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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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sich um ein Produkt der belgischen Firma OIP Sensor Systems, das von Streitkräften rund um den Globus eingesetzt wurde. Swanson hielt die Optik für einen Dinosaurier, wenn er an die hoch spezialisierte Technik in seinem Scharfschützengewehr Excalibur dachte. Aber bei dieser Mission hatte er seine Lieblingswaffe nicht mitnehmen dürfen.
    Rund um das Versteck hatten die Marines kleine Bewegungsmelder aufgestellt, damit sie keinen unangemeldeten Besuch bekamen. In unmittelbarer Nähe stand eine kleine Box, deren Richtantenne genau auf die Anlage zeigte. Es handelte sich um ein in der Schweiz konstruiertes Brabber V401 Abhörgerät, das Stimmen und Datentransfer auf zwanzig Kanälen aufzeichnen konnte. Alles, was während der kommenden vierzehn Stunden dort unten gesprochen wurde, kam für eine spätere Analyse auf eine CD.
    Delara Tabrizi schaute durch den Feldstecher auf die Käfige und ging einen Gefangenen nach dem anderen durch, hoffte sie doch, ihren Bruder irgendwo zu entdecken. Bislang hatte sie kein bekanntes Gesicht erblickt.
    Swanson saß direkt hinter der Anhöhe, lehnte mit dem Rücken an einem Baumstamm und hatte die Karte vor sich ausgebreitet. Über eine kodierte Verbindung tauschte er sich mit Sybelle Summers in Camp Baharia aus. »Auf dem Gelände ist einiges los. Da tut sich bald was. Gerade kamen zwei russische Jeeps mit vier Typen an, und ein Mann in einem weißen Arztkittel führt die Männer herum.«
    »Könnt ihr bis zum Gebäudekomplex vordringen?«
    »Nein. Wir sitzen etwa siebenhundert Meter entfernt in einem Versteck auf einer Anhöhe, aber die Anlage ist von einer großen Lichtung umgeben. Wir sehen die gleichen Verfärbungen im Laub und abgestorbene Bäume wie bei der ersten Anlage. Bei Tageslicht kommen wir nicht unbemerkt über diese freie Fläche. Außerdem wissen wir nicht, wie viele Leute vor Ort sind. Die iranische Revolutionsgarde ist auch in der Nähe.«
    »Wie geht es deiner Begleiterin?«
    »Sie schlägt sich tapfer. Wir passen auf, dass sie nicht austickt, wenn sie tatsächlich ihren Bruder dort unten sehen sollte.«
    »Okay. Ruf mich, wenn’s Probleme gibt. Slider Base over.«
    Kaum hatte er die Verbindung unterbrochen, da tauchte Travis Hughes neben ihm auf. »Wir brauchen dich, Shake. Der Typ in dem weißen Kittel zeigt auf uns.«
    »Der Wind kommt normalerweise von den bewaldeten Anhöhen im Norden und weht dann durch das Tal«, erläuterte Direktor Ali Kahzahee und deutete mit ausladender Armbewegung auf die Hügelkette, die sich bis zur Anlage erstreckte. »Die Wettervorhersage für heute früh ist ideal. Gegen Nachmittag ist etwas Regen gemeldet. Man spürt schon, wie der Wind leicht auffrischt und von den Bergen kommt.«
    Juba war nicht an der Wettervorhersage interessiert. »Ist das der letzte Test?« Seine Männer waren bei den Jeeps geblieben, während der Arzt ihn herumführte.
    »Ich denke, ja«, antwortete Kahzahee und deutete mit einer Kinnbewegung in Richtung der Käfige. »Die Tierversuche liefen optimal, und ich bin sehr zuversichtlich, dass es auch heute funktionieren wird.«
    Sie schlenderten über das Gelände, besprachen Einzelheiten und kamen an den ersten Käfig: ein kleiner Pferch aus Draht, oben mit Stacheldraht gesichert. Drei Männer standen darin, abgemagert und voller Angst, was der Tag bringen mochte. Zwei von den Gefangenen waren während einer Razzia gegen Dissidenten festgenommen worden, der dritte Häftling war ein Verbrecher, was nun auch keinen Unterschied mehr machte. Die Häftlinge wussten, dass sie längst nicht mehr als Menschen betrachtet wurden, sondern als wertlose Laborratten. Von Grausen gepackt lauschten sie den Ausführungen des Direktors.
    »An dieser Stelle hier wird die Sterblichkeitsrate nach einer Viertelstunde bei einhundert Prozent liegen. Zunächst wird sich ein unangenehmes Kältegefühl bemerkbar machen, wenn die Flüssigkeit in die Poren eindringt und die Atemorgane angreift. Die Opfer ersticken schlichtweg. Wenn man versucht, die Substanz von der Haut zu reiben, wird die Masse nur verteilt. Die Auswirkung ist irreversibel und sehr schmerzhaft. Unsere Autopsien zeigten starke Schädigungen der inneren Organe, sobald kein Sauerstoff mehr zugeführt wird.«
    Juba sah den Opfern in die vor Entsetzen geweiteten Augen. Die Männer litten Todesangst, und dennoch glaubte Juba, ein trotziges Glimmen in ihren Augen zu entdecken. Widerspenstige Leute. Aber das nützte ihnen nun auch nichts mehr.
    Nach weiteren fünfzig Metern

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