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Deadline 24

Deadline 24

Titel: Deadline 24 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A John
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einverstanden. Zu dem Zeitpunkt konnte er noch reden. Nicht mehr richtig, aber ein paar Worte hat er noch herausgebracht. Er entschied sich für die Attala-Farm, weil die von allen Farmen am nächsten beim Zentrum liegt. Diese Ruinenstadt steckt in seinem Kopf wie ein Leuchtfeuer, sonst ist nichts geblieben, außer seiner, äh …«, er schaute unsicher zu Monnia, »Zuneigung zu Josie.«
    Monnia reagierte nur mit einem zittrigen Seufzer.
    »Von der Attala-Farm«, fuhr Caleb fort, »hofften wir, Funkkontakt zu euch aufnehmen zu können, aber als wir dort ankamen, wurden wir …«
    »… gefangen genommen und von Paul befreit«, unterbrach ihn Sally. »Den Teil der Geschichte kennen wir. Seitdem seid ihr im Zentrum?«
    »Notgedrungen. Paul fliegt sonst nirgendwohin und wir wollen ihn nicht allein lassen. Außerdem, was sollten wir sonst tun? Hier in den Ruinen gibt es wenigstens jede Menge Unterschlupf. Zu Fuß das Ödland durchwandern wäre glatter Selbstmord. Aber wer weiß, vielleicht kann Josslyn ja was arrangieren«, sagte er bitter. »Den Helikopter an Mariposa ausliefern, zum Beispiel, und Paul und uns gleich mit. Na, was ist, Josslyn? Deine Mutter nimmt dich bestimmt in Gnaden wieder auf und dein Verlobter auch!«
    »Ach, Caleb«, jammerte Josie. »Sag so was nicht. Und nenn mich nicht Josslyn!«
    »Warum nicht, wenn’s doch dein Name …«
    »Moment!« Monnia fuhr auf. »Josie ist …« Man konnte zusehen, wie bei ihr langsam der Groschen fiel. »Du!«, sagte sie. »Du bist Mariposas Tochter.«
    »Und Baldurs Verlobte«, bestätigte Sally.
    »Schlampe!«, zischte Monnia.
    Der Helikopter schwankte, stieg und fiel, hüpfte fast. Vermutlich spürte Paul, wie sich die aufgeladene Stimmung im Passagierabteil gegen Josie richtete, und auf seine Art teilte er mit, dass er dies nicht wünschte. Josie besänftigte ihn.
    »Es ist nicht wirklich eine Verlobung«, erklärte sie. »Eher eine geschäftliche Absprache, das ist zwischen Lordfamilien so üblich. Ich hatte anfangs auch gar nichts dagegen, aber jetzt will ich ihn nicht mehr. Baldur geht mir auf die Nerven, er ist schmierig, macht auf Macho und außerdem ist er ziemlich dumm.«
    »Stimmt«, sagte Monnia. »Aber deshalb musstest du dir ja nicht gleich meinen Mann schnappen!«
    »Das habe ich nicht«, beteuerte Josie. »Er hat sich in mich verknallt, einfach so. Gut, vielleicht habe ich ein wenig mit ihm geflirtet, aber als ich erfahren habe, dass er verlobt ist, habe ich sofort damit aufgehört. Ich wollte ihn sogar zu dir bringen, Monnia, auf deine Farm, aber der alte Herr Hayden hat es verboten. Frag Sally!«
    »Ja, ja, das ist richtig«, murmelte Sally, der es schon leidtat, mit dieser Josslyn-Story herausgeplatzt zu sein. Sie machte alles nur noch komplizierter.
    »Und uns?«, fragte Caleb. »Wieso hast du uns belogen?«
    »Ach, Caleb! Wärt ihr mir gefolgt, wenn ihr gewusst hättet, wer ich in Wirklichkeit bin? Die Tochter von Mariposa, der Blutsaugerin erster Klasse, der Fürstin der Dunkelheit?«
    »Du hast uns manipuliert«, erwiderte Caleb, ohne auf ihre Frage einzugehen, »hast mit uns gespielt wie ein Puppenspieler mit seinen Marionetten. O Mann, wie blöd war ich doch!«, rief er wieder. »Alles hab ich dir geglaubt. Dass du uns rein zufällig in dieser Kneipe getroffen hast, obwohl du uns ganz gezielt gesucht hast, weil du von deiner Mutter wusstest, was uns passiert war. Du hast gewusst, dass wir einen Riesenhass auf sie hatten und nur allzu gerne ihr und den anderen Lords eins auswischen würden. Und wir sind dir brav gefolgt! Nicht mal dass du dich auf dem Gelände des Regierungspalastes so gut ausgekannt hast, hat uns misstrauisch gemacht, nicht mal dass du die Wachen fortschicken konntest! Und dann diese Müllsammler-Story! Ich fasse es nicht!«
    »Die ist wahr«, sagte Josie. »Die Müllsammlergeschichte ist wahr. Bloß, es ist nicht meine Geschichte.«

Kapitel 19
    Es war wirklich ein Müllsammler gewesen, gestand Josie nun, der den Helikopter mitsamt dem fremden Organismus gefunden hatte, ein altes, zerknittertes Männchen. Man kannte ihn in Esperanza, seit Jahren schon schob er seinen Karren durch die Stadt und bot an, was er aufgestöbert hatte. Auch vor dem Palast des Dreisterns hatte er mit heiserer Stimme seine Ware angepriesen. Hin und wieder hatten die Lords ihre Diener zu ihm geschickt, sogar Josie selbst hatte ein paarmal seinen Karren durchwühlt. Der Alte war dann immer ganz aufgeregt, erzählte Josie, weil er auf ein gutes

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