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DEAD SHOT

DEAD SHOT

Titel: DEAD SHOT Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Coughlin
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schwieg noch einen Moment. »Dieser verdammte Swanson. Wo ist er und wer überprüft ihn?« Der General konnte hören, dass die Echse die Tastatur bearbeitete. Sybelle stellte das Gespräch auf Konferenzschaltung.
    »Sieht ganz danach aus, als stecke das FBI dahinter, aber inzwischen werden Datenbanken in der ganzen Welt angezapft, autorisiert vom Department der Homeland Security. Das erste Signal stammt vom Mittag, also hinken wir etliche Stunden hinterher.« Freedman tippte mit einem Bleistift auf den Schreibtisch.
    »Bleiben Sie dran, Echse«, sagte Middleton. »Hacken Sie sich in das System, und folgen Sie allen möglichen Spuren. Tun Sie alles Mögliche, um die anderen aufzuhalten. Ich werde wieder im Büro sein, sobald ich im Hoover Building vorbeigeschaut und mit dem FBI gesprochen habe.«
    »Ja, Sir, verstehe.«
    Middleton legte den Hörer des sicheren Autotelefons auf und blickte hinaus auf den Verkehr. Die Rush Hour endete nie in Washington, und Tausende von Autos und Lkws krochen Stoßstange an Stoßstange weiter. »Sergeant Johnson!«, rief er seinem Fahrer zu.
    »Sir!«
    »Machen Sie Ihr Blaulicht und die Sirene an, und bringen Sie uns schleunigst aus diesem Chaos. Zum FBI, auf direktem Weg.« Der General schnallte sich an und wurde in den Sitz gedrückt, als Johnson die große Limousine mit Schwung aus der Autoschlange steuerte und über die Spur raste, die den Notfallfahrzeugen vorbehalten war. Wenn es sich nicht vermeiden ließ, streifte er auch die ein oder andere Stoßstange. Middleton hoffte, sicher am Ziel anzukommen und wiederholte immer wieder: »Dieser verdammte Swanson.«
    Carolyn Walker schaute auf die große Wanduhr im Büro, das an das Verhörzimmer angrenzte: 17.10 Uhr. Die Uhr war ein Angebot in einem Discounter gewesen, und zweimal am Tag stellte ein Mitarbeiter sie auf die korrekte Atomzeit ein. Warum kaufte man keine bessere Uhr? Sie blinzelte und richtete ihre Aufmerksamkeit dann wieder auf den Mann, der auf der anderen Seite des in einer Richtung durchsichtigen Spiegels an einen Stuhl gefesselt war. »Bisher haben wir nix, rien, nada. Gar nichts. Drei verdammte Stunden, und er hat noch kein Wort gesagt.«
    »Das stimmt nicht ganz, Carolyn. Mindestens ein Dutzend Mal hat er uns in verschiedenen Sprachen gesagt, wir sollen uns zum Teufel scheren«, erinnerte Dave Hunt seine Kollegin.
    »Er sieht nicht wie jemand aus, der zu Tode verängstigt ist. Und das nach all den Stunden, während derer er splitternackt in dem Raum gelegen hat.«
    Als ob er wusste, dass sie ihn beobachteten, gähnte Kyle Swanson. Da auch sein Kopf an den Stuhl gebunden war, konnte Kyle nicht mehr tun, als den Mund zu öffnen und die Kiefermuskeln ein wenig zu dehnen.
    »Wir müssen bald einen Bericht abliefern. Ich kann nicht glauben, dass wir einen Todesschützen auf frischer Tat ertappt haben und dass er uns verhöhnt.«
    Die Dringlichkeit, diesen Mann zu identifizieren, wurde nicht von allen in der Vollzugsbehörde geteilt. Dort war man sehr vorsichtig, wenn es darum ging, für Furore zu sorgen. Denn niemand wollte riskieren, die internationale Gemeinschaft gegen sich aufzubringen. Die Franzosen hatten nicht einmal gewusst, dass das FBI im Land war, und die Festnahme war auf offener Straße erfolgt. Jetzt waren die Special Agents zwar sicher wieder nach Hause zurückgekehrt, hatten seitdem aber nichts erreicht. Da die nationale Sicherheitsstufe auf Orange gesetzt worden war, liefen die Großrechner auf Hochtouren, und allmählich stieß das FBI mit seinen Bemühungen auf taube Ohren. Man hatte dem Verdächtigen Blut abgenommen, aber beim Labor hieß es, sie seien so sehr im Rückstand, dass die DNA-Proben nicht vor einer Woche getestet werden konnten. Andere Anfragen verzögerten sich ebenfalls, und das ganze System geriet ins Stocken.
    Agent Walker schob sich die randlose Brille auf den Kopf und fuhr sich frustriert mit beiden Händen durchs braune Haar. Im Zuge der Umstrukturierung nach dem 11. September hatte Carolyn mit Anfang vierzig als Geheimagentin von der CIA zur Homeland Security gewechselt. Sie hatte einen Doktor in Psychologie und glaubte nach all den Jahren der Verhörpraxis, dass sie jeden Verdächtigen kleinkriegen würde. Sie seufzte. »Wir kennen ja noch nicht einmal seinen Namen.«
    »Ja, immer noch Mister X.«
    »Wir müssen mehr unternehmen, Dave. Wenn wir ihn nicht mit Worten einschüchtern können, müssen wir ihm körperlichen Stress machen. Ich schlage vor, dass wir zu den Techniken der

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