesen Juba nie fassen, wenn er es nicht möchte. Auf diesem Gebiet ist er ein Meister, und ich glaube, dass er mental eine Linie überschritten hat, wo es ihm absolut egal ist, wen er tötet. Ich will ihn finden und seine Aufmerksamkeit erregen, damit ich ganz oben auf seiner Liste stehe. Er und ich, wir sind uns einmal begegnet, und daher wird die Sache einen besonderen Anreiz für ihn haben. Auf einer persönlichen Ebene. Er wird einen sauberen Treffer wollen und mit Befriedigung sehen, wie ich falle.«
Walker sah Swanson an. »Wollen Sie eine Art Duell mit diesem Typen arrangieren? Glauben Sie, dass Sie jemanden so aufstacheln können?«
Sybelle und Middleton nickten bejahend. »Denken Sie doch, wie wütend er Sie gestern gemacht hat«, meinte Sybelle. »Leute richtig sauer machen kann er vielleicht am besten.«
»General!«, unterbrach Freedman erneut mit Nachdruck in der Stimme. Ein drittes Mal würde er sich nicht abwimmeln lassen.
»Was gibt es denn?«, fuhr Middleton ihn an.
Ein rotes Warnsignal blinkte in der Ecke von Freedmans Bildschirm auf. »Die Connecticut State Police hat eben beim National Crime Information Center nach Infos über Swanson nachgefragt.«
Boston
Privatdetektiv Chris Lowry verbrachte den ganzen Nachmittag damit, Einzelheiten aus dem bemerkenswerten Leben von Kyle Swanson zusammenzutragen: Geburtsdaten, Familienstammbaum, Werdegang, die Sozialversicherungsnummer, das Berufsleben, hier und da Unstimmigkeiten mit der Polizei, Führerschein, und schließlich die Zeit bei den Marines. Lowry hatte alles schwarz auf weiß und konnte sich im Jahrbuch der South Boston Highschool sogar Fotos von dem jungen Mann ansehen. Die Akte der Marines war präzise, und sämtliche Daten stimmten mit den anderen Recherchen überein. Es war merkwürdig, dass die Polizei so bereitwillig geholfen hatte, wenn klare Richtlinien vorschrieben, keine Akten an Fremde auszuhändigen. Chris hatte die relevanten Fakten auf einem gelben Notizblock notiert, und alles fügte
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