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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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anderer Möglichkeiten.«
    Sowie er ihr seinen Plan dargelegt hatte, gab Sybelle die Befehle an die Task Force weiter.
    Die große gepanzerte Streitmacht, die sich bislang merkwürdig zurückgehalten hatte, erwachte plötzlich zu neuem Leben und fuhr langsam die Straßen hinauf, um das Viertel endgültig unter Kontrolle zu bekommen. Die Sprengsätze im zweiten Haus mussten entschärft und die Leichen der Scharfschützen geborgen werden. Hier und da trafen die Amerikaner auf Widerstand, wenn versprengte Kämpfer das Feuer eröffneten. Doch die Schüsse konnten die Panzerungen nicht durchdringen und wurden mit Salven aus den Maschinenkanonen beantwortet.
    Gut sechzehntausend Meter über dem Irak erhielt ein seltsam geformtes, unbemanntes Flugobjekt neue Instruktionen von seinem Piloten, der von der Balat Air Base aus operierte. Sofort ging die Drohne tiefer. Der MQ-9 Reaper war bereits seit neun Stunden in der Luft und hatte noch genügend Treibstoff. An Bord hatte er zwei lasergesteuerte, sechshundert Pfund schwere GBU-12 Paveway II Präzisionsbomben.
    »Packen wir’s«, sagte Kyle. »Du gehst hoch und visierst das Gebäude an, während ich unten seine Aufmerksamkeit auf mich lenke.«
    Sybelle sah ihn lange an. »Pass auf dich auf, Partner. Und denk dran, wir haben exakt fünfzehn Minuten, keine Sekunde länger. Geh nicht in das Haus.« Dann rollte sie sich durch ein Seitenfenster ins Freie und war fort.
    Kyle ließ ihr einen Vorsprung von einer Minute, schlüpfte durch den Hintereingang aus dem Laden, hielt sich links, rannte über die Straße und wartete in einem Hauseingang. Beim Herannahen der schweren Panzer erzitterten die Straßen und Grundmauern der Häuser. Kyle nutzte den Lärm, schlug ein paar Scheiben ein und kletterte in das nächste Haus. Nun war Jubas Versteck nur noch tausend Meter entfernt; ein leichter Schuss für jeden von ihnen.
    Wie abgesprochen, bog plötzlich am hinteren Bereich des Gebäudes ein Bradley-Schützenpanzer um die Ecke, schabte an der Hauswand entlang, jagte dann in voller Geschwindigkeit die Straße hinunter und fuhr einfach über ein parkendes Auto hinweg. Gleichzeitig rannte Kyle zu einem anderen Haus rechter Hand und tauchte durch die Tür ab. Gute Ablenkung. Bestimmt hatte Juba den harten Aufprall des Panzers an der Hauswand zu spüren bekommen. Überrasch den Feind. Zwing ihn, sich deinem Plan unterzuordnen.
    Als der Bradley wieder verschwunden war, warf Sybelle eine Rauchgranate vom Dach eines nahe gelegenen Hauses, die einmal aufschlug und zündete. Kyle wartete, bis der Rauch sich ausbreitete, sprintete dann wieder auf die andere Seite und kletterte über eine niedrige Mauer. Nur noch etwa achthundert Meter bis zum Haus. Nah genug. Er drang in das nächste Haus, überprüfte, dass niemand in einem der beiden Stockwerke steckte, und schaute auf die Uhr. Noch zehn Minuten.
    An die dem Fenster gegenüberliegende Wand schob er einen Tisch und stapelte dort ein paar Kissen übereinander. Jetzt hatte er die Straße aus der Tiefe des Raums im Blick. Trotzdem platzierte er noch umgefallene Stühle vor dem Tisch, um zusätzliche Sicherheit zu haben. Die Sonne stand inzwischen hinter dem Haus – in einem Winkel, der für keinen der Scharfschützen vorteilhaft war. Sowohl Juba als auch Kyle waren von der Dunkelheit des Verstecks verschluckt.
    Kyle zog sich einen soliden Stuhl hinter den Tisch, setzte sich und bettete sein Gewehr auf die weiche Unterlage. Die Mündung ragte gerade ein Stück weit aus den arrangierten Möbeln vor dem Tisch. Dann zog er die Waffe zurück, prüfte noch einmal die Kammer und legte wieder an. Sein Auge ging zu dem Zielfernrohr.
    Sybelle hatte es leichter. Nachdem sie die Rauchgranate geworfen hatte, nahm sie einen Umweg über die Hausdächer, kletterte durch Fenster nach unten und eilte zurück zur Zielzone. Ein Apache Gunship schwebte einige Blocks entfernt und sicherte Sybelle von oben. Niemand schoss auf sie.
    Auf einem Dach links von Jubas Versteck warf sie sich auf den Bauch, überprüfte das Haus dann und ging ans Funkgerät, als der Hubschrauber auf eine neue Position schwenkte.
    »Du kannst«, sagte sie. Ein zweifaches Klicken bedeutete, dass Kyle ihre Durchsage gehört und Stellung bezogen hatte.
    Sybelle legte das Gewehr links neben sich ab, hatte die Pistole rechts griffbereit und holte ein kleines Okular aus einem Kästchen. Seit sie als Kyles Spotter gearbeitet hatte, war der Laser-Entfernungsmesser ihr ständiger Begleiter, der jetzt zum

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