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Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Deadwood - Dexter, P: Deadwood

Titel: Deadwood - Dexter, P: Deadwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pete Dexter
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hinüber und bemerkte, dass Lurline ihn beobachtete. »Erzähl mir etwas Wahres über Wild Bill Hickok«, sagte sie.
    Er linste durch das Loch im Flaschenhals, wobei ihm schwindlig wurde. »Hab ich schon«, sagte er. »Er ist enttäuscht worden.«
    Draußen auf der Straße lag einer der Goldgräber im Matsch. Der andere saß auf ihm und versuchte, ihm die Daumen in die Augen zu drücken. Charley wusste, dass jemand gebissen werden würde, noch bevor er den Schrei hörte. Die Goldgräber hatten einen Kreis um die beiden Raufbolde gebildet, die sich jetzt auf dem Boden herumwälzten, da bemerkte Charley die Bulldogge, die hinter ihnen stand und den Kampf durch ihre Beine hindurch verfolgte. Er spürte mit einem Mal eine tiefe Zuneigung zu diesem Hund und nahm sich vor, dem Tier ein paar eingelegte Eier zu spendieren, wenn er das nächste Mal mit Pink Buford einen Drink nahm. Der Hund verfolgte den Kampf völlig ungerührt. Charley vermutete, dass alles, was zubiss und dann wieder losließ, ihn nicht sonderlich beeindruckte.
    Er hörte, wie Lurline vom Bett aufstand und durch den Raum ging. »Was siehst du dir da draußen an?« fragte sie, ohne ans Fenster zu treten. Sie blieb hinter Charley stehen, sodass er ihren Atem hinter seinem Ohr spürte.
    »Einen Hund, der zwei Männern zusieht, wie sie sich prügeln«, sagte er.
    Sie legte ihre Hände in seinen Nacken und massierte die Muskeln bis runter zu seinen Schultern. Dann nahm sie sein Ohrläppchen zwischen die Zähne und biss zu. Er bewegte nicht einen Muskel, sofern man seinen Pimmel nicht mitzählte. Sie sagte: »Bist du auch ein Kämpfer?«
    Er spürte, wie sie sein Ohr wieder in den Mund nahm, einen größeren Teil diesmal. »Hat sich nur selten ergeben«, sagte er.
    Ihre Fingerspitzen wanderten auf die Vorderseite seines Halses, wo sie sanft seinen Kehlkopf streichelten, während sie wieder in sein Ohr biss. »Du hast ein viel zu gutes Herz für Schlägereien«, sagte sie.
    Er schüttelte den Kopf, und sie wechselte das Ohr. »Das ist es nicht«, erwiderte er. »Es ist etwas anderes.«
    Sie biss in sein anderes Ohr, nahm dann etwas von der darunterliegenden Haut zwischen die Zähne und biss wieder zu. Sie biss zu, aber nicht so fest, dass man sich darüber hätte beschweren müssen. »Es spielt keine Rolle«, sagte sie. »In dieser Stadt ist jeder ein Kämpfer. Du bist anders.«
    Charley rührte sich nicht. »Ja, das bin ich«, sagte er.
    Dann bewegte sie sich, richtete sich hinter ihm auf, bis er den warmen Druck ihres Bauchs an der Stelle spürte, wo zuvor ihre Zähne gewesen waren. Sie drückte seinen Kopf an ihren Körper, und er ließ sich wiegen. Einen Augenblick später sah er, dass sie alles andere als mütterliche Absichten verfolgte.
    Während sie seinen Kopf an sich drückte, ließ sie einen Finger die Konturen seines Pimmels entlanggleiten, der sich unter seiner Hose abzeichnete. »So anders bist du gar nicht«, meinte sie.
    Er fand die Flasche auf dem Boden und nahm einen tiefen Schluck. »Lass mich dich mal ansehen«, sagte sie. Er saß still da und schaute zu, wie sie ihm mit einer Hand von hinten die Hose aufknöpfte. »Es gibt einige Männer, die zeigen sich nicht unbekleidet vor einer Frau«, sagte sie.
    Sie arbeitete sich von unten nach oben vor, ohne jede Hast, und der Kopf seines Pimmels hob sich aus der Hose, einen Knopf nach dem anderen. Es erinnerte ihn an Jesus, der von den Toten auferstand, und diesen Gedanken verwarf er nicht, er hielt ihn vielmehr fest, damit der Herr sehen konnte, wie verkommen er mittlerweile war.
    »Steh auf«, sagte sie.
    Er stand auf, und seine Hose rutschte auf seine Mokassins herunter. Er hatte immer noch seine Flasche in der Hand, und als er den nächsten Schluck nahm, sah er, dass sie fast halb leer war. Eine Flasche, konstatierte er, war wie eine Reise. Man konnte nicht jede Meile anhalten, um zu sehen, wie weit man gekommen war. Sie fuhr mit ihren Händen über seine Beine und entdeckte die Narben, die sein Bruder Steve und der Ute-Indianer hinterlassen hatten. Sie legte einen Finger auf die dunklere Wunde, die von dem Ute stammte, und sah ihm direkt in die Augen.
    Sie fragte nicht, und er sagte nichts.
    Wieder bewegte sie ihre Hände, nach hinten diesmal. Ihm fiel wieder ein, dass sie vor dem Fenster standen. Als er sich bewegen wollte, versenkte sie ihre Nägel in die Rückseite seiner Beine. Sie drückte fest zu, aber nicht so fest, dass man es hätte beanstanden müssen.
    »Beweg dich nicht«, sagte

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