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Deadwood - Stadt der Särge

Deadwood - Stadt der Särge

Titel: Deadwood - Stadt der Särge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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konnten.
    Stocksteif stand sie da. Das Seil lag klammerartig um ihre Kehle, ließ ihr aber so viel Platz, um atmen zu können. Sie wußte aber, daß sie weder vor-noch zurückgehen konnte. Eine falsche Bewegung, dann würde sich die Schlinge zuziehen.
    Daß sich zwei Zeiten überlappt hatten, war ihr mittlerweile klargeworden, aber sie grübelte noch immer über die Stimme nach, die von Wikka gesprochen hatte. Es war ein neutraler Klang gewesen. Ob es tatsächlich Asmodis gewesen war, der zu ihr gesprochen hatte, wagte sie nun zu bezweifeln. Sie war sich nicht mehr sicher. Die Stimme hatte zu flach und zu neutral geklungen.
    Außerdem wunderte sie sich darüber, daß der Teufel, wenn er tatsächlich im Hintergrund wartete, nichts gegen sie unternahm. Wollte er sie nur foltern?
    Irgendwann ist bei jedem Menschen die Zeit des Schocks vorbei. So erging es auch Jane Collins, der Frau, die über Hexenkräfte verfügte. Es war ihr schon einmal gelungen, diese Kräfte zu mobilisieren, und sie dachte daran, es wieder zu tun.
    Sie würde Schwarze Magie mit Schwarzer Magie bekämpfen müssen. Ob das allerdings gutging in einer Welt, wo die Kräfte des Satans dominierten?
    Um diese Macht wirksam werden zu lassen, mußte Jane tief im Innern verborgene Kräfte mobilisieren. Sie lauschte gewissermaßen in sich hinein, konzentrierte sich und dachte intensiv an die Schlinge, die sich um ihren Hals geschmiegt hatte. Jane wollte sie loswerden und kraft ihrer Gedanken das Hexenfeuer entfachen, mit dem sie sich bereits einmal aus einer lebensgefährlichen Lage befreit hatte. Es war schwer, zu schwer. Irgend etwas störte sie. Eine andere Macht, eine Kraft tief in dieser Welt verwurzelt, die eine Gegenmagie nicht aufkommen lassen wollte.
    »Nein, nein, nie…«, hörte sie die fremde Stimme. »Nicht in meiner Welt. Nicht auf meinem Stützpunkt, Jane Collins. Hier gehörst du mir, hier habe ich dich unter Kontrolle.«
    »Asmodis?« Es war Jane nicht möglich, die Frage laut zu stellen, aber auch ihre Gedanken wurden gehört, und sie bekam eine Antwort.
    »Ja, ich. Ich habe euch hergelockt über meinen hinkenden Diener, der endlich seinen Fluch loswerden will. Deadwood gehört mir, und es soll mir auch am Tage gehören und nicht nur in der Nacht, wenn sich die Schatten der Finsternis über die Wüste gelegt haben. Das will ich, so wird es sein. Zwei Zeiten stehen dicht zusammen. Sie schaffen es, sich zu überlappen. Menschen aus der Gegenwart schauen in die Vergangenheit. Auch du wirst sie sehen können, und mein Feind Sinclair erlebt das mit, was vor über hundert Jahren geschah. Den Tod meiner Diener und damit den Seelenaustausch. Er wird uns unterstützen müssen, es sei denn, er will an deinem Tod schuld sein. Du bist mein Druckmittel, Jane Collins. Du kannst dich bemühen, wie du willst, deine Hexenkräfte reichen einfach nicht aus, um einen Bann zu brechen, den ich über dich gelegt habe. Das müßtest du wissen…«
    Der Teufel hatte ihr alles gesagt, und Jane Collins war realistisch genug, um nicht zu widersprechen.
    Sie wußte, daß es von der Gnade des Satans abhing, ob sie ihr Leben beendete oder nicht…
    ***
    Die Worte aus dem Munde dieses mutigen Mannes hatte der Hinkefuß nicht erwartet. Er duckte sich, als hätte er einen Schlag abbekommen, zog eine in der Nähe feststeckende Fackel aus einem Bodenspalt und rannte dem widerspenstigen Diener entgegen.
    Mit grotesk wirkenden Sprüngen hetzte er über die Felsbrocken, verlangsamte dann seinen Lauf und blieb geduckt vor dem stehen, der es gewagt hatte, seine Befehle zu mißachten.
    Und der junge Mann bewies auch weiterhin Mut. Er schüttete die Flasche aus.
    Der letzte Rest dieser widerlichen Flüssigkeit klatschte zu Boden und zischte dort auf, wo er das Gestein getroffen hatte. Dampf wölkte in die Höhe. Der ätzende Qualm trieb zwischen den beiden ungleichen Männern vorbei.
    »Was hast du getan?« schrie der Hinkefuß.
    »Ich habe das Zeug ausgekippt.«
    »Damit hast du dich dem Satan widersetzt!«
    »Sicher.«
    Für einen Moment leuchteten die Augen des Hinkebeins in einem wilden Schein. »Wer sich dem Tod widersetzt, für den gibt es nur eine Strafe, den Tod!« brüllte er los und sprang auf den mutigen Mann zu. Ich hätte ihm für mein Leben gern zur Seite gestanden, doch ich war nur Beobachter und hielt mich zudem in einer anderen Zeitebene auf. So mußte ich dem Menschen den Daumen drücken und hoffen, daß er gegen Grey Man ankam.
    Vor meinen Augen entbrannte ein

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