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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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diese Dinge geradestehe«, sagte Marla wie in einer plötzlichen Eingebung. » Du willst ungeschoren davonkommen.«
    »Das stimmt nicht. Wir sind Partnerinnen. Habe ich dir etwa nicht bei deiner Flucht geholfen?«
    »Du hattest nie die Absicht, zu teilen. Deswegen hältst du mich hier unten gefangen. Du willst alles für dich allein!«
    »Ich halte dich hier unten nicht gefangen. Du weigerst dich doch, hinaufzugehen! Marla, um Himmels willen, reiß dich zusammen!«
    Doch Marla hatte recht. Elyse plante wirklich, sie hereinzulegen. Wollte, dass die Polizei ihr die Morde zuschrieb. Warum auch nicht? Marlas Beziehung zu ihrer Verwandtschaft stellte ein gutes Motiv dar. Niemand wusste von Elyses Beteiligung. Man glaubte allgemein, Mary Smith wäre Marla.
    Elyse hielt es nicht mehr aus. Als Marla ihr befahl, dafür zu sorgen, dass der Kleine sein Brüllen einstellte, zerrte sie ihn rasch wieder die Treppe hinauf.
    »Nach Hause!«, schluchzte er. »Ich will nach Hause!«
    »Wir fahren zu mir.«
    »Neieiein!«
    »Schsch!«
    Mittlerweile war es dunkel. Der Boden war nass, doch als Elyse den wimmernden Beejay wieder ins Auto packte, regnete es nicht. Sie schnallte ihn in dem Kindersitz an. Durfte es nicht riskieren, angehalten zu werden, weil das Kind nicht vorschriftsmäßig gesichert war. Herrgott, diese Vorschriften heutzutage.
    Warum bekam überhaupt noch jemand ein Kind?
    Gegenüber sah sie im Haus der alten Henne jemanden durch die Jalousien spähen, die Frau mit der Katze. Die Alte beobachtete sie! Wütend setzte sich Elyse hinters Steuer.
    »Klappe halten«, ermahnte sie Beejay, der sie mit großen Augen ansah.
    »Das sagt man nicht«, tadelte er.
    Ja, gut, er konnte froh sein, dass sie nicht ausgesprochen hatte, was ihr auf der Zunge lag.
    Verdammt! Jetzt konnte sie die alte Hexe sehen, denn sie hatte die Jalousien hochgezogen und beobachtete Elyse wie ein Adler, das spitze Gesicht ihr zugewandt.
    Hatte sie den Kleinen entdeckt?
    Vorsichtig fuhr Elyse rückwärts aus der Zufahrt heraus und widerstand dem Drang, der alten Schrulle den Stinkefinger zu zeigen. Sie hatte zu tun. Familienangelegenheiten zu regeln.
    Und niemand sollte sich ihr in den Weg stellen.

    Cissy sah wie betäubt vom Parkplatz des Apartmenthauses aus zu, wie die Kriminaltechniker ihre Arbeit verrichteten und die Detectives die Umgebung nach Zeugen und Informationen durchkämmten. Jack war bei ihr und hielt sie fest im Arm. Sie schloss die Augen und versuchte, ihre Angst abzuschütteln.
    Alle bedrängten sie, sie solle nach Hause fahren, etwas essen, schlafen, sich ausruhen, doch Cissy konnte nicht fort. Jack war einer der wenigen, die sie verstanden. Er blieb an ihrer Seite, als der Nachmittag in den Abend und der Abend in die Nacht überging.
    Erst, als der erschöpfte Detective Paterno sich die Mühe machte, sie beide auf den neuesten Stand zu bringen, wussten Cissy und Jack, dass sie hier nichts mehr zu suchen hatten.
    »Wir haben die Umgebung abgesucht«, erklärte Paterno. »Die Nachbarn vernommen. Die Leute in dieser Wohngegend.«
    »Hat jemand Beejay gesehen?«, fragte Cissy drängend.
    »Mehrere Leute haben ausgesagt, eine Frau gesehen zu haben, die einen Jungen in Beejays Alter aus ihrem Wagen nahm. Die Beschreibung passt auf Miss Watson und Ihren Sohn.«
    »Und?« Cissy sah ihn erwartungsvoll an.
    »Sie hat ihn in ihre Wohnung getragen.«
    »Haben sie sonst noch was beobachtet?«, wollte Jack wissen.
    »Kaum. Eine Frau gab an, ein silbernes Auto gesehen zu haben, aber zu Marke und Typ konnte sie sich nicht weiter äußern.«
    »Ein silbernes Auto«, wiederholte Jack. »Mary Smith fuhr eines.«
    Paterno nickte. »Es gibt hier eine Menge silberne Autos«, wandte er ein.
    »Die Nachbarin, Corinne Glenn, hat einen Knall gehört. Vielleicht war es ein Schuss«, sagte Jack. »Hat sonst noch jemand was gesehen?«
    Paterno schüttelte den Kopf. »Wir haben noch nicht alle Nachbarn vernommen. Aber der Tatort ist abgesperrt. Es besteht kein Grund für Sie, noch länger hierzubleiben.«
    »Wohin mag sie ihn gebracht haben?«, fragte Cissy. »O Gott … sie darf ihm nichts zuleide tun.«
    Jack sagte: »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass es Marla war. Vielleicht war Tanya in etwas verwickelt, wovon wir nichts wissen.«
    »Wir überprüfen ihr Vorleben. Wie kam es, dass Sie sie eingestellt haben?«
    »Jacks Vater, Jonathan Holt, hat sie uns empfohlen«, antwortete Cissy in scharfem Tonfall.
    »Wissen Sie, woher er sie kannte?«, fragte

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