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Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Deathkiss - Suess schmeckt die Rache

Titel: Deathkiss - Suess schmeckt die Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kartoffel garte und die Steaks brieten, berichteten sie einander von den Ereignissen des Tages.
    »Ich bin auf strengste Geheimhaltung eingeschworen«, sagte sie beim Zwiebelschneiden. Der Welpe, der inzwischen frei in der Küche herumlaufen durfte, erforschte die neue Umgebung.
    »Wem sollte ich etwas verraten?«
    Sie sah ihn an. Zum Teufel mit ihren widerlichen, ränkevollen Brüdern. Travis war ein Vater, der entsetzliche Angst um seine Tochter ausstand. Kurz entschlossen erzählte sie ihm von ihrem Vater, ihren Brüdern, dem ›unsichtbaren Feuerteufel‹. Er hörte schweigend zu. Als sie geendet hatte, schüttelte er den Kopf.
    »Dein Vater hat Dolores Galvez also versehentlich umgebracht und sich danach nicht mehr als Brandstifter betätigt. Die Söhne übernahmen sozusagen das Zepter, und obwohl sie entsetzt waren über die Taten ihres Vaters, beschlossen sie, noch einen Schritt weiterzugehen. Sie brachten deinen Mann um und sahen zu, wie du dafür vor Gericht gestellt wurdest.«
    »Das trifft es im Wesentlichen.«
    Travis griff nach der zweiten Flasche. Er ließ den Korken knallen, und der Sekt schäumte. »Glaubst du das alles?« Er schenkte die Gläser voll und reichte ihr eines.
    »Größtenteils. Es bleiben immer noch Lücken. Ich vermute, meine Brüder haben mir nicht die ganze Wahrheit gesagt.« Sie stieß mit ihm an und nahm einen Schluck von dem kalten, prickelnden Getränk. »Aber warum sollten sie ausgerechnet jetzt anfangen, ehrlich zu sein?«
    »Diese Lücken sind so groß wie der Grand Canyon.« Er blickte durch das Fenster in die hereinbrechende Nacht hinaus. »Das Ganze passt nicht zusammen. Ganz gleich, wie man die einzelnen Teile zusammenfügt, irgendetwas stimmt nicht.«
    »Sie wollen mit Paterno sprechen. Vielleicht zieht der ihnen die Wahrheit aus der Nase.«
    »Aber sie haben bereits ihren Anwalt hinzugezogen.«
    »Mhm.« Sie trank noch einen Schluck, bevor sie die Zwiebeln unter die Tomaten mischte.
    »Ich glaube, sie wollen lediglich ihren eigenen Arsch retten.«
    Shannon widersprach nicht. Sie hegte denselben Verdacht.
    »Da ist etwas faul.«
    Shannon nickte. Dann gab sie Olivenöl, Basilikum, Salz und Balsamico in die Schüssel, und Travis ging hinaus, um die Steaks vom Grill zu nehmen. Zu ihrem eigenen Erstaunen aß sie, als sei sie halbverhungert. Doch das Gefühl der Leere in ihrem Inneren blieb.
    Schließlich schob sie den Teller von sich. Später, als sie und Travis zusammengekuschelt im Bett lagen, nur ein Laken über den nackten Körpern, ein Bild von Dani auf dem Nachttisch, fragte Shannon sich: Wo zum Teufel ist unsere Tochter?

32.Kapitel
    E twas stimmte nicht … Etwas stimmte ganz und gar nicht … Sie wanderte durchs Haus, das Haus ihrer Mutter, und suchte jemanden oder etwas.
    »Neville?«, rief sie. »Oliver?«
    Wo steckten die Zwillinge?
    Sie hörte Fleisch brutzeln, roch gebratenen Speck, doch in der Küche war niemand, der Herd war nicht eingeschaltet.
    »Keinen Speck, Shannon! Heute ist Freitag! Schäm dich«, schalt ihre Mutter, dabei war Maureen gar nicht in der Nähe, und als Shannon die Klinke der Kellertür drückte, fand sie sie verschlossen. »Du hast dich nie an die Regeln gehalten«, sagte ihre Mutter, und die Stimme kam jetzt aus dem Wohnzimmer.
    »Mom?«, rief Shannon, doch auch der Raum, in dem ihr Vater immer seine Zigarren rauchte, war leer, nur der Rauchgeruch hing in der Luft, als sei ihr Vater Sekunden vor ihr hier gewesen, um seine Lieblingszigarren zu paffen. Dort langen sie in einem gläsernen Humidor auf seinem Schreibtisch, gleich neben einem Bild von Dani.
    Eine kalte Faust presste Shannons Herz zusammen.
    Wo war ihr kleines Mädchen?
    Sie hörte ein Baby weinen und lief die Treppe hinauf, gefolgt von der körperlosen Stimme ihrer Mutter. »Der Lohn der Sünde ist der Tod …« Doch das Baby weinte, und Rauch hing in der Luft.
    »Dani!«, rief sie und schleppte sich mit bleischweren Beinen die Treppe hinauf, die kein Ende nehmen wollte. Sie hielt sich am Geländer fest; es war schlüpfrig. Als sie ihre Hand betrachtete, war sie blutig; Blut floss in Strömen am Geländer herunter, die Stufen herab, und der Rauch war immer noch da und das Baby weinte.
    Sie hob den Blick und rang nach Luft. Am oberen Treppenabsatz sah sie Oliver, aufgehängt, umgeben von Rauch und Flammen. In den blutigen Händen hielt er einen nackten Säugling, ihr kleines Mädchen.
    »Nein!«, schrie Shannon, nahm zwei Treppenstufen auf einmal und kam doch nicht näher.

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