Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt

Titel: Deadline - Rache, wem Rache gebuehrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Vertreter des Hotels wollte ein Feature, und da dieses einzigartige Hotel ein wichtiger Anzeigenkunde war, zeigte Jack sich gesprächsbereit. Liebend gern wäre er noch rasch nach oben gelaufen, um zu duschen, doch das war ausgeschlossen. Cissy hatte am Morgen nach der Nacht, die er mit Larissa verbracht hatte, seine gesamte Kleidung auf die Zufahrt geworfen. Auf seiner Seite des Kleiderschranks hing nicht einmal mehr eine Sportjacke.
    Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu seiner Wohnung zurückzufahren, zu duschen und sich umzuziehen, bevor er ins Büro ging. »Ich muss los«, erklärte er unwillig. »Soll ich dich zum Haus deiner Großmutter fahren, damit du deinen Wagen abholen kannst?«
    »Oh.« Sie sah auf die Uhr über dem Kaminsims. »Nein, ich rufe mir ein Taxi, sobald Tanya hier ist.« Ihre Lippen spannten sich ein wenig, als sie den Namen des Kindermädchens aussprach, des Kindermädchens, das Jack für ihren Sohn ausgesucht hatte, eine junge Frau von achtundzwanzig, der Cissy aus einem unerfindlichen Grund nicht recht traute, obwohl Tanya ausgezeichnete Zeugnisse und Referenzen hatte.
    »Bist du sicher? Ich habe ein ungutes Gefühl, wenn du allein hingehst.«
    »Ich komme schon zurecht. Geh schon. Du kommst zu spät.«
    Er zögerte.
    »Jack, geh jetzt. Du solltest verschwunden sein, bevor ich aufstehe, weißt du noch?«
    Widerspruch war sinnlos. Besonders, wenn sie recht hatte. »Okay, wir sehen uns später, aber falls du es dir anders überlegst und doch moralische Unterstützung möchtest, komme ich zurück und fahre dich.«
    » Moralische Unterstützung?«, wiederholte sie mit vielsagendem Blick.
    »Hör endlich damit auf, ja? Ich will dir nur helfen.«
    Ihr lag bereits eine hitzige Entgegnung auf der Zunge, doch sie hielt sich zurück und nickte. »Okay. Du hast recht. Wir wissen beide, wo wir stehen.«
    »Gut.« Er konnte es kaum glauben. Sie war so unerbittlich, so reizbar. Als er am Sofa vorbeiging, fuhr er Beejay durchs Haar und drückte Cissy rasch einen Kuss auf den Scheitel, was sie überraschte.
    »Das bringt dir keine Punkte ein, Holt«, sagte sie, stand jedoch auf und begleitete ihn, Beejay auf dem Arm, zur Tür.
    »Ich komme nach der Arbeit noch einmal her.«
    »Nein, Moment, das ist nicht nötig …«
    Sie führte den Gedanken nicht zu Ende, und das fasste er als gutes Zeichen auf. Als er zu seinem Auto lief, spürte er Cissys Blick im Rücken. Beim Jeep angelangt, schaute er über die Schulter zurück und sah Cissy barfuß mit dem Baby auf der Veranda stehen. Nebenan pflückte Sara Delano, picobello gekleidet, die nasse Zeitung aus den Büschen neben ihrer Veranda.
    »Jack!«, rief Sara, winkte und schenkte ihm ein Lächeln, das für die frühe Morgenstunde viel zu strahlend war.
    Er winkte zurück und betätigte den Türöffner. »Hey, Sara!« Als er in den Jeep stieg, sah er, wie Sara, in langem Rock, Stiefeln, Pullover, Halstuch und Jacke, über den Rasen hinweg zur Veranda ging, wo Cissy stand. Gut. Er ließ Cissy nur ungern allein, obwohl sie ihm deutlich genug zu verstehen gegeben hatte, dass sie es nicht anders haben wollte.
    Was er ihr aber nicht vorbehaltlos glaubte. Beim Ausparken schaute er sich um und sah Cissy, die das Kind in den Armen hielt. Der Wind wehte ihr den Pferdeschwanz über die Schulter. Sie blickte seinem Jeep nach, versonnen, ohne Zorn.
    Er lächelte vor sich hin.
    Verdammt, sie machte doch wirklich den Eindruck, als würde sie ihn schon jetzt vermissen.
    Cissy blickte Jacks Jeep nach. Aus den Augenwinkeln sah sie die kurze Begrüßung zwischen ihm und Sara und bemerkte, dass Saras Blick Jacks Bewegungen verfolgte.
    Na und?
    Sie waren alle miteinander befreundet.
    Sara und Jack hatten sich immer gut verstanden; das war nichts Besonderes.
    Es war nichts. Hatte nichts zu bedeuten!
    Und doch regte sich ein lächerliches Misstrauen in ihr. Sie fragte sich unwillkürlich, ob Jack und Sara mal etwas miteinander gehabt hatten.
    Wie Larissa.
    Sei nicht albern, rief sie sich unverzüglich zur Ordnung. Sara ist deine Freundin.
    Aber so etwas ereignete sich doch ständig, oder? Die Ehefrau war immer die Letzte, die etwas erfuhr. Wie oft hatte Sara geäußert, dass sie Jack ausgesprochen »heiß« fand? Wie oft hatte er versucht, sie mit einem seiner Freunde zusammenzubringen, wobei er sie immer als gute Partie anpries? Bevor sie ihn mit Larissa erwischte, hätte Cissy nicht eine Sekunde lang geglaubt, dass zwischen ihrem Mann und ihrer Nachbarin etwas laufen könnte, aber

Weitere Kostenlose Bücher