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Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Holts.
    Cissy starrte auf das körnige Foto auf der Kopie des in Oregon ausgestellten Führerscheins. Sie wurde aschfahl im Gesicht. »Diese Frau ist Elyse?«, flüsterte sie fassungslos. »War sie nicht nach der Beerdigung hier? Als Serviererin?« Auch Jack blickte wie gebannt auf das Foto.
    »Sie kennen sie.« Paterno verspürte einen Adrenalinstoß. Cissy betrachtete unverwandt das Foto. Ein Ausdruck von Schock folgte dem von Angst in ihren Augen. »Das muss ein Irrtum sein. Das hier ist ein Foto von Diedre Lawson, Detective. Sie arbeitet bei Joltz. Das ist ein Café, das ich häufig aufsuche. Sie ist nicht gerade meine Freundin, aber wir sind gute Bekannte. Nein, Sie müssen sich irren. Ich kann nicht glauben … Warum? « Cissy begann, am ganzen Körper zu zittern. »Wollen Sie behaupten, Diedre hätte meine Mutter umgebracht … und meinen Sohn entführt?« Jack fluchte mit zusammengebissenen Zähnen.
    Paternos Gehirn arbeitete fieberhaft. »Wussten Sie, dass Ihre Mutter noch ein Kind hatte, eine Tochter, die sie ein paar Jahre vor Ihrer Geburt zur Adoption freigegeben hat?«
    Cissy schrak zurück. »Was sagen Sie da? Ich habe eine Schwester? Nein … Ich habe nur einen Bruder … Halbbruder … in Oregon. James, er lebt bei meinem Onkel.«
    »Ich weiß, es ist ein Schock für Sie, aber wir haben es aus dem Tagebuch Ihrer Großmutter erfahren, und im Archiv von Cahill House fand sich die Bestätigung, dass Ihre Mutter vor ihrer Eheschließung eine Tochter zur Welt gebracht und zur Adoption freigegeben hat. Damals lebte sie in Cahill House. Dort hat sie Ihren Vater kennengelernt.«
    »Ausgeschlossen!« Cissy hob die Hände. »Das wüsste ich doch. Irgendwer hätte es mir gesagt. Gran hätte …« Die Abwehr in ihrer Miene wich etwas Düsterem. Sie sah aus, als hätte sie plötzlich Angst bekommen.
    »Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll«, sagte Paterno. »Sie haben eine Halbschwester, Cissy. Ein Paar namens Engles hat sie adoptiert. Wie es aussieht, nennt sie sich jetzt Diedre Lawson.«
    »Und Elyse Hammersley?«, stieß Jack hervor.
    »Und sie hat meine – unsere – Mutter umgebracht und meinen Sohn entführt?«
    »Noch ist es reine Spekulation, aber alles passt zusammen. Wissen Sie, wo Diedre wohnt?«
    Cissy schüttelte den Kopf. »Aber Rachelle weiß es. Sie ist die Besitzerin von Joltz und arbeitet mit Diedre zusammen.« Cissy hob eine Hand, als wollte sie die Informationsflut stoppen. »Sind Sie sich ganz sicher?«
    »Sie selbst haben diesen Namen ins Spiel gebracht«, erinnerte Paterno sie. »Als ich Ihnen das Foto zeigte. Ich wusste nur von einer Diedre Engles.«
    »Das ist unfassbar!« Jack schüttelte den Kopf und legte den Arm um seine Frau.
    Allerdings, dachte Paterno. Er rief noch einmal Quinn an, gab ihr die neuen Informationen und ging, nachdem er den Holts versichert hatte, dass er sie informieren würde, sobald er Diedre Engles gestellt hatte, hinaus, um mit den FBI-Agenten zu sprechen.

    Cissy starrte auf die Tür, die Jack energisch hinter Paterno geschlossen hatte. Sekunden vergingen. Das Wasser auf dem Holzfußboden, das von Paternos Regenmantel getropft war, breitete sich zu einer Pfütze aus. Paterno erwartete von ihr, dass sie hier stillhielt und wartete, während eine Verrückte ihr Kind in ihrer Gewalt hatte, eine Frau, die womöglich ihre Halbschwester war. Das konnte sie nicht. »Die Sache ergibt doch irgendwie keinen Sinn«, sagte sie.
    »Überhaupt nichts ergibt hier einen Sinn.« Jack stapfte vor dem Kamin auf und ab; sein Blick wanderte zu den Fotos von Beejay auf dem Sims, dann zu der Spielzeugkiste, in der die Plüschtiere, Miniaturautos und Legosteine ihres Sohnes unberührt lagen.
    Der nagende Schmerz meldete sich zurück, zerriss Cissy die Eingeweide, stach ihr ins Herz. Vor ihrem inneren Auge sah sie Beejay an der Kiste stehen, und es schnürte ihr die Kehle zu.
    »Vertraust du darauf, dass die Polizei unseren Jungen findet?«, fragte Jack und fasste damit in Worte, was ihr schon die ganze Zeit über durch den Kopf ging.
    Sie schüttelte den Kopf. »Sie haben bisher niemanden schützen können, seit Marla aus dem Gefängnis ausgebrochen ist. Denk nur daran, was Gran und Rory zugestoßen ist …«
    »Und Cherise und Tanya.« Er fuhr sich wild mit den Fingern durchs Haar. Seine Augen waren dunkel vor Schmerz und Verzweiflung. »Ich halte es nicht aus. Ich muss etwas tun. «
    »Was denn?«
    »Ich weiß es nicht, aber ich kann nicht eine Minute länger hier herumsitzen

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